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Presse zerpflückt Tuchels Team!

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„Kane vermeidet historischen Spott“

England quält sich gegen Außenseiter Andorra zu einem Pflichtsieg. Anschließend hagelt es für Thomas Tuchels Team Kritik von allen Seiten.
Englands Trainer Thomas Tuchel zeigt Mitgefühl mit Ange Postecoglou nach dessen Entlassung bei Tottenham Hotspur. Für den Deutschen zeigt der Fall, wie unerbittlich der Fußball sein kann.
England quält sich gegen Außenseiter Andorra zu einem Pflichtsieg. Anschließend hagelt es für Thomas Tuchels Team Kritik von allen Seiten.

Die etwa 7.000 englischen Fans im ansonsten spärlich besetzten Stadion von Espanyol Barcelona machten ihrem Ärger hörbar Luft. Als der Schlusspfiff den mageren 1:0-Sieg der Three Lions gegen Fußballzwerg Andorra besiegelte, schallten Buhrufe von den Rängen.

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Schon beim dürftigen Zwischenstand von 0:0 zur Pause schickte der englische Anhang die Stars mit Pfiffen in die Kabine. Trainer Thomas Tuchel sollte „auf der Hut sein“, warnte der Telegraph und erinnerte an das Schicksal seiner bei Fans in Ungnade gefallenen Vorgänger Steve McClaren und Fabio Capello.

Auf dem Papier hat Tuchel eine makellose Bilanz als englischer Nationaltrainer vorzuweisen: Drei Spiele, drei Siege, null Gegentore. Doch dass gegen den 173. der FIFA-Weltrangliste einzig Bayern-Star Harry Kane mit seinem 450. Tor seiner Profilaufbahn den Unterschied ausmachte (50.), ist für das Mutterland des Fußballs doch arg dürftig.

Vernichtendes Presse-Urteil: „Englische Tortur“

„Kane vermeidet historischen Spott“, titelte die spanische Marca. Und die AS schrieb von „englischer Tortur in Barcelona“.

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Auch die heimische Presse wurde deutlich. Die Three Lions wurden vom Mirror zu „zahmen Löwen“ degradiert. „Kane verhindert eine Demütigung in einem furchtbaren Spiel“, hieß es außerdem.

Die britische Times urteilte: „Dieser mickrige Sieg wird als der schlechteste in die Geschichte Englands eingehen.“ Und das Boulevardblatt Sun ätzte: „Tuchel hat gewarnt, dass sich England darauf einstellen muss, im nächsten Sommer in der WM-Hitze zu leiden. Und jeder wird den Schmerz und die Langeweile auf dem Weg dorthin ertragen müssen.“

„Als hätten sich einige Spieler gelangweilt“

Der für seine deutlichen Worte bekannte Roy Keane prangerte bei TV-Sender ITV die Einstellung der Stars um Kapitän Kane, Jude Bellingham und Co. an.

„Es sah so aus, als hätten sich einige Spieler in der letzten halben Stunde gelangweilt“, sagte der frühere Mittelfeldspieler von Manchester United. Sein Appell: „Los, macht mehr Tore und beeindruckt den Trainer, der noch immer neu in seinem Job ist.“

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Doch abgesehen von dem noch recht auffälligen Noni Madueke, der in der Nachspielzeit allerdings recht kläglich das 2:0 vor dem nahezu leeren Tor vergab, blieben viele Spieler weit unter ihren Möglichkeiten.

„Wir versuchen, Entschuldigungen zu finden für England mit dem Ende der Saison und dass es hart war für die Spieler. In der ersten Hälfte war es okay, aber nachdem sie das Tor geschossen haben, war es, als ob der Job damit erledigt war“, sagte Keane. „Sie sollten ihre Maßstäbe höher ansetzen.“

„Kann er Kartentricks?“ Henderson-Einsatz wundert Keane

Darüber hinaus sorgte Tuchels Aufstellung für Verwunderung. Schon vor dem Spiel wunderte sich Keane über Jordan Hendersons ersten Startelf-Einsatz seit 2023. „Ich höre die Leute sagen, dass er dabei sein soll. Wofür? Kann er Kartentricks? Singt er ein Lied? Veranstaltet er Quizabende?“, sagte der Ire.

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Tuchel führte seine Personalentscheidung auf den fehlenden Rhythmus bei Declan Rice zurück. „Jordan hat es verdient, zu spielen. Und auch für das, was Jordan zu dieser Gruppe beiträgt, hat er es verdient“, sagte Tuchel über den früheren Liverpooler.

Doch auch in der Abwehr überraschte der ehemalige Bayern-Trainer, indem er Reece James als „falschen Linksverteidiger“ aufbot, wie die Marca analysierte.

Chelsea-Profi „komplett verloren“

Der Chelsea-Profi hatte im Vorfeld der Partie noch davon gesprochen, dass er sich selbst auf der Rechtsverteidigerposition am stärksten sehe. Die Sun schrieb dann auch folgerichtig, dass er „komplett verloren war auf links“.

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Tuchel selbst wollte die Vorstellung seiner Mannschaft anschließend nicht schönreden. Er prangerte die unzureichende Einstellung seiner Spieler an.

„Wir haben mit dem Feuer gespielt“, sagte Tuchel, er vermisste „die Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit, die es in einem WM-Qualifikationsspiel braucht“. Nur mit der Einstellung „in den ersten 25 Minuten“ sei er zufrieden gewesen.

In der WM-Qualifikation liegt England mit drei Siegen aus den ersten drei Spielen voll im Soll. Doch auch die Art und Weise zählt im Land des Weltmeisters von 1966.

Im Testspiel gegen den Senegal am Dienstag (20.45 Uhr im LIVETICKER) in Nottingham sollten Tuchels Three Lions auf dem Rasen jedenfalls eine Reaktion zeigen.