Besser spät als nie. Paris Brunner hat kurz vor Ende seiner Zeit bei Cercle Brügge in Belgien sein Talent aufblitzen lassen und seiner Mannschaft im Abstiegskampf geholfen.
„Paris Brunner im Killermodus“
Erst ein Übersteiger mit rechts, dann ging es mit einem Tempowechsel links am Torwart vorbei. Schließlich musste der 19-Jährige den Ball nur noch über die Torlinie drücken - die zwischenzeitliche 2:0-Führung für Brügge im Relegations-Hinspiel bei Patro Eisden Maasmechelen (5:1).
Und Brunner - das ehemalige BVB-Juwel, auf dem früher so viele Hoffnungen geruht hatten - legte wenig später mit seinem zweiten Treffern nach.
„Brunner im Killermodus“
„Paris Brunner im Killermodus“, schrieb das Fußball-Portal Onefootball, bezeichnete Brunners Dribbling gegen den gegnerischen Torhüter als „vernichtend“.
Für den U17-Weltmeister, der aktuell von der AS Monaco nach Brügge verliehen ist, war es der erste Doppelpack im Profifußball. Gegen Ende seiner Zeit in Belgien kommt Brunner immer besser in Fahrt - und könnte auch im Relegations-Rückspiel am Freitagabend eine entscheidende Rolle spielen.
Brunner: Vier Spiele, vier Tore
Der Angreifer erzielte in den vergangenen vier Pflichtspielen vier Tore für Brügge - beim Kantersieg am vergangenen Donnerstag stand er sogar über die volle Distanz auf dem Feld.
Seine Gesamtbilanz in der laufenden Saison: sechs Tore in 27 Spielen, eine Vorlage gelang ihm nicht.
„Es kann für Toptalente wie Paris schnell in die eine wie in die andere Richtung gehen. Sie müssen aufpassen, nicht abzustürzen. Aber sie können auf der richtigen Station auch schnell zünden“, hatte Nachwuchsexperte und Ex-Profi Matthias Strohmaier Ende März mit Hinblick auf die Situation bei Absolut Fußball erklärt.
Damals hatte er die Situation noch als „besorgniserregend“ eingestuft, weil sich Brunner „selbst im Wege steht“.
Brunner verlässt BVB
Dass Brunners Leistungen schwankend sind, hatte sich bereits bei den Schwarz-Gelben gezeigt, die er nach gescheiterten Vertragsverhandlungen im vergangenen Sommer verlassen hatte.
„Wir hätten Paris gerne langfristig an Borussia Dortmund gebunden, leider wollte er den von uns aufgezeigten Weg nicht mitgehen“, sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl im August 2024 und übte damit Kritik an den Vorstellungen des Teenagers, der einen Platz bei den Profis gefordert haben soll.
Dem wollte der BVB nicht entsprechen - vor allem, weil Brunner, der bei der U17-WM 2023 eine überragende Rolle gespielt hatte, der Durchbruch nie gelingen wollte.
Brunner ohne Pflichtspiel-Einsatz für den BVB
Zudem fiel er immer wieder durch Eskapaden abseits des Platzes auf. Für einen Pflichtspieleinsatz bei den Profis reichte es für das Juwel nicht, auch in der Sommer-Vorbereitung im vergangenen Jahr wurde Brunner von Ex-Coach Nuri Sahin nur selten berücksichtigt.
Der Youngster suchte eine neue Herausforderung bei Monaco bzw. Leih-Klub Brügge - und könnte fast ein Jahr später belohnt werden.
„Wir wollen, dass er in der Vorbereitung zu uns kommt, um zu sehen, ob wir ihn in die erste Mannschaft integrieren“, sagte unlängst Monacos Generaldirektor Thiago Scuro. „Er ist ein sehr talentierter Spieler, wir glauben an ihn.“