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DFB-Frauen: Berger-Parade geht um die Welt

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Bergers Parade geht um die Welt

Ann-Katrin Berger wird im EM-Viertelfinale der DFB-Frauen zur Heldin. Sie zeigt eine unfassbare Parade, verwandelt einen Elfmeter und pariert selbst zwei.
Torhüterin Ann-Katrin Berger avanciert im EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Frankreich zur Matchwinnerin. Hinterher erklärt sie die entscheidenden Momente.
Ann-Katrin Berger wird im EM-Viertelfinale der DFB-Frauen zur Heldin. Sie zeigt eine unfassbare Parade, verwandelt einen Elfmeter und pariert selbst zwei.

Was für eine Leistung! Ann-Katrin Berger hat die deutsche Nationalmannschaft bei der Frauen-EM in der Verlängerung des Viertelfinals gegen Frankreich mit einer Weltklasseparade im Spiel gehalten - bevor sie den Halbfinaleinzug mit einem nicht minder beeindruckenden Auftritt im Elfmeterschießen perfekt machte.

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Berger war die Heldin des Abends. Die Fans feierten sie frenetisch, die Mitspielerinnen fielen ihr um den Hals, ihre Rettungstat wurde sogar von der New York Times als „Parade der EM“ betitelt. „Ihr linker Arm, ausgefahren in eine andere Dimension. Wie eine exquisite Zeitmaschine deutscher Ingenieurskunst”, schrieb die US-Zeitung.

Und der englische Guardian meinte gar: „Ann-Katrin Berger zeigte eine der besten Paraden bei einer Europameisterschaft aller Zeiten.“

Und lange nach der Partie sorgte Berger dann noch einmal für großes Staunen.

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Denn im Interview mit dem ZDF gab sie sich nicht nur gewohnt cool, sondern auch extrem bescheiden. Fast schon zu bescheiden: „Auf mich bin ich nicht so stolz. Ich bin einfach unfassbar stolz auf die Mannschaft.“

Berger zollt Teamkolleginnen Respekt

Berger verwies darauf, dass ihre Mitspielerinnen über 100 Minuten in Unterzahl „krasse Arbeit“ geleistet hätten und sie selbst „nur meinen Beitrag dazu beigetragen“ habe.

„Ich finde es immer ein bisschen schade, dass mir als Torhüterin dann applaudiert wird. Diese Laufarbeit gegen diese starken Französinnen... Ich habe einen Heidenrespekt vor dieser Mannschaft“, so die Keeperin.

Teamkollegin Kathrin Hendrich hatte bereits in der 13. Minute die Rote Karte gesehen, Deutschland geriet durch den darauf folgenden Elfmeter in Rückstand. Das ließ Berger - die den Einschlag fast noch verhindern konnte - allerdings unbeeindruckt.

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„Wir wussten einfach, dass wir besser sind, dass wir die Mentalität haben. Ich habe mich da nicht aus der Ruhe bringen lassen, weil ich weiß, was ich da für eine krasse Mannschaft vor mir habe“, führte sie aus.

ZDF-Kommentatorin komplett begeistert

Ihre mit Abstand beste Szene der EM hatte Berger schon in der Verlängerung gezeigt. Sie entschärfte einen verunglückten Abwehrversuch von Janina Minge in der 102. Minute mit einem heldenhaften Hechtsprung, bei dem sie sich auch noch leicht verletzte.

„Was für eine Kopfball-Abwehr, die zu einer wahnsinnigen Waffe wurde. Aber Ann-Kathrin Berger mit einer Wahnsinnsparade“, schrie ZDF-Moderatorin Claudia Neumann ins Mikrofon: „In der Rückwärtsbewegung mit der entscheidenden Sprungkraft noch! Was für ein Teufelsweib heute!“

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Klara Bühl befand nach dem Spiel: „Krass, unglaublich krass, Weltklasse.“

Kapitänin Minge hatte eine französische Flanke unglücklich mit dem Kopf verlängert, der Ball segelte in hohem Bogen aufs Tor zu. Berger machte dann einen langen Schritt und hob ab. Im Hintergrund schlug Mitspielerin Jule Brand schon die Hände über dem Kopf zusammen. Sie war nicht die einzige.

Berger wird zur Elfmeter-Heldin

Der Ball, das zeigten TV-Aufnahmen, hatte die Torlinie schon erreicht. Doch die fliegende Berger lenkte das Spielgerät noch um den Pfosten. „Eine außergewöhnliche Parade hält Deutschland am Leben“, titelte die L‘Equipe. RMC Sport meinte: „Bergers absolut verrückte Parade bei einem Ball, der das Eigentor des Jahres hätte sein können“.

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Auch im Netz ging die Parade um die Welt, zahlreiche User bei X staunten.

Weil Berger äußerst unsanft aufkam, musste sich die nicht unumstrittene Keeperin im Anschluss behandeln lassen. Sie konnte aber letztlich weiterspielen - und wurde im Elfmeterschießen endgültig zur Heldin des Spiels, als sie zwei Elfer parierte und selbst einen verwandelte. Zudem wurde sie zur Spielerin des Spiels gewählt.

„Ich habe überlegen müssen, was passiert ist. Ihr werdet mir es nicht glauben, aber es ist aus Reaktion und Instinkt passiert“, sagte sie zu der Parade: „Ich weiß nicht, wie ich da noch hingekommen bin, ganz ehrlich. Die Schulter und mein Nacken hat ein bisschen wehgetan, aber es hat sich gelohnt.“

Die 34-Jährige hatte im Vorfeld einen Zettel auf ihrer Flasche, auf welchem Informationen über die französischen Elfmeterschützinnen standen. Doch Berger verriet: „Tatsächlich habe ich kein einziges Mal draufgeschaut.“

Bergers Rat an ihre Mitspielerinnen

Die Torhüterin berichtete weiter, dass sie das eigentlich immer intuitiv entscheide und sich die Gegenspielerinnen angucke. „Ich war ein bisschen unzufrieden mit mir, weil ich ab und zu mal zu früh gesprungen bin. Aber letztendlich hat es ja geklappt.“

Während des Elfmeterschießens ist Berger immer wieder zu ihren Mitspielerinnen gegangen, die zum Elfmeter antraten. Sie gab ihnen mit auf den Weg: „Ihr könnt mich im Training schlagen, also könnt ihr auch gegen die Torhüterin gewinnen.“