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Geht man so mit einem verdienten Spieler um?

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Lässt Barca ihn fallen?

Marc-André ter Stegen könnte den FC Barcelona im Sommer verlassen. Sein Fall weckt Erinnerungen und zeigt, wie kühl die Spanier bisweilen mit verdienten Spielern umgehen.
Wird Kapitän Marc-André ter Stegen beim FC Barcelona bleiben? Der Nationaltorhüter äußert sich zu seiner Situation bei den Katalanen.
Marc-André ter Stegen könnte den FC Barcelona im Sommer verlassen. Sein Fall weckt Erinnerungen und zeigt, wie kühl die Spanier bisweilen mit verdienten Spielern umgehen.

Seit über zehn Jahren spielt Marc-André ter Stegen schon beim FC Barcelona, gewann in dieser Zeit 19 Titel, darunter das Triple 2015. Doch das könnte schon bald Geschichte sein, der deutschen Nummer 1 droht ein ungewollter und unschöner Abgang.

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Denn: Wie die Mundo Deportivo berichtet, soll Hansi Flick mit Joan García vom Stadtrivalen Espanyol Barcelona als neuer Nummer eins planen, auch wenn der Deutsche bleibt. Die Ausstiegsklausel des Spaniers liegt bei 25 Millionen Euro, die offizielle Bekanntgabe des Transfers scheint nur noch eine Frage der Zeit.

Noch bitterer für ter Stegen, der erst vergangenen Sommer zum Kapitän gewählt wurde: Wojciech Szczesny soll die Nummer zwei werden, hat erst kürzlich einen neuen Zweijahresvertrag angeboten bekommen.

Ter Stegen müsste sich mit dem Rang Nummer drei zufriedengeben, angesichts seiner eigenen Ambitionen unvorstellbar. Klub-Präsident Joan Laporta zeigt sich ebenfalls demonstrativ offen für Veränderungen: „Das Torwartproblem muss untersucht werden“, sagte er im Mai bei TV3.

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„Ich weiß, dass ich in Barcelona sein werde“

Ter Stegen selbst zeigte sich allerdings optimistisch, auch in der kommenden Saison zwischen den Pfosten von Barca zu stehen: „Ich weiß, dass ich nächste Saison in Barcelona sein werde. Es gibt nichts, worüber man reden muss. Niemand im Verein hat mit mir darüber gesprochen, also mache ich mir keine Sorgen“, sagte Deutschlands Nummer eins auf einer Pressekonferenz vor dem verlorenen Halbfinale in der Nations League gegen Portugal.

Nur diplomatischer Zweckoptimismus, um den öffentlichen Trubel nicht weiter zu vergrößern?

Fest steht: Barca wird bei seiner Personalplanung auch von seiner weiter angespannten finanziellen Situation beeinflusst. Nach aktuellem Stand liegt der spanische Meister über dem Gehaltslimit in LaLiga, könnte momentan weder Garcia noch Szczesny für die nächste Saison registrieren. Nur durch Verkäufe oder Gehaltsverzichte wäre Flicks Torwart-Plan realisierbar.

Eine Situation, die ter Stegen schon kennt. Sein aktueller Vertrag, der bis 2028 läuft, wurde vor zwei Jahren abgeschlossen und so strukturiert, dass er zunächst weniger verdient, um neue Spieler zu registrieren. Doch im Gegenzug steigt sein Gehalt mit zunehmender Vertragslaufzeit kontinuierlich an und stellt mögliche Hürden bei der erneuten Registrierung von Spielern dar – wie für seine Konkurrenten Garcia und Szczesny.

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Erinnerungen an de Jong werden wach

Solche Umstände kommen nicht zum ersten Mal in Barcelona vor. Erst vor drei Jahren sollte Frenkie de Jong den Verein verlassen, sogar ein Angebot von Manchester United lag vor. Doch der Niederländer wollte nicht gehen, wurde von Barca-Verantwortlichen unter Druck gesetzt und war monatelang Teil von Diskussionen über sein angebliches Mega-Gehalt von 40 Millionen Euro. „Das ist einfach gelogen“, sagte der 28-Jährige damals und kritisierte den Umgang der Medien mit ihm deutlich.

De Jong ist bei weitem nicht der Einzige, der in den letzten Jahren eine solche Frustration bei Barca erlebt hat. Sergio Busquets, Gerard Piqué, Jordi Alba und Ousmane Dembélé wurden alle von den lokalen Medien unter Druck gesetzt, den Verein zu verlassen. Medien, die in einem Abhängigkeitsverhältnis zu Barca stehen und mindestens Stichwörter aus dem Klubinneren bekommen haben müssen.

„Die Spieler wissen alle, dass sie diese Strategien anwenden und sie für die finanziellen Schwierigkeiten des Vereins verantwortlich machen“, so eine anonyme Quelle aus dem Umfeld eines ehemaligen Barca-Spielers, der dies erlebt hat.

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Auch auf einen Teil der Barca-Fans kann ter Stegen nicht zählen: Unter einem Video, dass die Zeit seiner Rückkehr aus der Verletzungsauszeit dokumentiert, sind massig Kommentare mit dem Hashtag #TerStegenOut zu finden.

Barca: Geht man so mit verdienten Spielern um?

Es gibt allerdings auch ein Beispiel, das Mut macht: Raphinha. Der Brasilianer stand im vergangenen Sommer auf der Abschussliste, mit dem Verkauf sollte Nico Williams von Bilbao verpflichtet werden. Doch der 28-Jährige blieb, mit fast 60 Torbeteiligungen in allen Wettbewerben – und verlängerte kürzlich seinen Vertrag.

Ob ter Stegen, am Sonntag mit dem DFB-Team im Spiel um Platz 3 in der Nations League gegen Frankreich (15 Uhr im LIVETICKER) im Einsatz, ein ähnlicher Umschwung gelingt? Er scheint gewillt, alles dafür zu tun.