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"Ronaldo Go Home!" Ein Klub am Abgrund – und ein Bayern-Juwel mittendrin

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„Ronaldo Go Home!“ Klub am Abgrund

Real Valladolid taumelt in Spanien dem Abstieg entgegen. Auch der vom FC Bayern ausgeliehene Adam Aznou half bislang wenig. Im Fokus der Kritik steht Präsident und Mehrheitseigner Ronaldo.
Adam Aznou erlebte ein Startelf-Debüt zum Vergessen
Adam Aznou erlebte ein Startelf-Debüt zum Vergessen
© IMAGO/Maciej Rogowski
Real Valladolid taumelt in Spanien dem Abstieg entgegen. Auch der vom FC Bayern ausgeliehene Adam Aznou half bislang wenig. Im Fokus der Kritik steht Präsident und Mehrheitseigner Ronaldo.

Die sogenannte „Kiss Cam“ dient in Sportstadien der Unterhaltung des Publikums. Doch mitunter fängt die Kamera auf der Suche nach Paaren, die sich dann in Großaufnahme auf der Stadionleinwand küssen sollen, peinliche Situationen ein. So auch beim vergangenen Heimspiel von Real Valladolid.

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Denn die beiden Fans, die umrahmt von einem roten Herz auf der Anzeigetafel auftauchten, reagierten nicht etwa mit einem Liebensbeweis füreinander, sondern mit Liebesentzug für den Klub-Präsidenten. Aber als die beiden ihre gelbe Fahne mit dem Slogan „Ronaldo Go Home“ in die Kamera hielten, blendete die Stadionregie das Bild ganz schnel aus.

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Schon seit Wochen gehen die Fans des abgeschlagenen Tabellenletzten in Spaniens LaLiga gegen das brasilianische Fußball-Idol auf die Barrikaden. Als „O Fenômeno“ wurde Ronaldo einst zum Phänomen im Weltfußball, doch als Boss und Mehrheitseigner von Real Valladolid wurde der 48-Jährige zuletzt eher zu einem Phantom.

Von Ronaldo geschürte Träume zerschellen

Nur beim Saisonauftakt gegen Espanyol Barcelona ließ sich Ronaldo auf der Tribüne des Estadio José Zorrilla blicken. Zuletzt hat er sich eher auf seine Kandidatur für das Präsidentenamt beim brasilianischen Verband CBF konzentriert.

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Für seine Anteile an dem Klub aus der 300.000-Einwohner-Stadt im Norden Spaniens sucht Ronaldo laut spanischen Medienberichten bereits seit geraumer Zeit einen Käufer. Im September 2018 hatte der zweimalige Weltfußballer für 30 Millionen Euro 51 Prozent der Anteile des Vereins übernommen.

„Wir wollen so weit wachsen, wie es unsere Träume zulassen“, versprach Ronaldo damals eine glorreiche Zukunft und sah den Mittelklasseklub in fünf Jahren regelmäßig um die Champions-League-Plätze kämpfen. Doch die Träume zerschellten an der harten Realität.

Zweimal stieg Real Valladolid seit Ronaldos Einstieg aus LaLiga ab. Zwar schaffte der Klub jedes Mal die direkte Rückkehr in Spaniens Beletage - doch als aktuell abgeschlagener Tabellenletzter sieht die nahe Zukunft erneut düster aus.

Chaos in der Führungsetage

Die Fans haben genug und bringen ihre Enttäuschung mit der Kampagne gegen Ronaldo zum Ausdruck. Die versprochenen Investitionen in die Mannschaft und das Stadion wurden kaum umgesetzt.

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Hinzu kommen chaotische Verhältnisse in der Führungsetage. Vergangene Woche räumte Matt Fanaert seinen Posten als CEO, verblieb aber weiter im Aufsichtsrat. Im Dezember sorgte zudem der Rücktritt von Kommunikationschef David Espinar für Wirbel. Von einem „Gefühl der Kopflosigkeit“ schrieb die AS angesichts der turbulenten Zustände beim Ronaldo-Klub.

Unterdessen ist die Mannschaft auch sportlich an einem absoluten Tiefpunkt angekommen. Nachdem Anfang vergangener Woche Trainer Diego Cocca nach nur zwei Monaten im Anschluss an die 0:4-Heimklatsche gegen den FC Sevilla gefeuert wurde, übernahm Álvaro Rubio das Ruder.

Der Coach der zweiten Mannschaft war schon im Dezember nach der Entlassung von Aufstiegstrainer Paulo Pezzolano eingesprungen. Der 45-Jährige soll nun möglichst noch das Wunder Klassenerhalt schaffen. Dass dieses Unterfangen nahezu hoffnungslos ist, zeigte das krachende 1:7 bei Athletic Bilbao am Sonntag.

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Bayern-Leihgabe Aznou erlebt bittere Wochen

Winterneuzugang Adam Aznou saß dabei 90 Minuten auf der Bank. Der vom FC Bayern bis Saisonende ausgeliehene Linksverteidiger wurde von Mundo Deportivo nach seiner Verpflichtung noch als „Perle“ gefeiert. Doch seinen Wert konnte er in dem chaotischen Umfeld bislang noch nicht unter Beweis stellen.

Bei seinem Debüt Anfang Februar war der 18-Jährige bei der 0:1-Niederlage gegen Rayo Vallecano am entscheidenden Gegentreffer beteiligt. Eine Woche später stand er gegen Sevilla dann im linken Mittelfeld erstmals in der Startelf, wurde aber bereits zur Pause ausgewechselt.

Nach dem Debakel in Bilbao standen andere am Pranger. „Die Mannschaft machte sich gegen Athletic lächerlich“, urteilte die Marca. Trainer Rubio stellte ernüchtert fest: „Wir befinden uns in einer sehr schlechten Situation, was das Spiel, den Kampfgeist und alles andere angeht. Wir müssen versuchen, uns aufzurappeln und weiterhin mit Würde zu spielen. Wir müssen mental hart arbeiten, um das zu ändern.“

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Valladolid-Fans mit deutlichen Forderungen

Mit 59 Gegentoren stellt Real Valladolid die mit Abstand schlechteste Abwehr der Liga. Der Angriff ist mit mageren 16 Toren in 25 Spielen ebenfalls ligaweit der harmloseste. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt bereits acht Punkte.

„Es geht nicht mehr um Sieg, Unentschieden oder Niederlage oder gar um den Klassenerhalt, sondern darum, zumindest auf dem Spielfeld zu stehen und zu kämpfen“, hieß es in einem Statement der Fanklubs. Nach dem Debakel in Bilbao forderten die Anhänger die Rückerstattung der Ticketkosten.

Ultras riefen zu weiteren Protesten gegen die Klubführung auf. Beim kommenden Heimspiel gegen Abstiegskonkurrent UD Las Palmas am Freitag sollen daher die Zuschauer in der ersten Hälfte von ihren Plätzen fernbleiben.

In einem leeren Stadion kann zumindest die „Kiss Cam“ keine weitere Peinlichkeit einfangen.