Titelverteidiger Deutschland rettet in letzter Sekunden einen Punkt - muss bei der Handball-WM der U21-Junioren in Polen aber dennoch um die Viertelfinalteilnahme bangen.
Erneut deutsches Drama gegen Spanien
Durch ein 35:35 (19:15) im ersten Hauptrundenspiel in Kielce gegen Spanien vergab das Team von Trainer Martin Heuberger die Chance zum vorzeitigen Einzug in die Runde der besten acht.
Nach rund 50 Minuten hatte dabei sogar alles danach ausgesehen, als würde sich Deutschland bereits vorzeitig für das WM-Viertelfinale qualifizieren können - 32:27 führte die DHB-Auswahl von Martin Heuberger vor Anbruch der letzten zehn Minuten, ein Sieg würde das vorzeitige Weiterkommen bedeuten.
Spanien legt Aufholjagd hin
Doch vier Minuten vor Ende betrug Deutschlands Vorsprung plötzlich nur noch ein Tor, ein Krimi bahnte sich an. Drei Minuten vor Schluss glich Spanien tatsächlich aus und erzwang eine Zwei-Minuten-Strafe für Deutschland.
Rund 90 Sekunden vor Ende ging Spanien tatsächlich in Führung, vergab aber einen Siebenmeter. 35 Sekunden blieben Deutschland, um den wichtigen Ausgleich zu erzielen. Und dieser glückte! Florian Drosten nutzte einen Siebenmeter zum Last-Second-Ausgleich und erzielte den 35:35-Endstand.
Im abschließenden Hauptgruppen-Spiel am Dienstag gegen Ägypten reicht Deutschland ein Punkt, um das Viertelfinale zu erreichen. Spanien müsste gegen die Schweiz gewinnen und parallel auf eine deutsche Pleite hoffen, um die Hauptrunde zu überstehen.
Bester Werfer im deutschen Team war David Móré von den Rhein-Neckar Löwen mit acht Treffern.
Frühe Rote Karten gegen Deutschland
Zur Halbzeit lagen die deutschen Handballer auf Kurs. Ein starker Endspurt im ersten Durchgang führte zu einer 19:15-Führung gegen die spanische U21-Auswahl.
Lange Zeit tat sich Deutschland schwer, lief zumeist einem knappen Rückstand hinterher.
Dabei startete die DHB-Auswahl gut ins Spiel gegen die Iberer, nach etwas mehr als acht Minuten führte Deutschland mit 4:3. In der Defensive geht der Kieler Henri Pabst dann zu hart in den Zweikampf, trifft seinen Gegenspieler am Hals und kassiert von den Schiedsrichtern die Rote Karte.
Deutschland muss in der verbleibenden Spielzeit somit ohne die erste Option auf Rückraum rechts auskommen.
Einen Angriff später dann der nächste Schock für Deutschland: Rechtsaußen Tim Gömmel traf seinen spanischen Gegenspieler beim Wurfversuch am Fuß, der Spanier verwandelte dennoch und blieb mit großen Schmerzen am Boden liegen. Auch der Erlanger sah nach nicht einmal neun gespielten Minuten die Rote Karte.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)