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Hohe Niederlage als letzte Chance! Kuriosum um Fußball-Winzling

Hohe Niederlage als letzte Chance

Der WM-Qualifikation droht ein Kuriosum. Durch eine hohe Niederlage könnte San Marinos WM-Traum noch etwas länger leben.
Außenseiter Kap Verde macht sensationell die Qualifikation für die WM 2026 klar. Die Freude ist riesig.
Der WM-Qualifikation droht ein Kuriosum. Durch eine hohe Niederlage könnte San Marinos WM-Traum noch etwas länger leben.

San Marino sorgt im Fußball-Kosmos mal wieder für Schlagzeilen. In der WM-Qualifikation steht der Zwergstaat im Mittelpunkt einer kuriosen Konstellation.

Kurzfassung: Je höher San Marino am 18. November gegen Rumänien verliert, desto besser könnten die WM-Chancen stehen.

Die ausführliche Erklärung hat es in sich: Hintergrund ist das vielschichtige Qualifikationssystem und die unterschiedlichen Wege, auf denen sich Mannschaften für die WM-Endrunde qualifizieren können.

San Marino will Ticket für Gruppensieger der Nations League

Dabei geht es für San Marino nicht mehr um die direkte Qualifikation, schließlich steht man nach sieben Spieltagen mit null Punkten und einem Torverhältnis von 1:32 am Tabellenende der Gruppe H.

Das direkte Ticket für die Gewinner der zwölf Quali-Gruppen ist vom Tisch. Allerdings hofft San Marino noch auf ein Ticket für die Playoffs, bei denen 16 Teilnehmer um vier verbleibende WM-Tickets spielen. Dafür qualifizieren sich zunächst zwölf Gruppenzweite und vier Gruppensieger der Nations League.

Weil San Marino im vergangenen Jahr seine Nations-League-Gruppe vor Gibraltar und Liechtenstein gewonnen hat, hat die von Italien umschlossene Enklave auf diesem Weg eine Chance.

San Marino bekommt jedoch nur einen Platz, wenn genügend Gruppensieger aus höheren Ligen bereits ein WM-Ticket haben und dadurch nicht für die Playoffs infrage kommen. Konkret gibt es zwölf höhergestellte Gruppen in der Nations League, denn San Marino spielt in der vierthöchsten Liga (D).

Rumänien könnte San Marino den Playoff-Platz wegnehmen

Entscheidend ist, dass Rumänien als Sieger der Gruppe 2 in Liga C der Nations League vor San Marino einen Platz in den Playoffs bekommen würde. Rumänien kann aber ebenfalls noch Zweiter in der WM-Quali-Gruppe werden, was wiederum San Marino entgegen kommen würde. Dadurch würden schließlich die Chancen steigen, dass San Marino sich eines der vier Tickets für Nations-League-Gruppensieger holen kann.

Weil San Marino und Rumänien sich in der gleichen WM-Quali-Gruppe befinden und am letzten Spieltag gegeneinander spielen, könnte die san-marinesische Nationalmannschaft selbst dafür sorgen, dass Rumänien es auf Platz zwei der Gruppe schafft. Aktuell führt Österreich (15 Punkte) die Gruppe vor Bosnien (13) und Rumänien (10) an.

San Marino könnte hohe Niederlage helfen

Bosnien und Rumänien treffen am vorletzten Spieltag aufeinander. Wenn Rumänien gewinnt oder unentschieden spielt, könnte San Marino am letzten Spieltag eine hohe Niederlage gegen Rumänien helfen. Herrscht Punktegleichheit zwischen Bosnien und Rumänien, könnte San Marino absichtlich hoch verlieren, damit Rumänien in der dann entscheidenden Tordifferenz überlegen ist.

Deren Konkurrent Bosnien, der am letzten Spieltag gegen Österreich spielt, ist nämlich kein Gruppensieger der Nations League. Während Rumänien also sowieso ein Ticket für die Playoffs zusteht, kämpft Bosnien noch um eins. Im Interesse von San Marino ist es allerdings, dass Bosnien sich nicht über Platz zwei in der Gruppe qualifiziert, weil Rumänien San Marino dadurch eines der begehrten vier Tickets für die Nations-League-Gruppensieger wegschnappen würde.

San Marino ist abhängig von Wales, Tschechien und Nordirland

Zwei Spieltage vor Schluss der WM-Quali ist noch nicht in allen Gruppen ersichtlich, welche vier Mannschaften sich über den Gruppensieg in der Nations League qualifizieren. Bislang ist Schweden als Letzter in der WM-Quali-Gruppe und Gruppensieger in der Nations League ein heißer Anwärter. Ansonsten könnten vor allem Wales, Tschechien und Nordirland (alle Gruppensieger Nations League) San Marino in die Quere kommen.

Beeinflussen können die San-Marinesen allerdings nur die Chancen von Rumänien.