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Auf dem Weg zur WM-Sensation

Die nächste WM-Sensation?

Nach dem Coup von Kap Verde bahnt sich die nächste WM-Sensation an. Dem Kosovo, ausgestattet mit einer Bundesligaachse, ist die Qualifikation für die Playoffs beinahe sicher.
Die Mannschaft um Fisnik Asllani machte einen großen Schritt in Richtung WM-Playoffs
Die Mannschaft um Fisnik Asllani machte einen großen Schritt in Richtung WM-Playoffs
© IMAGO/TT
Nach dem Coup von Kap Verde bahnt sich die nächste WM-Sensation an. Dem Kosovo, ausgestattet mit einer Bundesligaachse, ist die Qualifikation für die Playoffs beinahe sicher.

Halbzeit im WM-Qualifikationsduell am ersten Spieltag zwischen Schweiz und Kosovo. Nach 45 gespielten Minuten führt die Nati mit 4:0, die Schweizer sind so überlegen, dass sich Kapitän Granit Xhaka über das Endergebnis ärgert: „Wenn wir so weiterspielen wie zu Beginn, machen wir das fünfte, sechste oder siebte Tor. Schade, dass es am Ende nur ein 4:0 ist.“

Zu diesem Zeitpunkt hätte wohl keiner damit gerechnet, dass die Kosovaren fünf Wochen später das einzige Team der Qualifikationsgruppe B sind, die den Schweizern das direkte Ticket zur Weltmeisterschaft 2026 rein rechnerisch noch entreißen können.

Bundesligajuwel Asllani mit dem Siegtreffer

Nach einem überraschenden Heimsieg gegen Favorit Schweden (2:0) und einem torlosen Remis gegen Slowenien musste die Mannschaft am vergangenen Montag erneut gegen die Skandinavier ran. Nach Abpfiff hätten sich auf beiden Seiten keine unterschiedlichere Bilder bieten können.

Während Schwedens 210 Millionen Euro schwerer Sturm um Victor Gyökeres und Alexander Isak zum wiederholten Mal keinerlei Stich setzen konnte, war es Bundesliga-Talent Fisnik Asllani, der in der 32. Spielminute das Spiel entschied. Der Stürmer der TSG Hoffenheim, der in der vergangenen Saison noch in der zweiten Bundesliga auflief, erzielte in seinem zweiten Pflichtspiel für den Kosovo sein erstes Tor.

Schweden hat nach der 0:1-Niederlage kaum noch eine Chance, sich zumindest in die Playoffs zu retten. Während beim Schlusslicht der Gruppe Trainer Jon Dahl Tomasson rausgeworfen wurde und die nationalen Medien vom größten Fiasko in der schwedischen Fußball-Geschichte sprechen, zeichnet sich für die Osteuropäer ein echtes Märchen ab.

Kosovo mit deutschem Trainer auf Erfolgskurs

Zwei Runden vor Abschluss der Qualifikation steht Kosovo mit sieben Punkten auf dem zweiten Platz der Gruppe B. Mit drei Punkten Rückstand auf die Schweizer kann Kosovo sogar noch von der direkten Qualifikation träumen. Ein Platz in den Playoffs ist dem 91. der Weltrangliste kaum noch zu nehmen. Mit einem Punktgewinn im November gegen Slowenien wäre ihnen dieser historische Erfolg sicher.

Der WM-Traum lebt also für die Nationalmannschaft, die erst 2016 offiziell von der FIFA als Mitglied anerkannt wurde. Einen großen Anteil hieran trägt ein Deutscher: Trainer Franco Foda, der zuvor unter anderem den 1. FC Kaiserslautern trainierte, übernahm im Februar vergangenen Jahres den Trainerposten.

Bundesliga-Achse um Hoffenheim-Trio

Im März führte der ehemalige Bundesligaprofi den Kosovo überraschend in Liga B der Nations League. Unter Foda hat der kosovarische Außenseiter einen überragenden Schnitt von zwei Punkten pro Spiel.

Mit Blick auf die Startelf gegen Schweden begegnet man weiteren bekannten Gesichtern: Neben Asllani bilden Verteidiger Albian Hajdari und Sechser Leon Avdullahu den Hoffenheim-Block der Kosovaren. Im offensiven Mittelfeld ist Düsseldorfs Florent Muslija zu finden, der Augsburger Elvis Rexhbecaj fehlte währenddessen angeschlagen.

Bereits die Qualifikation für die Playoffs um eine WM-Teilnahme wäre ein bis dato unerreichter Erfolg für den Kosovo. Sollten die Schweizer gegen die kriselnden Schweden patzen, ist sogar die direkte Qualifikation für die Mannschaft um die Bundesliga-Achse noch möglich.