Deutschlands Handballer sind erfolgreich in ihre Heim-EM gestartet.
Wolff-Wahnsinn und eine Empfehlung
Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason gewann vor der Weltrekord-Kulisse von 53.586 Zuschauern in Düsseldorf mit 27:14 (13:8) gegen die Schweiz und nimmt bereits den Einzug in die Hauptrunde ins Visier.
Vor den Augen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war Juri Knorr mit sechs Treffern bester deutscher Werfer. Doch auch andere Akteure des DHB-Ensembles glänzten sogleich. Die SPORT1-Einzelkritik.
Tor
Andreas Wolff: Die Nummer eins war von Beginn zur Stelle, entschärfte freie Würfe und einen Siebenmeter der Eidgenossen. Blieb in der ersten Halbzeit etwa zehn Minuten (!) ohne Gegentreffer - Wahnsinn! Hielt in Durchgang eins mehr Bälle als er ins Netz ließ: 9:8. Knüpfte an diese Leistung in der zweiten Hälfte nahtlos an, erhöhte die gegentorlose Zeit sogar auf über 13 Minuten – und hatte dann Feierabend. Überragende Partie und nach Abpfiff auch zu Recht Spieler des Spiels! SPORT1-Note: 1
David Späth: Kam für die letzten neun Minuten zwischen die Pfosten - SPORT1-Note: spielte zu kurz für eine Bewertung
Außen
Lukas Mertens: Der Startspieler auf Linksaußen sorgte mit einem verwandelten Gegenstoß für die erste Fünf-Tore-Führung des deutschen Teams nach knapp 17 Minuten. Traf weniger Minuten später in Unterzahl sogar per seltenem Stemmwurf – nach Videobeweis. Verzog kurz vor der Halbzeit freistehend. Provozierte danach klug ein Stürmerfoul. In Hälfte zwei weitgehend Zuschauer - SPORT1-Note: 2,5
Timo Kastening: Bis auf kurze Verschnaufpausen durch Steinert Alleinunterhalter auf Rechtsaußen nach dem Verletzungsschock für Patrick Groetzki. Bekam wenige Bälle, in der Abwehr kaum gefordert. Vergab einmal völlig freistehend - SPORT1-Note: 4
Rune Dahmke: Durfte ab Mitte der zweiten Spielhälfte auf dem linken Flügel loslegen. Traf einmal per Gegenstoß, hinten kaum Arbeitsnachweise - SPORT1-Note: spielte zu kurz für eine Bewertung
Rückraum
Martin Hanne: Der Shootingstar bekam nach gut 20 Minuten die Chance von Gislason. Brachte bei seinem EM-Debüt vorne gleich seine Agilität ein, hinten nicht immer nah genug am Gegenspieler. In Halbzeit zwei unter den Torschützen - SPORT1-Note: 3
Sebastian Heymann: Der linke Rückraum durfte sich nach etwa 15 Minuten beweisen. Erwischte Gegenspieler Raemy unglücklich im Gesicht und musste schnell wieder für zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen. In der 40. Minute mit einem Rückraum-Hammer erfolgreich - SPORT1-Note: 4
Julian Köster: Wenige Minuten nach einem Fehlwurf fand Häfner ihn am Kreis für seinen ersten Treffer. Legte bei drohendem Zeitspiel aus dem Rückraum nach. War in der Abwehr beim Schweizer Spiel mit zwei Kreisläufern neben Golla der Fels in der Brandung, half seinen Nebenleuten immer wieder stark. Patzte mit ein paar Ballverlusten, glänzte mit Kreisanspielen – auffälligster Deutscher in Hälfte eins, geschont in Hälfte zwei - SPORT1-Note: 1,5
Juri Knorr: Der Spielmacher setzte ein Ausrufezeichen durch das erste Tor – ein Schlagwurf ins Kreuzeck. Hatte im Angriffsspiel immer wieder kreative Momente, agierte aber auch defensiv auffällig und störte die schweizerischen Offensivakteure. Nicht durchweg konsequent im Abschluss. Hatte nach etwa 40 Minuten Feierabend - SPORT1-Note: 2
Kai Häfner: Der Routinier stand in der Startsieben auf Rückraum rechts. Solide Leistung im ersten Abschnitt ohne große Auffälligkeiten, vorne wie hinten. Zu Beginn von Halbzeit zwei mit einem starken Ballgewinn, danach kaum mehr eingesetzt - SPORT1-Note: 3
Christoph Steinert: Der Linkshänder kam nach einer Viertelstunde für Häfner. Durfte auch kurz auf Rechtsaußen ran, blieb vorne blass, hinten dafür sehr stabil - SPORT1-Note: 3,5
Philipp Weber: Der Magdeburger wurde Mitte der zweiten Halbzeit erstmals eingewechselt. Setzte direkt ein Zeichen per Schlagwurftor. Brachte frischen Wind ins Offensivspiel - SPORT1-Note: 2,5
Renars Uscins: Der U21-Weltmeister wurde nach 45 Minuten von Gislason gebracht – und netzte mit dem ersten Wurf gleich ein! Danach jedoch zwei Fahrkarten. Hinten emsig mit Ballgewinnen - SPORT1-Note: 3
Kreis
Johannes Golla: Der Kapitän glänzte vor allem als Abwehrchef. Die Schweizer Kreisläufer sahen kaum Land – auch wenn sie zu zweit waren. Hielt auch Superstar Schmid gut in Schach. Vorne selten in Szene gesetzt, wenn dann aber treffsicher oder erfolgreich im Herausarbeiten von Siebenmetern. Kassierte nach dem Seitenwechsel eine Zwei-Minuten-Strafe, verstand diese Entscheidung jedoch nicht ganz. Danach erhielt er viel Schonzeit - SPORT1-Note: 1,5
Jannik Kohlbacher: Bekam gegen Ende der ersten Halbzeit in seinem 100. Länderspiel ein paar Minuten am Kreis. Der Ball fand seinen Weg jedoch nicht zum Mann von den Rhein-Neckar Löwen. Kurz nach dem Seitenwechsel dann doch treffsicher nach Pass von Köster. Anschließend wechselten sich Fehlwürfe und Tore ab - SPORT1-Note: 3
Justus Fischer: Der Youngster erhielt in Hälfte zwei die Chance in der Abwehr. Trug sich u.a. per Konter dreimal in die Torschützenliste ein bei null Fehlversuchen und empfahl sich für weitere Einsätze - SPORT1-Note: 2