WM-Qualifikation>

"Kap Verde ist dabei und Italien vielleicht nicht, oder was?"

WM-Detail irritiert Kramer zutiefst

Christoph Kramer ist von der Zusammensetzung des WM-Teilnehmerfeldes alles andere als begeistert - der ZDF-Experte wagt eine brisante These.
Nach seinem Länderspieldebüt für Deutschland bei der Kleinfeld-WM gerät Ex-Bundesligaprofi Christoph Kramer ins Schwärmen.
Christoph Kramer ist von der Zusammensetzung des WM-Teilnehmerfeldes alles andere als begeistert - der ZDF-Experte wagt eine brisante These.

Die deutsche Nationalmannschaft wird als eines von 16 Teams aus Europa zur Weltmeisterschaft 2026 fahren. Bei der Mammut-WM in den USA, Mexiko und Kanada nehmen mehr UEFA-Nationen als je zuvor teil - für Christoph Kramer sind es aber dennoch nicht genug.

„Nur 16 aus Europa? Das ist ja eigentlich nix, oder?“, sagte der ehemalige Weltmeister am Rande des DFB-Erfolgs gegen die Slowakei (6:0) im ZDF. Ganze 32 von insgesamt 48 Mannschaften seien ja dann nicht aus Europa, rechnete der TV-Experte vor.

Auf die Hinweise von Kollege Per Mertesacker und Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein, dass Europa bei der Aufstockung drei zusätzliche Startplätze erhalten habe und nur einer von mehreren Kontinenten sei, erwiderte Kramer: „Ja, aber Fußballhauptstadtkontinent, sag‘ ich immer, oder nicht?“

Kramer: „Und Kap Verde ist dabei, oder was?“

Tatsächlich stellt Europa mit seinen 16 Teams die mit Abstand meisten WM-Teilnehmer. Der afrikanische Verband schickt neun direkte Qualifikanten über den Atlantik, acht Mannschaften kommen zudem aus Asien, sechs aus Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik. Südamerika wird durch sechs Teams vertreten sein, Ozeanien nur durch einen. Zwei Teilnehmer werden zusätzlich bei einem interkontinentalen Playoff-Turnier ermittelt (ohne Europa).

Trotzdem sieht Kramer den europäischen Fußball nicht ausreichend repräsentiert: „Ich finde es krass, dass wir in Europa nur 16 Teilnehmer haben. Jetzt ist Italien vielleicht nicht dabei und Kap Verde ist dabei, oder was?“

Der überraschende WM-Fahrer Kap Verde habe es sich zwar „voll verdient und ich finde das voll charmant, aber irgendwie sehe ich da für Europa ein paar mehr Plätze“.

Einmal mehr verwies Kramer auf den aus seiner Sicht hohen Stellenwert des europäischen Fußballs. Mertesacker hielt dagegen und erklärte, dass das in die Playoffs abgerutschte Italien eine WM-Teilnahme „im Moment einfach nicht verdient“ habe.

ZDF-Experte wagt brisanten Vergleich

Kramer wagte daraufhin einen durchaus brisanten Vergleich: „Wenn Kap Verde in Europa wäre, würde es auch schwierig werden. Und wenn Italien in Afrika wäre, wäre es vermutlich einfacher.“

Die angebliche Vormachtstellung des europäischen Fußballs hatte schon im Vorfeld der letzten WM für Diskussionen gesorgt. Damals hatte sich Kylian Mbappé den Unmut der Fans in Südamerika zugezogen, weil er die UEFA-Nationen im Vorteil sah.

Von Kramer kamen beim ZDF zum Abschluss auch noch einsichtige Töne: „Also, ich finde das ja auch gut. Deswegen ist es ja eine WM und keine EM. Aber ich finde es immer schade, wenn so Hochkaräter wie Italien nicht dabei sind.“