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Mehr als 100 Millionen für nichts

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Mehr als 100 Millionen für nichts

Der FC Palermo verpasst erneut den Aufstieg in die Serie A. Trotz großer Investments und vollmundiger Ankündigungen steckt der Traditionsklub fest.
Joel Pohjanpalo verpasste mit Palermo den Serie-A-Aufstieg
Joel Pohjanpalo verpasste mit Palermo den Serie-A-Aufstieg
© IMAGO/NurPhoto
Der FC Palermo verpasst erneut den Aufstieg in die Serie A. Trotz großer Investments und vollmundiger Ankündigungen steckt der Traditionsklub fest.

Wenn am Sonntagabend das entscheidende Rückspiel in der Aufstiegsrelegation der Serie B zwischen Spezia Calcio und US Cremonese steigt, fehlt der Name eines Teams, das mit großen Erwartungen in die Saison gegangen war - wieder einmal.

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Der FC Palermo, einst ein Schwergewicht des italienischen Fußballs, beendete die Spielzeit lediglich auf Platz acht. Ein Debakel! Die letzte Hoffnung auf die Rückkehr in die Erstklassigkeit erlosch durch eine 0:1-Niederlage gegen Juve Stabia. Für Stabia endete die Spielzeit eine Woche später im Playoff-Halbfinale gegen Cremonese.

Für den früheren Europapokal-Teilnehmer aus Sizilien gilt es nun, die Scherben einer weiteren Saison einzusammeln, die trotz üppiger Investitionen seit der Übernahme der City Football Group nicht das erhoffte Resultat brachte. Und auch nicht für Euphorie im Vereinsumfeld sorgen konnte.

Passend schrieb die Gazzetta dello Sport: „Mehr als 100 Millionen in drei Jahren ausgegeben, um sich am Ausgangspunkt wiederzufinden, mit einer Fanbasis, die in Castellammare nur 52 Anhänger im Gästebereich versammeln konnte. Das ist die traurige Bilanz des City Groups an der Spitze von Palermo.“

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Ganz anders klingt dies auf der Homepage der City Football Group, die zum Engagement bei Palermo, „einer der beliebtesten Mannschaften Italiens“, seit Juli 2022 schreibt. „Mit seinem berühmten rosa Trikot, das ihm den Spitznamen „I Rosanero“ eingebracht hat, hat das sizilianische Team eine lange und dekorative Geschichte, die CFG bewahren und ausbauen will."

Palermo mit bewegter Vereinsgeschichte

Ein kurzer Rückblick auf eine bewegte Vergangenheit: Die Geschichte des Vereins ist geprägt von Auf- und Abstiegen, Insolvenzen und Neugründungen. Der 1900 gegründete Fußball-Klub feierte den ersten Vereinstitel 1920 bei der erstmaligen Austragung des „Campionato Siciliano Federale“.

Doch bereits sieben Jahre später zog sich der FC Palermo aufgrund finanzieller Schwierigkeiten aus der laufenden Meisterschaft zurück. Es folgte die Fusionierung mit Vigor Palermo, nur so konnte der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden.

Im Anschluss legte Palermo einen rasanten Aufstieg hin. 1930 gelang dem Klub der Aufstieg in die Serie B, zwei Jahre später in die Serie A. Vier Saisons hielt sich der Klub in der Liga. Auch die folgenden Jahrzehnte blieben turbulent, unter anderem wurde Palermo durch die italienische Fußballföderation FIGC vom Spielbetrieb ausgeschlossen und gründete sich unter neuem Namen neu.

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Zwischen 2004 und 2017 war Palermo, mit einem Jahr Unterbrechung, stets in der Serie A vertreten und mischte dabei regelmäßig im Konzert der Großen mit. Unter anderem trugen Fußballstars wie Luca Toni, Fabio Grosso, Paulo Dybala und Edinson Cavani das Palermo-Trikot.

Nachdem 2017 der langjährige Vereinspräsident Maurizio Zamparini zurückgetreten war, beherrschte der Verein vor allem mit nicht-sportlichen Themen die Schlagzeilen. Bilanzfälschung und weitere Vergehen hatten 2019 einen Zwangsabstieg in die Serie D zur Folge.

Unter dem Namen SSD Palermo wurde der Klub neu gegründet und stieg in der aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochenen Saison 2019/20 zumindest wieder in die Serie C auf. Seit 2020 offizieller Name: Palermo Football Club, kurz FC Palermo. Zwei Jahre später ging es in die Serie B.

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Neuer Weg mit der City Football Group

Seit 2022 ist die City Football Group also Eigentümer des FC Palermo. Für rund 13 Millionen Euro kaufte das Fußball-Netzwerk rund 80 Prozent der Vereinsanteile.

Zwölf Klubs gehören zur City Football Group, darunter New York City, Manchester City und der FC Girona. Die Holding-Gesellschaft vernetzt Vereine von fünf verschiedenen Kontinenten, gründet kommerzielle Partnerschaften und will helfen, die Vereine weiterzuentwickeln.

Auch der FC Palermo profitierte bereits von der Übernahme. Für den Bau eines modernen Trainingszentrums in Torretta investierte die City Football Group sieben Millionen Euro. Dieses Zentrum soll sowohl der ersten Mannschaft als auch den Nachwuchsteams als Basis dienen, um langfristig eine positive Entwicklung zu nehmen.

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Und auch die Ziele wurden früh klar benannt: „Es ist legitim zu erwarten, dass Palermo sehr bald in der Serie A spielt. Wir sprechen von einem großen Verein, für den wir große Ziele vor Augen haben“, sagte Khaldoon Al Mubarak, Vorsitzender der City Football Group, bereits im Sommer 2023. Davon ist bisher nichts zu sehen.

„Palermo wird sicher in die Serie A aufsteigen“

Zwar schaffte es Palermo, für den auch der Ex-Leverkusener Joel Pohjanpalo stürmt, nach den Plätzen neun und sechs eine weitere solide Saison in der Serie B zu spielen. Mit dem verpassten Einzug in die Aufstiegs-Playoffs dürfte das Rumoren im bei Traditionsklubs gewohnt unruhige Umfeld dennoch zunehmen.

Vorstandsmitglied Alberto Galassi blickt trotz der Enttäuschung positiv nach vorne: „Palermo wird sicher in die Serie A aufsteigen, aber wir können nicht sagen, wann, weil Fußball der Sport des Teufels ist.“

Derzeit sucht der Verein einen neuen Trainer, um in der kommenden Saison das große Ziel zu schaffen. Gehandelt wird unter anderem die Stürmerlegende Filippo Inzaghi. Dieser stieg als Coach jüngst als Erstplatzierter mit Pisa in die Serie A auf. Seine Zukunft ist dennoch offen.