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Für ihn flossen 225 Millionen! Stiller Abschied aus Europa

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Ein stiller Abschied aus Europa

Joao Félix wechselt zu Al-Nassr, wo er auf Cristiano Ronaldo trifft. Einst schien das Top-Talent vor einer Weltkarriere - nun versandet seine Laufbahn endgültig.
Joao Felix postet auf Instagram Fotos und Videos von einem Angelausflug mit seinen Kumpels. Unter dem Beitrag laufen dann allerdings zahlreiche User Sturm - aus gutem Grund.
Joao Félix wechselt zu Al-Nassr, wo er auf Cristiano Ronaldo trifft. Einst schien das Top-Talent vor einer Weltkarriere - nun versandet seine Laufbahn endgültig.

Es ist der nächste Tapetenwechsel für Joao Félix. Das einstige Top-Talent heuert bei Ronaldo-Klub Al-Nassr an – und verlässt damit erstmals die europäische Fußball-Elite. Ein bezeichnender Schritt in einer Karriere, die so viel mehr hätte sein können.

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Noch immer findet man den Portugiesen unter den fünf teuersten Transfers aller Zeiten. Insgesamt brachte der 25-Jährige seinen Klubs 225,54 Millionen Euro durch Ablösesummen ein - das ist der vierhöchste Wert im Weltfußball. Am meisten zahlte Atlético Madrid im Sommer 2019 mit 127 Millionen. Ein Transfer, der sich im Nachhinein als großes Missverständnis herausstellte.

Doch zum damaligen Zeitpunkt war der Schritt nach Spanien logisch: Félix spielte bei Benfica eine fabelhafte Saison, verzückte die Fans regelmäßig mit seinem Spielwitz und galt als Goldjunge einer neuen Generation. 15 Tore und neun Assists steuerte das Talent in der Meistersaison bei, wurde gegen Eintracht Frankfurt zum jüngsten Europa-League-Dreierpacker aller Zeiten.

„Es war reine Kunst“

„Diese sechs Monate waren bei weitem das Beste, was ich in fast einem Jahrzehnt in Portugal von einem Spieler gesehen habe“, sagte der portugiesische Journalist Marcus Alves zur Rückrunde von Félix: „Es war reine Kunst, eine Freude, ihm zuzusehen.“

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Diego Simeone und Atletico schnappten sich das Top-Talent. Im November erhielt er auf Grundlage seiner Leistungen bei Benfica den Golden Boy Award als bester U21-Spieler Europas – u.a. vor Jadon Sancho und Kai Havertz.

Ex-Teamkollege tritt nach

Doch auch die Auszeichnung half dem heute 25-Jährigen nichts. Im defensiv geprägten Spiel von Simeone hatte Félix Schwierigkeiten, sich anzupassen, und an den Spielwitz sowie die Leistungen aus Benfica-Zeiten anzuknüpfen. Hinter anderen Stürmern wie Luis Suárez, Antoine Griezmann oder Angel Correa konnte sich Félix nicht nachhaltig durchsetzen.

Geht es nach seinem ehemaligen Mitspieler bei Atlético, Saul Niguez, lag dies aber auch an seiner Einstellung. Der Spanier sagte nach Félix‘ endgültigem Wechsel nach Saudi-Arabien: „Er hat alle Qualitäten, um ein großartiger Spieler zu sein, aber egal wie gut man ist, wenn man nicht hart arbeitet, nützt das nichts.“ Er fügte hinzu: „Viele von uns haben versucht, Joao zu helfen, aber wenn man nicht will ...“

Bezeichnend: In der Meister-Saison 2021 stand Félix lediglich in 14 Spielen in der Startelf. Dazu kamen zwischenmenschliche Probleme mit Trainer Simeone. „Die Beziehung ist nicht gut“, verriet Klub-Boss Miguel Ángel Gil Marín Ende 2022 beim spanischen Sender TVE.

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Folglich kam es im Januar 2023 zur sechsmonatigen Leihe zum FC Chelsea – es sollte nicht die letzte bleiben. Die Bilanz nach dreieinhalb Jahren Atlético: 34 Tore und 18 Vorlagen in 131 Pflichtspielen. Gewiss keine schlechten Zahlen, doch von einem 127-Millionen-Mann konnte man mehr erwarten.

Félix: Leih-Wahnsinn ohne Überzeugung

Auf der Insel spielte der Stürmer kaum eine Rolle und erlebte einen Horror-Start: glatt Rot im ersten Premier-League-Einsatz. Auf drei Spiele Sperre folgten noch 15 Einsätze und vier Tore. Was blieb: ein blasser Eindruck und der Anfang eines Leih-Wahnsinns.

Nach der Rückkehr zu Atlético folgte die nächste Leihe: Mit Ende der Transferperiode ging es für eine Saison zu Liga-Konkurrent Barcelona. Dort schoss er in vierzig Spielen immerhin zehn Tore, doch Barca entschied sich gegen eine Verpflichtung. Für Félix ging es wieder zu Atlético.

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Dort folgten der endgültige Abschied und ein erneutes Engagement beim FC Chelsea. Angesichts doch eher enttäuschender Leistungen beim ersten Abstecher bei den Blues kam es durchaus überraschend, dass diese über 50 Millionen Euro hinblätterten und Félix mit einem XXL-Vertrag bis 2031 ausstatteten.

Abschied aus Europas Elite

Doch es kam ganz schnell, ganz anders. Weil Neu-Trainer Enzo Maresca nicht auf ihn setzte, ließ sich Félix nach nur 363 gespeilten PL-Minuten im Januar dieses Jahres erneut verleihen. Das Ziel: AC Mailand. Dort lief es allerdings erneut nicht besonders rund. In 21 Spielen gelangen dem 25-Jährigen mickrige drei Tore, ein Neuanfang blieb – mal wieder - aus.

Dieser soll nun also in Saudi-Arabien bei Nationalmannschaftskollege Cristiano Ronaldo gelingen. Fernab vom europäischen Spitzenfußball. Auch eine Rückkehr zu Benfica stand im Raum. Doch dem deutlich lukrativeren Angebot aus der Wüste konnte er wohl nicht widerstehen. In zwei Jahren soll Félix bei Al-Nassr insgesamt 35 Millionen Euro verdienen.

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Fraglich bleibt, ob er so seine Karriere retten kann. Diese hatte fabelhaft begonnen, doch versandet nun mehr und mehr.