Als Miguel Merentiel in der 66. Minute für die Boca Juniors zum 1:1-Ausgleich traf, wankten die Bayern für einige Minuten. Angesichts der lautstarken Fans aus Argentinien und der klimatisch äußerst schwierigen Bedingungen in Florida hätte die Partie an dieser Stelle komplett kippen können – sie tat es allerdings nicht.
Bayern-Sieg mit wirksamen Folgen?
„Im Grundsatz sind wir mit den Aktionen der Argentinier gut umgegangen. Man kann schließlich in jedem Spiel etwas lernen“, sagte Konrad Laimer nach dem Spiel auf Nachfrage von SPORT1. Und Kapitän Manuel Neuer ergänzte: „Natürlich passieren Fehler, aber wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir haben unser Spiel gespielt“.
Auffällig, wie entspannt die Bayern-Stars auf den Rückschlag reagierten. Das war schließlich nicht immer so, wie die abgelaufene Saison gezeigt hat. Neuer brachte es jetzt auf den Punkt: „Wenn wir bei uns sind, gewinnen wir solche Spiele.“
FC Bayern steigert sich
„Ich hatte im Stadion schon den Eindruck, dass dieser Sieg und die Art und Weise die Mannschaft weitergebracht haben“, sagt SPORT1-Chefreporter Stefan Kumberger in der aktuellen Folge des Podcasts „Die Bayern-Woche“. Der Insider sieht hier durchaus eine Steigerung der Mannschaft und tatsächlich mehr Widerstandsfähigkeit als in so manch anderem wichtigen Spiel.
Bereits vor der Partie gegen die Boca Juniors hatte Bayern-Legende Stefan Effenberg bei den Münchnern ein fatales Muster ausgemacht. In den Spielen gegen Inter Mailand witterte der Weltpokalsieger von 2001 immer wieder eine Art „Jugendfußball“.
„Du musst auch mal dreckig spielen und einfach mal gewinnen. Wenn es darauf ankommt, muss man als Spieler sagen: ‚Ich will weiterkommen und ich will einen Titel gewinnen. Punkt!‘“, erklärte der SPORT1-Experte. In wichtigen Partien seien die Bayern-Stars aber teilweise zu zaghaft und nicht abgebrüht genug aufgetreten.
Sieg als erster Schritt
Nun war der hitzige Kampf gegen die Boca Juniors lediglich ein Vorrundenspiel der Klub-WM und kein Viertelfinale in der Champions League, doch die physische und psychische Belastung war ähnlich und kann eventuell in Monaten helfen.
„Ich glaube schon, dass so etwas wertvoll ist. Man steht als Spieler möglicherweise im Halbfinale der Königsklasse in Madrid auf dem Platz und kann dann aus solchen Erfahrungen wie gegen Boca schöpfen. Das ist dann ein Trumpf, den man in der Hinterhand beziehungsweise eher im Hinterkopf hat“, ist sich Kumberger sicher.
Die ganze Diskussion um die Klub-WM sowie alles zu den anderen aktuellen Brennpunkt-Themen rund um den FC Bayern hören Sie in der neuen Ausgabe des SPORT1-Podcasts „Die Bayern-Woche“ mit Moderatorin Madeleine Etti und Chefreporter Stefan Kumberger.
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