Nach nur einem Jahr hat sich die SG BBM Bietigheim wieder aus der Handball-Bundesliga verabschiedet. Die Schwaben unterlagen am letzten Spieltag deutlich mit 25:35 gegen Vizemeister Magdeburg und schlossen die Saison auf dem 17. Platz ab - die Konkurrenz aus Stuttgart (29:28 gegen Leipzig) und Erlangen (25:21 gegen Wetzlar) rettete sich mit Siegen auf den letzten Metern.
Legende wütet über Löwen
Nach Abpfiff ließ Bietigheims Cheftrainer Iker Romero ordentlich Dampf ab und holte zu einem emotionalen Rundumschlag aus - allerdings nicht gegen die eigene Mannschaft. Vielmehr richtete die spanische Handball-Legende seine kritischen Worte an die Rhein-Neckar Löwen - die mit einem spontanen Kurz-Ausflug nach Mallorca vor einigen Tagen den Abstiegskampf beeinflusst hatten.
Löwen reisten mitten in der Saison nach Mallorca
„Wenn eine Mannschaft nach Malle fliegt. Das ist nicht fair. Ich sage nicht, dass wir sonst dringeblieben wären - aber meine Jungs fliegen morgen nach Malle. Sie haben Herz ohne Ende“, stellte Romero am Dyn-Mikrofon klar.
Der Hintergrund: Die Rhein-Neckar Löwen hatten Ende Mai ein spielfreies Wochenende dafür genutzt, für einige Tage auf die spanische Urlaubsinsel Mallorca zu reisen. Nach der Rückkehr nach Mannheim setzten die Löwen anschließend ihr Bundesliga-Heimspiel gegen den TVB 1898 Stuttgart in den Sand (26:33-Niederlage) und ermöglichten den Schwaben zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf.
Ohne diese Punkte wäre Stuttgart am Sonntag abgestiegen. „Das ist passiert. Sebastian Hinze, Uwe Gensheimer, und alle Spieler, das werde ich nicht vergessen“, legte Romero nach: „Ohne Respekt. Null Respekt.“
Malle-Trip sorgte für interne Löwen-Kritik
Auch bei den Löwen hatte die Reise nach Spanien für interne Kritik gesorgt. Cheftrainer Sebastian Hinze erklärte nach der Pleite gegen Stuttgart: „Was die Jungs in ihrer Freizeit machen, ist ihr Ding. Aber du darfst dann nicht so auftreten.“
Iker Romero stellte klar, dass er wisse, dass seine Mannschaft auch mit einem Sieg gegen Magdeburg den Abstieg hätte verhindern können. Der Spanier, der von 2011 bis 2015 für die Füchse Berlin auflief, nahm sein Team jedoch in Schutz. „Ich bin der stolzeste Trainer der Welt. Es ist unglaublich, was sie gemacht haben, es ist überragend. Ich kann nur Danke sagen, ich bin stolz ohne Ende auf diese Jungs.“
Auch in der Fußball-Bundesliga hatte eine Reise des FC Bayern vor dem letzten Spieltag nach Ibiza für Wirbel gesorgt. Die Münchner erledigten allerdings am 34. Spieltag ihre Pflicht und gewannen souverän mit 4:0 bei der TSG Hoffenheim.