Handball>

Ärger trübt deutsches Handball-Fest

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Ärger trübt deutsches Handball-Fest

Im Final Four der Champions League feiern die deutschen Top-Klubs Füchse Berlin und SC Magdeburg ein rauschendes Handballfest. Doch ausgerechnet die Kölner Lanxess Arena, oft als das Mekka dieses Sports bezeichnet, befindet sich an diesem Wochenende nicht in jeder Hinsicht in Top-Form.
Mathias Gidsel erhielt im Halbfinale der Handball-Champions-League eine rote Karte. Im Interview spricht er ausführlich über die Szene und seine Gefühle.
Im Final Four der Champions League feiern die deutschen Top-Klubs Füchse Berlin und SC Magdeburg ein rauschendes Handballfest. Doch ausgerechnet die Kölner Lanxess Arena, oft als das Mekka dieses Sports bezeichnet, befindet sich an diesem Wochenende nicht in jeder Hinsicht in Top-Form.

Sollte Welthandballer Mathias Gidsel nach dem souveränen Finaleinzug der Füchse Berlin auch das zweite Halbfinale der Champions League zwischen dem SC Magdeburg und dem FC Barcelona verfolgt haben, dürfte er rund eineinhalb Minuten vor dem Ende einmal kräftig gezuckt haben. Bei einer Szene, die fast deckungsgleich zu jener war, die seinen eigenen Arbeitstag früh beendet hatte.

{ "placeholderType": "MREC" }

Als Tim Hornke, Rechtsaußen des SCM, freistehend den Ball bekam und bis an die Sechs-Meter-Linie schritt, wollte sein Gegenspieler Aitor Arino das Unvermeidliche verhindern und eilte heran, um Hornke zu stellen. Das Problem: Dabei rutschte der Mann aus Barcelona aus und säbelte Hornke im Stil einer rustikalen Fußballgrätsche um. Äußerst unglücklich, unabsichtlich, aber: Das Schiedsrichtergespann zeigte keine Gnade und zückte die Rote Karte.

Ein Schicksal, das Gidsel Stunden zuvor exakt so auch erlebt hatte. Nur musste der Däne schon nach neun Minuten vom Spielfeld und fast das gesamte Match von der Tribüne aus verfolgen - eine extrem bittere Nummer. Vorwürfe wollte er den Unparteiischen aber nicht machen. „Da muss man auf die Schiedsrichter vertrauen. Das war eine Rote Karte“, sagte Gidsel hinterher. Doch weil Arino und er längst nicht die einzigen Spieler waren, die am Samstag vergeblich nach Halt suchten, lenkte er den Fokus auf ein anderes Thema: den Boden der Kölner Lanxess Arena.

Wenn du hier klickst, siehst du Instagram-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von Instagram dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

„Boden war wirklich eine richtige Katastrophe“

Bereits während der Halbfinalspiele lag die Vermutung nahe, dass der Untergrund ausgerechnet beim Final Four der Königsklasse nicht in Bestform war. Später bestätigten die Akteure das Gesehene und wurden deutlich. „Der Boden war heute wirklich eine richtige Katastrophe. Man hat schon beim Warm-up und im gesamten Spiel gesehen, dass hier etwas ganz falsch ist“, betonte Gidsel, einer der größten Leidtragenden. Auch Bob Hanning, Geschäftsführer der Berliner, nahm kein Blatt vor den Mund.

{ "placeholderType": "MREC" }

„Das ist kein Champions-League-Boden gewesen, auf dem heute gespielt wurde”, schimpfte Hanning, der wie Füchse-Urgestein Fabian Wiede auch eine Erklärung parat hatte: „Mathias konnte gar nichts dafür, es war an manchen Stellen ölig auf dem Feld. Es gab dort eine Ölspur, wo die Flammen vom Feuerwerk der Einlaufshow waren.“ Das Feuerwerk war unmittelbar vor dem Anpfiff abgebrannt worden. Im Handball an sich nichts Ungewöhnliches, in mehreren Arenen werden solche Einlaufshows praktiziert.

Führte die hohe Luftfeuchtigkeit zur Rutschgefahr?

Auch in Berlin habe es so etwas schon gegeben, verriet Hanning. „Und dann hat sich das draufgelegt und bei uns sind die Spieler auch reihenweise ausgerutscht. Das kann auch mit Reinigungsmitteln passieren. Der Boden war hier jedenfalls nicht Champions-League-reif“, erklärte der 57-Jährige weiter. Sowohl Hanning als auch Wiede hofften, dass bis zum Finale und zuvor zum Spiel um Platz drei nachgebessert werde.

Medienchef Thomas Schöneich schloss einen Zusammenhang zwischen dem Feuerwerk und dem rutschigen Boden hingegen aus. „Wir haben alle Entertainment-Elemente getestet und können ausschließen, dass diese Rückstände auf dem Boden hinterlassen haben. Eine Möglichkeit ist, dass die hohe Luftfeuchtigkeit in der Arena, die durch die starken Regenfälle am heutigen Tag verursacht wurde, das Problem verursacht hat. Wir sind froh, dass sich kein Spieler verletzt hat”, sagte er.

Dennoch reagierte die Europäische Handballföderation (EHF) nach den beiden Halbfinals am Samstag und ließ den Boden noch mehrmals mit Handreinigungsmaschinen nass durchwischen. So will der Ausrichter mit Blick auf den ultimativen Königsklassen-Showdown zwischen den Füchsen Berlin und dem SC Magdeburg (18 Uhr) auf der sicheren Seite sein und das Risiko für ähnliche Zwischenfälle wie bei Gidsel oder Arino minimieren.