Bei der Klub-WM hat es im Spiel zwischen Ulsan HD und Mamelodi Sundowns (0:1) eine Premiere gegeben: Erstmals wurde die neue Zeitspielregel angewendet.
Neue Regel erstmals angewendet
Die Partie der Gruppe F am Dienstagabend verlief weitgehend unspektakulär, bis es in der 83. Minute zu dem besonderen Moment kam.
Beim Spielstand von 1:0 versuchte Mamelodi-Torhüter Ronwen Williams wertvolle Sekunden für sein Team herauszuholen. Nachdem der Keeper eine Flanke sicher gefangen hatte, ließ er den Ball einmal aufspringen und behielt ihn länger als erlaubt in der Hand.
Torwart schindet Zeit - Schiedsrichter pfeift Eckball
In der Konsequenz pfiff der französische Schiedsrichter Clement Turpin ab und entschied auf Eckball für Ulsan. Damit handelte er gemäß der neuen Regel, die besagt, dass eine Ecke fällig wird, wenn der gegnerische Torhüter den Ball länger als acht Sekunden hält. Die letzten fünf Sekunden muss der Unparteiische sichtbar als Countdown zählen.
Bislang musste bereits nach sechs Sekunden ein indirekter Freistoß gepfiffen werden. Allerdings wurde diese Regelung in der Praxis nicht konsequent durchgeführt.
Die vom International Football Association Board (IFAB) beschlossene Änderung gilt ab dem 1. Juli weltweit und damit unter anderem auch in der Bundesliga. Neben der Klub-WM wird sie vorab auch schon bei der U21-EM berücksichtigt.
Regeländerung ist nicht unumstritten
Noah Atubolu vom SC Freiburg hatte sich wenig begeistert über die neue Zeitspielregel geäußert. „Stand jetzt finde ich die noch nicht so gut“, erklärte die Nummer eins der deutschen U21: „Das beeinflusst mein Spiel schon. Ich bin jemand, der sich sehr viel Zeit lässt, weil eine Mannschaft auch mal Ruhe braucht in gewissen Situationen.“
Für Mamelodi Sundowns hatte der in Folge des Zeitspiels fällige Eckball für den Gegner übrigens keine negativen Auswirkungen: Die Südafrikaner brachten die 1:0-Führung gegen den Vertreter aus Südkorea über die Zeit.
Die neue Regel wurde auch am Mittwoch im Spiel zwischen Real Madrid und Al-Hilal (1:1) angewendet. Real bekam auf diese Weise einen Eckball zugesprochen, die Standardsituation brachte aber nichts ein.