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Geld regiert die Welt

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Geld regiert die Welt

Dass der FC Chelsea die Klub-WM gewonnen hat, passt perfekt zum Gigantismus der Macher dieses Turniers. Allerdings zeigt der Klub auch, dass Geld allein nicht die Lösung ist.
Der FC Chelsea 2025: Was lange ein Milliardengrab war, ist jetzt ein Team, mit dem zu rechnen ist. Der Mannschaft von Trainer Enzo Maresca gehört die Zukunft.
Dass der FC Chelsea die Klub-WM gewonnen hat, passt perfekt zum Gigantismus der Macher dieses Turniers. Allerdings zeigt der Klub auch, dass Geld allein nicht die Lösung ist.

Der FC Chelsea ist es also, der sich nun mit dem Titel Weltmeister des Vereinsfußballs schmücken darf. Im Finale der umstrittenen und reformierten Klub-WM ließen die Londoner dem Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain keine Chance und gewannen deutlich mit 3:0. Wer im Vorfeld darauf getippt hätte, hätte in den Wettbüros dieses Planeten sicherlich eine Menge Geld einsacken können.

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Beeindruckend waren die Ergebnisse, die PSG in den vergangenen Wochen und Monaten erzielte. Das unglaubliche 5:0 im Endspiel der Königsklasse gegen Inter Mailand ging in die Geschichte ein, und in den USA wirkte es zunächst, als hätten die Franzosen ihre Topform konservieren können. 4:0 gegen Atlético, 2:0 gegen den FC Bayern, 4:0 gegen Real Madrid - die Pariser stellten die europäische Konkurrenz reihenweise kalt.

Doch dann kamen Trainer Enzo Maresca und der FC Chelsea und legten einen Auftritt hin, den in dieser Deutlichkeit wohl niemand erwartet hatte. Bereits vor der Pause schossen die Blues drei Tore, an allen drei Treffern war der Held des Tages, Cole Palmer, maßgeblich beteiligt. Scheint der Triumph der Blues auf den ersten Blick überraschend, kommt dieser bei genauerem Hinschauen aber alles andere als aus dem Nichts.

„PSG wurde von PSG geschlagen”

Man könnte sogar sagen, dass Chelseas Coup fast logisch war und perfekt zum Gigantismus der FIFA passt. Oder, wie es Ex-Profi Gareth Bale formulierte: „PSG wurde von PSG geschlagen.”

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Denn Geld ist weder in Paris noch in London ein Thema. Eigentümer der Franzosen ist Qatar Sports Investments (QSI), ein katarischer Staatsfonds. Bei den Blues steht Geschäftsmann Todd Boehly gemeinsam mit einem US-Konsortium an der Spitze.

Boehly hatte den Klub vor drei Jahren von Roman Abramowitsch übernommen, der Chelsea aufgrund des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der daraus resultierenden politischen Sanktionen gegen Oligarchen aus Russland zwangsverkaufen musste.

Und sparsam ging der 51-Jährige mit seinem neuen Projekt nicht um. Allein in den ersten beiden Saisons investierte er über eine Milliarde Euro in Neuzugänge - was mitunter kuriose Folgen hat, die bis heute zu spüren sind.

Aktuell zählt der Kader der Londoner sage und schreibe 46 Spieler. Laut der Datenbank Transfermarkt.de befinden sich darunter fünf Torhüter, neun Innenverteidiger und sieben Mittelstürmer - Felix Magath muss stolz sein, wenn er solche Zahlen hört. In den Sozialen Medien sind Memes wie etwa ein vierstöckiger Mannschaftsbus ein Running Gag.

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Allein in der Offensive zählen Christopher Nkunku, Joao Félix, Raheem Sterling, Noni Madueke, Mykhaylo Mudryk und David Datro Fofana derzeit zu den Streichkandidaten. Für dieses Sextett zahlte Chelsea rund 285 Millionen Euro.

Tuchel und viele andere Trainer scheiterten

Wie all die Shopping-Touren mit dem Financial Fairplay vereinbar sind, bleibt für viele Beobachter ein großes Fragezeichen. Wegen diverser Vergehen verurteilte die UEFA den Klub Anfang des Monats zu einer Strafe von 31 Millionen Euro. Aber Chelsea macht munter weiter.

Fest steht: Dass Geld und Quantität allein zu Erfolgen führen, ist nach wie vor ein Trugschluss. Bei Chelsea erkannte man das spätestens, als in den vergangenen Jahren trotz des aufgeblähten Kaders lediglich ein zwölfter und ein sechster Platz in der Premier League heraussprang.

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Thomas Tuchel scheiterte im Westen Londons als Chefcoach, Graham Potter und Mauricio Pochettino ebenso, auch Klublegende Frank Lampard konnte sich nicht lange auf dem Trainerstuhl halten.

Erst mit der Verpflichtung von Maresca ging es allmählich wieder aufwärts. Ausgerechnet mit einem Mann, der nicht über die ganz große Erfahrung verfügt. Zuvor standen für den 45-Jährigen sechs Monate beim FC Parma in Italien und der Aufstieg mit Leicester City zu Buche.

Maresca, der unter anderem als Co-Trainer von Pep Guardiola bei Manchester City arbeitete, steht für eine klare Spielphilosophie und schaffte es tatsächlich, die Blues wieder zu einem Topteam zu formen.

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Von dem einstigen Milliardengrab ist wenig übrig: Inzwischen wirkt Chelsea wie eine Mannschaft, der die Zukunft gehört. In der Premier League holten sie Rang vier und die Qualifikation für die Champions League, in der Conference League den Titel. Die Krönung gelang nun bei der Klub-WM.

Chelsea: Mehr Qualität statt Quantität

Geld gibt Chelsea immer noch aus. So etwa für Joao Pedro, der seit den K.o.-Spielen mitwirkte und eine Ablösesumme in Höhe von knapp 64 Millionen Euro kostete.

Oder für Jamie Gittens, den es aus Dortmund nach London zieht. Im Gegensatz zu früheren Zeiten wirkt vieles jedoch deutlich durchdachter, die Qualität scheint in London nun wichtiger als die Quantität zu sein. In den kommenden Jahren könnte sich in England ein weiteres Team regelmäßig in die Titelkämpfe einschalten.

So scheint der Weg der Blues noch nicht zu Ende zu sein. Maresca bringt seine Spieler auf ein neues Level, der FC Chelsea liefert nach einigen Durchhängern endlich wieder positive Schlagzeilen - und ist zumindest für den Moment die beste Mannschaft der Welt.

Wenn Boehly und Maresca auch in schwierigen Phasen Geduld bewahren, wird man von Chelsea auch in Zukunft noch viel hören.