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BVB - Bayern: Ein Spiel, das auch bei den Frauen zur Normalität werden soll

Kann der BVB die Bayern ärgern?

Mit Spannung blickt der deutsche Frauenfußball auf den Pokal-Kracher zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern. Auf den BVB wartet nach vier Aufstiegen in Serie ein Highlight. Kann der Außenseiter dem Deutschen Meister gefährlich werden?
Die Frauen-Mannschaft von Borussia Dortmund verliert ihr Testspiel gegen Juventus Turin deutlich.
Mit Spannung blickt der deutsche Frauenfußball auf den Pokal-Kracher zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern. Auf den BVB wartet nach vier Aufstiegen in Serie ein Highlight. Kann der Außenseiter dem Deutschen Meister gefährlich werden?

Zum Abschluss der ersten DFB-Pokalrunde der Frauen steht am Montagabend um 18.30 Uhr ein echter „Klassiker“ an, zumindest auf den ersten Blick: Borussia Dortmund empfängt den FC Bayern.

Diesmal aber handelt es sich nicht um das Duell der männlichen Profi-Teams, sondern das erste bei den Frauen. Es ist sozusagen die Premiere des Klassikers. „Das ist natürlich etwas ganz besonderes. Wir freuen uns extrem auf dieses Spiel“, erklärte Abteilungsleiterin Svenja Schlenker kurz nach der Auslosung im Gespräch mit SPORT1.

Kapitänin Paula Reimann freut sich ebenfalls: „Für uns ist es ein Traum, gegen eine der besten Mannschaften Europas antreten zu dürfen.“

Durch den 3:1-Playoff-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach (2. Liga) schafften die BVB-Frauen zum ersten Mal den Sprung in die erste Pokalrunde. Das Spiel gegen den Deutschen Meister, bei dem dank einer Sondergenehmigung bis zu 15.755 Zuschauer im traditionsreichen Stadion Rote Erde erwartet werden, ist der bisherige Höhepunkt und die Belohnung für die harte Arbeit seit der Gründung der Abteilung im September 2020.

Durchmarsch in die Regionalliga

Seit der ersten Saison 2021/22 gelangen dem BVB vier Aufstiege in Folge (!). Gestartet in der Kreisliga, spielen die Dortmunderinnen in dieser Saison in der Regionalliga West, der dritthöchsten Spielklasse in Deutschland. Ein steiler Aufstieg, der seinesgleichen sucht und kein Selbstläufer war: „Theoretisch hätte es schon im ersten Jahr schiefgehen können. Da mussten wir als Meister noch in die Relegation“, erinnerte sich Schlenker.

Doch die BVB-Frauen marschierten unbeirrt weiter, gewannen in der vergangenen Saison den Westfalenpokal, weshalb überhaupt erst die Qualifikation zum DFB-Pokal gelang, und belegen aktuell Rang sechs in der Regionalliga. Mit Markus Högner wurde im Sommer ein prominenter Trainer verpflichtet, der zuvor insgesamt 13 Jahre lang die SGS Essen in der Frauen-Bundesliga trainierte und reichlich Erfahrung mitbringt.

Dazu kam im Sommer der XXL-Umbruch, gleich 16 Neuzugänge wurden verpflichtet. Darunter Spielerinnen mit Bundesligaerfahrung wie Sara Ito (beim 1. FFC Turbine Potsdam) oder Rita Schumacher (Carl-Zeiss Jena). Die Professionalisierung im Verein wurde weiter vorangetrieben, was sich auch daran zeigt, dass alle Spielerinnen im Kader mit einem Profivertrag ausgestattet sind – ein Novum in der Liga.

Dazu kommen die vorhandenen, herausragenden infrastrukturellen Bedingungen des Vereins (ein eigenes Trainingszentrum wird zurzeit gebaut) sowie die Verbindungen zur Männerabteilung. Finanziert wird die Abteilung allerdings weiterhin aus sich selbst heraus.

Schlenker: „Der FC Bayern ist eine andere Hausnummer“

Und dennoch muss ganz klar festgehalten werden: Trotz des kometenhaften Aufstieges ist der BVB klarer Außenseiter im Duell mit dem FC Bayern. Die beiden Vereine trennen zwei Ligen, die Bayern holten in der vergangenen Saison das Double aus Meisterschaft und Pokal. Auch in der laufenden Spielzeit führen sie die Tabelle ungeschlagen an, kassierten noch kein einziges Gegentor.

„Der FC Bayern ist eine andere Hausnummer“, sagte Schlenker bei SPORT1: „Natürlich wird es extrem schwierig, so ehrlich müssen wir sein. Wir haben vollen Respekt und zugleich die größte Vorfreude.“

In der Süddeutschen Zeitung betonte sie: „Egal, wie es ausgeht: Das wird ein wunderbares Erlebnis für uns bleiben.“ Langfristig aber soll es nicht das letzte Duell der beiden Teams gewesen sein.