Das war nichts! Paris Saint-Germain und Ousmane Dembélé haben das Finale der Klub-WM gegen den FC Chelsea krachend mit 0:3 (0:3) verloren. Der Star-Stürmer blieb blass und stand danach in der Kritik.
Hat Dembélé seine Chance verspielt?
Anders als im Halbfinale gegen Real Madrid fehlte Dembélé komplett die Bindung zum Spiel. Chelseas Innenverteidiger Trevoh Chalobah und Levi Colwill meldeten den 28-Jährigen ab.
Über die 90 Minuten hinweg hatte der Franzose nur einen einzigen Torschuss. Dieser war zugleich eine Großchance, doch den schwachen Abschluss aus kürzester Distanz parierte Keeper Robert Sanchez ohne Mühe.
Chelseas Torwart war auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass Dembélés Pressing zumeist ins Leere führte. Immer wenn Sanchez angelaufen wurde, spielte er einen perfekt getimten Flugball zu einem seiner Mitspieler.
Kein Spieler negativer als Dembélé bewertet
Es ist daher wenig verwunderlich, dass der 28-Jährige - wie seine insgesamt enttäuschende Mannschaft - im Nachgang mit kritischen Bewertungen bedacht wurde. Von der französischen Sportzeitung L‘Equipe wurde Dembélé mit einer 2/10 bewertet - kein Pariser wurde negativer gesehen.
„Der Held des Halbfinales verpasste sein großes Spiel“, schrieb das Medium in seiner Einzelkritik und haderte: „In einem Spiel wie diesem, in dem er kaum Bälle bekam, hätte er sich zweifellos mehr im Spielaufbau zeigen müssen.“
„Nie Einfluss aus das Spiel der Pariser“
Weiter hieß es: „Der ehemalige Barcelona-Spieler kam selten in gute Positionen und hatte – mit Ausnahme einer guten Vorlage für Doué (18.) – nie Einfluss auf das Spiel der Pariser. Schlimmer noch, er war für den Ballverlust beim zweiten Gegentor verantwortlich." Zudem wurde auf die vergebene Großchance hingewiesen.
Dembélé gewann mit Paris die Meisterschaft, den französischen Pokal sowie erstmals in der Vereinsgeschichte die Champions League. An allen drei Titeln hatte der Angreifer mit seinen Toren und Vorlagen maßgeblichen Anteil. Wettbewerbsübergreifend schoss er in 52 Partien 35 Treffer und gab 16 Assists.
Aus diesem Grund gilt er zusammen mit Lamine Yamal vom FC Barcelona als Favorit auf den Ballon d‘Or. Für die spanischen Medien war seine schlechte Leistung im Klub-WM-Finale ein gefundenes Fressen, um „ihren“ Schützling Yamal in die Pole Position zu bringen.
Dembélé-Leistung gefundenes Fressen
Die spanische Zeitung Mundo Deportivo schrieb: „Lamine rückt nach Dembélés K.o. näher an den Ballon d‘Or heran. Es schien, als hätte Dembélé im Halbfinale gegen Real Madrid einen riesigen Schritt in Richtung seiner goldenen Krönung gemacht. Während er im Achtelfinale und Viertelfinale nicht viele Minuten gespielt hatte, zeigte er gegen die Königlichen die gleiche Durchschlagskraft wie im Finale der Champions League. Das Klub-WM-Finale sollte ihm als endgültige Bestätigung dienen. Das war jedoch nicht der Fall. Er war kaum zu sehen.“
Der spanische Journalist Jose Alvarez drückte bei El Chiringuito TV noch deutlicher seine Meinung aus: „Der Ballon d‘Or dürfte zwischen Lamine, Pedri und Raphinha entschieden werden. Dembélé ist nach seiner schwachen Leistung aus dem Rennen. Er hat seine Chance verpasst.“
Die nächste Möglichkeit, seine Weltklasse-Qualitäten auf internationaler Bühne unter Beweis zu stellen, hat der 28-Jährige am 13. August, wenn PSG im UEFA-Supercup auf Tottenham Hotspur trifft.
Die Verleihung des Ballon d‘Or findet am 22. September im Théâtre du Châtelet in Paris statt.