Nach dem Drama um Ajax Amsterdam am Mittwochabend hat sich die PSV Eindhoven am letzten Spieltag der Eredivisie keine Blöße gegeben und mit einem 3:1-Erfolg bei Sparta Rotterdam die vor Wochen kaum noch für möglich gehaltene Titelverteidigung klargemacht.
PSV-Triumph! Ajax schaut in die Röhre
Der über einen längeren Zeitraum souveräne Spitzenreiter Ajax gewann zum Abschluss zwar mit 2:0 gegen Twente Enschede, schaut aber trotzdem in die Röhre, da man die Saison mit einem Zähler Rückstand auf die PSV beendet - die ihre 26. Meisterschaft einfahren konnte.
Ajax legte im Meisterrennen am letzten Spieltag zunächst vor, ehe die PSV Sekunden später etwa 80 Kilometer entfernt in Rotterdam antwortete. Jordan Henderson traf für Amsterdam nach einer knappen halben Stunde per Kopf, bevor Ex-Bayern-Star Ivan Perisic Eindhovens Führung erzielte, als er eine Hereingabe am langen Pfosten über die Linie drückte.
Ajax sechs Minuten lang Meister
Nach 52 Minuten war wieder Ajax Meister, als Spartas Gjivai Zechiel der Ausgleichstreffer gelang, doch die PSV antwortete im Stile einer Spitzenmannschaft und ging sechs Minuten später wieder in Führung, als der frühere Gladbacher Luuk de Jong aus kurzer Distanz zur Stelle war. Für die Entscheidung sorgte Ex-Bayern-Star Malik Tillman in der 84. Minute.
Am Mittwoch hatte Ajax, für das Wout Weghorst gegen Twente in der 90. Minute den zweiten Treffer erzielte, in der neunten Minute der Nachspielzeit in Überzahl beim FC Groningen den 2:2-Ausgleich kassiert und die Tabellenführung eingebüßt, während Eindhoven mit 4:1 gegen Heracles Almelo triumphierte.
„Titelkampf erreicht bizarren Höhepunkt nach verrücktem Abend“, schrieb Voetbal International im Anschluss. Auch über die niederländischen Grenzen hinaus schlug das Nervenflattern beim Traditionsklub aus Amsterdam hohe Wellen.
Die Daily Mail schrieb von „der Mutter aller Patzer“, für die spanische Sport stieg Ajax „endgültig in die Hölle ab“. Und L’Équipe sah in dem Last-Minute-Ausgleich „ein unerwartetes Geschenk für PSV“.
Überragende PSV-Serie zum Abschluss
Ende März hatte Eindhoven im Spitzenspiel zu Hause mit 0:2 gegen Ajax verloren. Der Rückstand auf den Tabellenführer betrug damit neun Punkte, die Meisterschaft schien frühzeitig entschieden. Doch in den vergangenen Wochen hat sich das Blatt zugunsten der PSV gewendet – mit dem dramatischen Höhepunkt am Mittwochabend.
In den vergangenen Wochen hatte Ajax mehrfach die Chance, der 37. Meisterschaft einen entscheidenden Schritt näherzukommen. Doch eine 0:4-Klatsche beim FC Utrecht am 20. April läutete die beispiellose Meisterflatter ein.
Es folgten ein ernüchterndes 1:1 gegen Sparta Rotterdam, eine 0:3-Heimpleite gegen NEC Nijmegen am vergangenen Sonntag und dann das dramatische 2:2 in Groningen. PSV startete nach der Niederlage im Spitzenspiel Ende März indes eine Erfolgsserie und gewann die letzten sieben Partien.