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Bayern-Klatsche als Warnsignal: Tottenham Hotspur wirklich bereit?

Wie bereit ist Tottenham wirklich?

Tottenham Hotspur geht gegen Bayern unter, trumpft aber in der Premier League auf. Es stellt sich die Frage, ob der Europa-League-Sieger und Fast-Absteiger wirklich bereit für die Champions League ist.
Nach dem Auftaktsieg in der Premier League gegen den FC Burnley ist Tottenham-Coach Thomas Frank hochzufrieden. Ein Sonderlob kassiert Doppelpacker und Traumtorschütze Richarlison.
Tottenham Hotspur geht gegen Bayern unter, trumpft aber in der Premier League auf. Es stellt sich die Frage, ob der Europa-League-Sieger und Fast-Absteiger wirklich bereit für die Champions League ist.

Anfang August durfte sich Tottenham Hotspur schon mal auf Champions-League-Niveau ausprobieren - und fing sich eine herbe Klatsche ein. Der FC Bayern hatte in der Allianz Arena zu einem Testspiel geladen. Die Spurs verloren haushoch mit 0:4.

Zwar hat Tottenham in der letzten Saison die Europa League gewonnen und darf in der kommenden Spielzeit sogar in der Königsklasse ran, in der Premier League reichte es aber gerade einmal zu Platz 17. Als Fast-Absteiger in der CL - geht das gut?

Klatsche gegen Bayern - starker Auftritt gegen PSG

„Tottenham war nicht schlecht, aber sie spielten wie eine Mannschaft, die wusste, dass sie dem Gegner weit unterlegen war“, urteilte die Daily Mail zum Testspiel gegen die Bayern.

„Wir werden in der Champions League spielen, also müssen wir auf diese Spiele vorbereitet sein“, meinte Tottenhams früherer Bayern-Profi Mathys Tel.

Im darauffolgenden Spiel des UEFA-Super-Cups gegen Paris Saint-Germain sah das schon viel besser aus. Die Spurs spielten dort ein starkes Match, zeitweise schien es sogar, als könnten sie gegen PSG gewinnen. Erst im Elfmeterschießen mussten sich die Spurs dem CL-Sieger geschlagen geben.

Bei solch einer wechselhaften Leistung der Mannschaft stellt sich die Frage: Wie bereit für die Champions League ist Tottenham Hotspur wirklich?

Nach dem ernüchternden Auftritt bei den Bayern durften die Spurs durch das Spiel gegen PSG zumindest wieder Hoffnung schöpfen.

Tottenham lagen kurz nach der Pause mit 2:0 vorne, führten noch bis in die 85. Minute und nutzten Unsauberkeiten der Pariser gekonnt aus. Im Elfmeterschießen legten die Spurs dann sogar vor, bis durch Fehlschüsse von Micky van Veen und Tel der Traum vom Titel platzte.

Die Spurs zeigten sich aber als ebenbürtiger Gegner - im Gegensatz zum Auftritt gegen den FC Bayern. Und nur wenige Tage nach dem Super-Cup gewann die Mannschaft ihr Auftaktspiel in der Premier League 3:0 gegen den FC Burnley.

Spurs im Umbruch: Ikone Son weg

Klar ist aber: Es wird keine leichte Saison für Tottenham, wo sich in diesem Sommer viel geändert hat. Neben Trainer Ange Postecoglou, der durch den teuer eingekauften Thomas Frank ersetzt wurde, ist auch Klub-Ikone Son Heung-min Son weg.

Der Abgang des Südkoreaners, der die vergangenen zehn Jahre einer der größten Stars der Spurs war, reißt ein großes Loch in den Kader - weil dann auch noch Pech dazukam. Durch die Verletzung von James Maddison (Kreuzbandriss) hat Tottenham jetzt gar keinen Zehner mehr.

Vor einem Monat sah es noch danach aus, als würde Tottenham eine vorausschauende Lösung zu diesem Problem finden: Ein Rekord-Transfer für den Nottingham-Spieler Morgan Gibbs-White kam jedoch nie zustande.

Trotzdem könnte sich in Tottenham noch einiges bewegen: Verhandlungen über eine Verpflichtung von Offensiv-Flügel Eberechi Eze (Crystal Palace) sollen laufen, auch Savinho von Manchester City wird aktuell heiß gehandelt.

Der Brasilianer soll Wunschspieler des neuen Trainers Frank sein und wechselte erst 2024 für 25 Millionen von Troyes nach Manchester. City soll sich aktuell aber stur zeigen: Ein erstes Angebot in Höhe von beträchtlichen 70 Millionen Euro lehnte der Ex-Meister von Trainer Pep Guardiola nach Medienberichten ab. Savinho selbst sei aber daran interessiert, City zu verlassen.

Thomas Frank schlägt einen anderen Ton an

So muss der neue Trainer Thomas Frank den Spurs vorerst mit dem bestehenden Kader ein neues Gesicht verleihen. Fast zwölf Millionen Euro soll Tottenham gezahlt haben, um den Dänen vom FC Brentford loszueisen. Die „Bees“ hatte der 51-Jährige 2021 in die Premier League geführt und dort vier Jahre lang gehalten - in der vergangenen Saison sogar auf Platz 10 und damit deutlich vor Tottenham.

Die Spurs sollen sich nun nach einer - in der Liga - desaströse Saison wandeln. Im Vergleich zum eher aggressiven Spielstil Postecoglous setzt Frank auf ein ausgeglicheneres Spiel und eine diszipliniertere und strukturierte Verteidigung, bei der auch Bayern-Flop Joao Palhinha seine Rolle spielen soll.

Gegen den FCB klappte das noch eher mittelmäßig, in den folgenden Partien gegen PSG und Burnley bereits deutlich besser.

Nächste Reifeprüfung: Manchester City

Am kommenden Samstag wartet für die Spurs eine echte Reifeprüfung: Manchester City (Samstag, 13 Uhr im LIVETICKER).

Der Gigant holte seit 2018 sechs von acht möglichen Meistertiteln, nachdem man in der vergangenen Saison nur auf Platz 3 gelandet ist, gibt es etwas wiedergutzumachen.

Gegen den Champions-League-Sieger von 2023 wird sich dann offenbaren, wie bereit Tottenham Hotspur für die Königsklasse wirklich ist.