Obwohl Thomas Tuchel mit den Three Lions in der WM-Qualifikation vier Siege aus vier Spielen einfahren konnte, steht der 52-Jährige immer wieder im Zentrum der Kritik. Nun bezeichnete Ex-Profi Troy Deeney Aussagen von Tuchel als „unreif und dumm“.
"Unreif und dumm": Heftige Kritik an Tuchel
„Unreif und dumm“: Kritik an Tuchel
Der Grund dafür war die Kaderauswahl des Coaches. Nominell berief er mit Bayern-Star Harry Kane und Ollie Watkins von Aston Villa lediglich zwei klassische Neuner in den Kader für die Länderspiele gegen Andorra (2:0-Sieg) und Serbien (Dienstag, 20.45 Uhr im LIVETICKER).
„Wir haben viele Optionen“, erklärte Tuchel seine Entscheidung auf der Pressekonferenz vor dem Serbien-Spiel: „Marcus Rashford kann dort spielen, Jarrod Bowen kann dort spielen, Anthony Gordon hat für Newcastle dort gespielt. Phil Foden kann als Neuner auflaufen und Morgan Rogers ebenfalls.“
Der ehemalige Bayern-Coach wolle abwarten, „wer seine Form findet und in der Premier League heiß läuft“. Die Auswahl habe „genug Feuerkraft“, beschwichtigte er.
Deeney geht Tuchel öffentlich an
Einem ehemaligen Stürmer stieß diese Aussage bitter auf. Troy Deeney, der jahrelang mit dem FC Watford in der Premier League spielte, kritisierte den neuen englischen Nationaltrainer scharf für seine Nominierungspolitik.
„Was er gesagt hat, ist unreif und dumm, meiner Meinung nach. Denn er hat da nicht einen echten Stürmer aufgezählt. Von Rashford bis Rogers, da ist kein waschechter Stürmer dabei“, schimpfte der 37-Jährige im Gespräch bei Talksport.
„Im Grunde will er damit also sagen, dass er wahrscheinlich mit zwei Stürmern, Harry Kane und Ollie Watkins, zum Turnier gehen wird. Möglicherweise mit drei, Liam Delap im besten Fall“, führte Deeney aus.
Persönlichkeitskonflikt mit Ivan Toney?
Der 37-Jährige vermutet, dass Tuchel bei Engpässen in der Offensive rotieren werde. „Wenn wir dann verlieren, raten Sie mal, dann ist die Ausrede schon eingebaut: Wir hatten nicht genug Stürmer“, prophezeite der Ex-Profi.
Des Weiteren unterstellte der ehemalige Premier-League-Stürmer Tuchel persönliche Probleme mit Ivan Toney. Der 29-Jährige läuft seit 2024 für Al-Ahli auf und erzielte dort in der angelaufenen Saison bereits fünf Treffer.
Auch im vergangenen Jahr legte der Stürmer mit 30 Treffern eine gute Quote hin, unter Tuchel reichte es jedoch bislang nur für zwei Minuten im Nationaldress. Deeneys Vermutung lautete: „Ich glaube, das ist ein Persönlichkeitskonflikt.“
Tuchel-Fußball: Glanzlos trotz passenden Ergebnissen
Tuchel verzeichnet bislang eine Bilanz von vier Siegen aus fünf Spielen als englischer Nationalcoach. Trotz der vermeintlich guten Quote hagelte es Kritik. Der Fußball der Three Lions wirke ungefährlich, die Siege gegen die qualitativ unterlegenen Gegner Albanien (2:0), Lettland (3:0) und Andorra (1:0, 2:0) seien glanzlos.
Nun wartet mit Serbien ein echter Härtetest - und eine Möglichkeit für Tuchel, seinen Kritikern die Luft aus den Segeln zu nehmen.
„Er muss im feindlichen Serbien an einem wichtigen Abend unter großem Druck liefern“, schrieb die Zeitung Times dazu.