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Xabi Alonso und das erdrückende Erbe einer goldenen Epoche

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Das Erbe einer goldenen Epoche

Mit dem Abschied von Luka Modrić endet bei Real Madrid die Ära des legendären Mittelfeld-Trios „CMK” mit Toni Kroos und Casemiro. Ein Blick auf eine goldene Dekade - und Xabi Alonsos größte Aufgabe.
Nun ist es offiziell: Xabi Alonso wird neuer Trainer von Real Madrid. Der Spanier tritt in die großen Fußstapfen von Carlo Ancelotti.
Mit dem Abschied von Luka Modrić endet bei Real Madrid die Ära des legendären Mittelfeld-Trios „CMK” mit Toni Kroos und Casemiro. Ein Blick auf eine goldene Dekade - und Xabi Alonsos größte Aufgabe.

Es war ein Trio, das den Ball verschwinden ließ – und mit ihm die Hoffnung der Gegner. „Ich nenne die Drei gerne das ‘Bermuda-Dreieck’. Der Ball verschwindet nämlich dort drin für den Gegner“, schwärmte Carlo Ancelotti einst.

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Gemeint waren Luka Modrić, Toni Kroos und Casemiro – das Herzstück eines Real Madrid, das über ein Jahrzehnt den Weltfußball dominierte. Mit dem offiziellen Abschied von Modrić endet nun endgültig eine goldene Ära. Und läutet für Ancelottis Erben Xabi Alonso eine gigantische Herausforderung ein.

Denn mit Modrić tritt der letzte Teil des königlichen Herzstücks ab. Einen adäquaten Ersatz muss in Alonsos Real erst noch gefunden werden.

Drei Wege, ein Vermächtnis

Der 39-jährige Modrić verlässt die Königlichen nach 13 Jahren, in denen er sechs Champions-League-Titel, vier spanische Meisterschaften und zwei Pokalsiege feierte. Der Kroate war nicht nur der letzte Verbliebene des legendären Mittelfeld-Trios, sondern auch der Einzige, der während seiner Zeit bei Real Madrid mit dem Ballon d’Or ausgezeichnet wurde.

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Modrić kam 2012 von Tottenham Hotspur, Kroos folgte zwei Jahre später vom FC Bayern. Casemiro stieß 2013 aus São Paulo zum Team, wurde zunächst nach Porto verliehen – und kehrte als Schlüsselspieler zurück.

Zusammen bildeten sie das stabile Fundament, auf dem Real Madrid seine modernste Erfolgsgeschichte aufbaute – mit einem Stil, der weit über Spaniens Grenzen hinausstrahlte.

Die Rollenverteilung war klar: Casemiro räumte ab, sicherte ab, gewann Zweikämpfe. Kroos dirigierte mit ruhiger Hand, mit Übersicht und überragender Passqualität. Modrić war der Zauberer, der Künstler, der das Spiel beschleunigte, lenkte, entschied.

Die Auflösung begann schleichend: Casemiro verließ den Klub 2022 in Richtung Manchester United, nur wenige Tage nachdem Ancelotti das Trio noch einmal öffentlich gewürdigt hatte. Kroos kündigte dann 2024 seinen Rücktritt an. Und Modrić, obgleich zuletzt kein Stammspieler mehr, zeigte immer wieder, dass er noch immer Spiele lenken konnte, wenn er gebraucht wurde. Dennoch bekam er keinen neuen Vertrag. Die Ära ist vorbei.

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„Er hat es getan, bis er fast 40 Jahre alt war und jede Saison, wie ein gewisser Benjamin Button: Jedes Jahr hat er mehr und bessere Erinnerungen hinterlassen. Wie ein guter Wein“, schrieb die As.

Xabi Alonso übernimmt – und plant den Umbruch

Nach dem Abschied von Ancelotti wird Xabi Alonso im Sommer das Traineramt bei Real Madrid übernehmen. Vor der offiziellen Verkündung am Sonntag hatte Ancelotti dies bereits selbst auf der Pressekonferenz nach seiner Verabschiedung verraten: „Xabi Alonso wird der erste sein, und ich wünsche ihm alles Glück der Welt. Er hat die Qualität, Real Madrid zu trainieren. […] Genieß Real Madrid. Er soll es genießen, das ist meine Meinung.“

Leichter gesagt, als getan: Spätestens mit Kroos‘ Abschied verlor Madrids Mittelfeld unverkennbar an Magie. Die Installation eines neuen Zentrums könnte für Alonso zur erdrückenden Aufgabe werden.

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Mit dem bisherigen Bayer-Trainer soll ein neuer Abschnitt beginnen. Dean Huijsen wurde bereits verpflichtet, Trent Alexander-Arnold steht kurz vor der Unterschrift. Doch auch im Mittelfeld ist Bewegung zu erwarten – und laut Marca liegt bereits eine Shortlist mit vier Namen auf dem Tisch, die in Alonsos Sinne sein soll.

Die Nachfolger von “CMK“?

Ganz oben: Franco Mastantuono. Das argentinische Toptalent von River Plate wird trotz seiner 17 Jahre als künftiger Weltstar gehandelt. Seine Ausstiegsklausel liegt bei 45 Millionen Euro.

Zudem gelten zwei Bundesliga-Profis als Optionen: Bayer Leverkusens Exequiel Palacios, der schon unter Alonso arbeitete, sowie Angelo Stiller vom VfB Stuttgart. Auch Tijjani Reijnders vom AC Mailand steht auf dem Zettel – für den Niederländer fordert Milan allerdings mindestens 60 Millionen Euro.

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Zwar wurde mit Eduardo Camavinga (2021) und Aurélien Tchouaméni (2022) bereits in die Zukunft investiert, doch beide konnten bisher das Niveau des legendären Trios nicht konstant erreichen.

Tchouaméni durfte in dieser Saison 31 Mal in der Liga ran, Camavinga nur 19-mal. Beide gelten als wichtige Bausteine, doch noch fehlt die endgültige Durchschlagskraft. Jude Bellingham, 2023 von Borussia Dortmund in die spanische Hauptstadt gewechselt, spielte eine erste Fabelsaison bei den Königlichen, ehe er in dieser Spielzeit unter seinen Möglichkeiten blieb.

In seiner Debüt-Saison hatte er mehr als Torschütze (23) denn als Ballverteiler á la Kroos geglänzt, nach der Ankunft von Kylian Mbappé bei Real sucht er noch seinen Platz in der neu formierten Offensive. Diese Balance wiederzufinden wird ebenfalls eine Aufgabe für den neuen Coach.

Ein Vermächtnis für die Ewigkeit

Die Erwartung an Alonso ist also klar: Er soll nicht nur Spiele gewinnen, sondern eine neue Ära im Mittelfeld formen. Keine leichte Aufgabe angesichts eines Erbes, das schwerer kaum sein könnte.

Was bleibt, ist ein Bild, das Fußballfans in aller Welt nicht vergessen werden: Modrić, Kroos und Casemiro, Schulter an Schulter in vier Champions-League-Finals, viermal als Sieger. Ein Dreieck, das nie aus der Balance geriet. Ein Dreieck, das verschwand – mit dem Ball.