Vorfreude statt Angst vor dem „Endspiel“: Mit Respekt, aber voller Überzeugung geht Deutschland in der Hauptrunde der Handball-WM in die Partie gegen die unerwartet starken Italiener am Donnerstag (18 Uhr im LIVETICKER). „Das ist definitiv ein Endspiel, das Spiel müssen wir gewinnen. Wir haben auf allen Positionen die besseren Spieler und das müssen und werden wir auch zeigen“, erklärte Christoph Steinert bei einer Medienrunde einen Tag vor dem Spiel.
DHB „auf allen Positionen besser“
Verliert die Schweiz im Anschluss an das deutsche Spiel wie erwartet gegen Dänemark, wäre klar: Im Falle eines eigenen Sieges stünde Deutschland sicher im Viertelfinale, im Falle einer Niederlage wäre es nicht mehr zu erreichen. Endet das Spiel unentschieden, hätte Deutschland das Weiterkommen vor dem abschließenden Hauptrundenspiel gegen Tunesien am Samstag weiterhin in der eigenen Hand.
Steinert sagte allerdings auch: „Wir sind alle gewarnt. Es ist nicht so, dass wir denken, wir machen das so linke Arschbacke. Da kommt schon wahnsinnig viel Euphorie auf uns zu.“ Insbesondere Torhüter Domenico Ebner spiele ein „wahnsinnig gutes Turnier, was immer die Grundlage ist für Siege“.
Für Timo Kastening kommen die Leistungen der Italiener, die bisher nur Dänemark unterlagen und sich am Dienstag deutlich gegen Tschechien durchsetzten, nicht überraschend. Diese hätten bereits in den Testspielen und in den Qualifikationsspielen überzeugt.
„Vom Papier her hat Italien keine Chance“
Dieser Eindruck entstehe womöglich, weil man Italien „nicht als Handball-Land auf der Agenda“ habe, vermutet der Rechtsaußen. Doch trotz allem stellte Kastening klar: „Wir sind eigentlich in allen Mannschaftsteilen besser, wir haben den breiteren Kader, wir haben die besseren individuellen Spieler, wir sind auf jeder Position doppelt oder dreifach gut besetzt. Vom Papier her hat Italien keine Chance, aber das müssen wir auch ausstrahlen.“ Es gehe darum, das eigene Energielevel auf das der Italiener zu bringen. „Dann wird sich die Qualität durchsetzen. Jeder von uns hat Bock.“
Bereits unmittelbar nach dem 30:40 gegen Dänemark hatte Luca Witzke von einem „Pflichtsieg“ gegen Italien gesprochen, das sich erstmals seit 28 Jahren und zum zweiten Mal in seiner Geschichte für eine WM-Endrunde qualifiziert hatte. Drei Siege waren ihnen noch nie gelungen. „Ist doch schön“, antwortete DHB-Kapitän Johannes Golla auf die Frage nach dem Finalcharakter der Begegnung. „Dann müssen wir nicht rechnen.“