Diese Nominierung wird für Gesprächsstoff in Handball-Deutschland sorgen: Im DHB-Kader für die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Paris (26. Juli bis 11. August) sind einige Überraschungen zu finden - viele prominente Namen fehlen.
Diese Nominierung ist ein Beben
Im 17 Mann starken Aufgebot von Bundestrainer Alfred Gislason sind viele Spieler nicht vertreten, die bei der Heim-EM zu Beginn des Jahres noch feste Größen waren: Der DHB-Coach verzichtet auf Kai Häfner, Philipp Weber, Sebastian Heymann und Timo Kastening - Deutschlands Handballer des Jahres 2019.
Auch der bei der EM verletzte Patrick Groetzki und Lukas Zerbe sind außen vor, wie auch Jungstar Nils Lichtlein von den Füchsen Berlin.
DHB-Team ohne Lichtlein und Häfner
„Es waren schwierige Entscheidungen zu treffen, aber das spricht letztlich auch für die Qualität und die daraus resultierende Konkurrenz. Die jetzt eingeladenen Spieler befinden sich sicher in einer Pole-Position, um in Paris dabei zu sein“, schildert der scheidende DHB-Sportvorstand Axel Kromer.
Erschwerend hinzukommt die Tatsache, dass bei den Olympischen Spielen nur 14 statt der sonst üblichen 16 Profis auf dem Spielberichtsbogen stehen dürfen.
Diese Reduzierung könnte auch Lichtlein, der jüngst zum besten Nachwuchsspieler der abgelaufenen Bundesliga-Saison gekürt worden ist, und 2016er-Europameister Häfner den Kaderplatz gekostet haben. Schließlich sind beide nicht die besten Defensivexperten.
Überraschung! Gislason nominiert Youngster
Stattdessen unerwartet dabei: Marko Grgic, der erstmals im Mai in den deutschen Kader berufen worden war. Im Testspiel gegen Schweden kam er anschließend zu seinem ersten Einsatz. Der 20-Jährige spielt seit 2022 für den ThSV Eisenach, mit dem er 2023 den Aufstieg in die HBL geschafft hatte.
Das Team, das angeführt wird von Kapitän Johannes Golla, Spielmacher Juri Knorr und Torwart Andreas Wolff, trifft sich am 30. Juni in Hennef, bis zum 8. Juli muss sich Gislason auf die 14 Spieler festlegen, die in Paris eine Medaille holen sollen.
„Die eingeladenen Spieler wissen jetzt, wie ihr Sommer aussieht“, sagte der Isländer: „Wir haben einen starken Kreis zusammen, und wir freuen uns auf dieses Team und den Weg.“
Der DHB-Kader im Überblick:
Tor: Andreas Wolff (KS Vive Kielce), David Späth (Rhein-Neckar Löwen), Joel Birlehm (Rhein-Neckar Löwen)
Linksaußen: Lukas Mertens (SC Magdeburg), Rune Dahmke (THW Kiel)
Rechtsaußen: Christoph Steinert (HC Erlangen), Tim Hornke (SC Magdeburg)
Kreis: Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf), Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen)
Rückraum Mitte: Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen), Luca Witzke (SC DHfK Leipzig), Marian Michalczik (TSV Hannover-Burgdorf)
Rückraum links: Julian Köster (VfL Gummersbach), Marko Grgic (ThSV Eisenach)
Rückraum rechts: Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf), Franz Semper (SC DHfK Leipzig)
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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)