Wer auf den Kader der deutschen A-Nationalmannschaft für die anstehenden Spiele in der WM-Qualifikation gegen Luxemburg und Nordirland blickt, der sucht dort vergeblich nach Stürmer Niclas Füllkrug.
WM-Qualifikation: Warum fehlt Füllkrug beim DFB-Team?
Zug für Füllkrug abgefahren?
Vom Zweitligaspieler mit Werder Bremen bis zum Wechsel in die Premier League: Füllkrug verzeichnete zu einem späten Zeitpunkt seiner Karriere nochmal einen rasanten Aufstieg.
Im Alter von 29 Jahren debütierte „Fülle“ auch für die deutsche Nationalmannschaft. Seither weist er mit 14 Toren in 24 Einsätzen eine starke Bilanz für das DFB-Team auf und war bei der Welt- und Europameisterschaft ein wichtiger Bestandteil des Kaders.
Warum also verzichtet Bundestrainer Julian Nagelsmann nun auf den Torjäger und setzt stattdessen auf Jonathan Burkardt, Nick Woltemade und Maximilian Beier?
Torloser Füllkrug mitten in der Krise
Ein Grund dürfte sein, dass Füllkrug in dieser Saison sportlich noch nicht in Erscheinung treten konnte. Bei insgesamt sieben Pflichtspielen für West Ham United stand der 32-Jährige viermal in der Startelf und musste nur gegen Tottenham über 90 Minuten auf der Bank Platz nehmen.
Die Ausbeute in diesen Spielen liest sich jedoch mehr als blass. Keine einzige Torbeteiligung konnte Füllkrug in dieser Spielzeit bislang verbuchen. Der letzte Scorerpunkt für Füllkrug datiert aus dem April. Zudem stehen die Hammers mit nur einem Sieg auf einem Abstiegsplatz in der Premier League (19.).
Verletzungen bremsen Füllkrug aus
Seit seinem Wechsel von Borussia Dortmund zu West Ham wurde Füllkrug allerdings auch immer wieder von Verletzungen ausgebremst.
In dieser Saison plagten ihn muskuläre Probleme, in der vergangenen Spielzeit fehlte er zunächst mit einer Achillessehnenreizung vom vierten bis zum dreizehnten Spieltag und anschließend vom 21. bis 29. Spieltag aufgrund einer Oberschenkelverletzung.
In den verbleibenden 18 Premier-League-Spielen seiner ersten Saison mit West Ham erzielte Füllkrug immerhin drei Tore und bereitete zwei weitere vor. Kein Vergleich jedoch zu den 25 Torbeteiligungen, die er in seiner einen Spielzeit beim BVB (2023/24) aufweisen konnte.
Im Sommer zeigte sich der Torjäger aber selbstbewusst und erklärte: „Ich habe das Gefühl, dass ich an einem wirklich guten Ort bin. Ich habe in meinen Ferien viel gearbeitet - fast jeden Tag. Ich wollte arbeiten, weil ich wieder in Bestform sein wollte.“
Füllkrug nach Trainerwechsel aus der Krise?
Hoffnung machen dürfte Füllkrug trotz der Nichtnominierung für die Nationalmannschaft auch ein erneuter Trainerwechsel bei den Hammers. Nuno Espírito Santo übernahm Ende September das Amt von Graham Potter und wird zum dritten Trainer seit Füllkrugs Wechsel in die Premier League.
„Ich freue mich sehr, hier zu sein, und bin sehr stolz darauf, West Ham United zu vertreten“, wurde Espírito Santo in einer Vereinsmitteilung zitiert. „Mein Ziel ist es, hart daran zu arbeiten, das Beste aus der Mannschaft herauszuholen und sicherzustellen, dass wir so wettbewerbsfähig wie möglich sind.“
Zwar blieb Füllkrug auch im ersten Spiel unter Espírito Santo torlos, spielte beim zweiten Punktgewinn der Saison (1:1) jedoch die vollen 90 Minuten gegen den FC Everton durch - erstmals seit dem Ligaauftakt.
Letzte WM-Chance 2026?
Einen sportlichen Aufschwung von West Ham United und das Ende der persönlichen Torkrise könnte Füllkrug schnellstmöglich gebrauchen, um sich künftig wieder für die Nationalmannschaft zu empfehlen. Immerhin steht schon im kommenden Sommer die WM in den USA, Kanada und Mexiko an.
Für Füllkrug könnte dies die letzte Gelegenheit sein, mit der DFB-Elf an einer WM teilzunehmen. Beim Turnier 2030 wäre Füllkrug bereits 37 Jahre alt. Die jungen Konkurrenten Woltemade (aktuell 23), Beier (22) und Burkardt (25) haben da deutlich mehr Perspektive.