Als der Titeltraum geplatzt war, flossen bei den deutschen Hockey-Frauen die Tränen.
Für sie ist der geplatzte deutsche Gold-Traum besonders bitter
Für sie ist es besonders bitter
Im Endspiel der Heim-EM in Mönchengladbach musste sich das Team von Bundestrainerin Janneke Schopman nach großem Kampf knapp mit 1:2 (0:2) gegen die Olympiasiegerinnen aus den Niederlanden geschlagen geben und verpasste damit nach dem Triumph der Männer am Vortag das mögliche Doppelgold.
„Das war von Anfang bis Ende ein großer Kampf von uns. Ich bin unendlich stolz auf dieses junge Team. Das knappe Ergebnis ist super bitter“, sagte Selin Oruz am MagentaSport-Mikrofon. Für die nun dreimalige Vize-Europameisterin Oruz, die ihre Karriere im Nationalteam nun beenden wird, ist der geplatzte Gold-Traum im eigenen Land besonders schmerzhaft.
„Wenn wir so nah dran sind, tut es weh“
Anders als vor zwölf Jahren gab es für die DHB-Teams nicht den zweifachen Triumph: Die Männer hatten am Samstag ihr eigenes Finale gegen das Nachbarland noch im Shootout gewonnen. 2013 hatten beide Mannschaften in Belgien zum ersten und letzten Mal gemeinsam die EM-Trophäe bejubelt, für das Frauen-Team des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) geht das Warten auf den insgesamt dritten Titel weiter.
„Wenn wir so nah dran sind, dann tut es weh“, sagte Schopman, die den Blick direkt in die Zukunft richtete: „Heute sind wir ein bisschen traurig, aber das ist nur der Beginn. Wir wissen, was wir können.“
Bei den kommenden Aufgaben muss die Niederländerin allerdings ohne Führungsspielerin Oruz auskommen. Bereits nach den Olympischen Spielen waren gleich fünf Stützen um Kapitänin Nike Lorenz zurückgetreten, in der 28-jährigen Oruz folgt nun eine weitere.
Das erhoffte Happy End bleibt aus
Der Treffer von Kapitänin Lisa Nolte (35.) war nicht genug für den deutschen Sensationssieg, für das junge Team ist die Silbermedaille im ersten Jahr nach dem großen Umbruch trotzdem ein Erfolg. Pien Dicke (5.) und Luna Fokke (18.) trafen für die Niederlande, die mit ihrem bereits fünften EM-Triumph in Folge weiterhin unangefochten auf dem Thron sitzen. Seit 2017 gingen alle großen Titel in die Niederlande.
Schon längst waren die europäischen Titelkämpfe zu deutsch-niederländischen Festspielen avanciert, in der grenznahen Hockey-Hochburg Mönchengladbach feierten beide Fanlager bereits vor Anpfiff ein gemeinsames Fest. Pünktlich zum großen Finale war auch ein bisschen Sonne auf das Blau des Hockeyparks zurückgekehrt, zunächst schien diese aber wieder für Oranje.
Pien brachte die Topfavoritinnen nach starker Zuarbeit bereits früh in Führung. Die DHB-Auswahl kam im Anschluss zwar besser ins Spiel, erneut aber war es Schlussfrau Julia Sonntag, die hinter sich greifen musste. Die deutschen Frauen gaben sich nicht auf, Kapitänin Nolte brachte die Hoffnung für das DHB-Team zurück, auch der Gladbacher Hexenkessel erwachte wieder.
Das Happy End gegen den großen Favoriten blieb aber am Ende aus. Wie schon in der Vorrunde bei der 1:5-Klatsche gegen die Niederlande gingen die Danas als Verlierer vom Platz.