Der ehemalige Top-Schiedsrichter Urs Meier ließ bei seiner Analyse der strittigen Szenen im Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich in der Nations League mit einer überraschenden These aufhorchen.
DFB-Ärger: „Frau hätte das gesehen“
Der Schweizer ist der Meinung, dass ein weiblicher Referee das Foulspiel, das dem vermeintlichen 1:1-Ausgleich des DFB-Teams vorangegangen war, sofort erkannt hätte. „Eine Frau hätte das gesehen“, behauptete Meier im Interview mit ran.
Beim Spiel um Platz drei (0:2) war ein Treffer von Deniz Undav nach VAR-Intervention aberkannt worden, weil Niclas Füllkrug zuvor seinen Gegenspieler weggecheckt hatte. Sowohl der DFB-Stürmer als auch Bundestrainer Julian Nagelsmann hatten sich nach der Partie beschwert.
„Das kommt bei den männlichen Schiedsrichtern vor“
„Wahrscheinlich war er (der Schiedsrichter, Anm.) unten auf den Ball konzentriert“, meinte Meier: „Das kommt vor allem bei den männlichen Schiedsrichtern oft vor. Die haben oft diesen Tunnel-, diesen Jagdblick. Das hier ist ein typisches Beispiel.“ Das Foul passiere „aber nicht unten, es passiert oben“.
Meier weiter: „Frauen haben da ein viel besseres Gesamtbild. Eine Frau hätte das gesehen.“
Dass der Unparteiische, der Slowake Ivan Kruzliak, die Szene nicht sofort und ohne VAR-Unterstützung richtig einschätzen konnte, habe ihn dennoch verwundert: „Wenn er das aus dieser kurzen Distanz nicht erkennt, da habe ich schon meine Fragezeichen.“
Meier widerspricht Nagelsmann
Nagelsmann hatte wegen des Eingriffs des Video-Assistenten von einem Regelverstoß des Schiris gesprochen.
Dieser Sichtweise widersprach Meier deutlich: „Das stimmt nicht. Warum soll das ein Regelverstoß sein? Es geht um ein Tor.“ Der VAR müsse dies überprüfen.