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Das neue Pariser Schreckgespenst

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Paris bekommt ein Milliardärs-Derby

Der FC Paris feiert den Aufstieg in die Ligue 1. Ein besonderer Verein, der für ein besonderes Derby sorgt.
Der FC Paris ist in die französische Ligue 1 aufgestiegen und zieht zur nächsten Spielzeit in ein neues Stadion. Das liegt direkt neben dem Parc de Princes, der Heimstätte von Paris Saint-Germain.
Der FC Paris feiert den Aufstieg in die Ligue 1. Ein besonderer Verein, der für ein besonderes Derby sorgt.

Real Madrid und Atlético Madrid, Inter Mailand und AC Mailand, Union Berlin und die Hertha – Rivalitäten innerhalb einer Stadt gibt es im Profifußball unzählige. Manchmal innerhalb einer Liga, manchmal in unterschiedlichen Spielklassen. In der französischen Ligue 1 kommt jetzt eine Rivalität hinzu, die auch geografisch höchst interessant werden dürfte.

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Am Freitagabend sicherte sich der Paris Football Club, FC Paris, dank eines 1:1-Unentschiedens gegen Kellerkind FC Martigues den Aufstieg in die Ligue 1. In der französischen Hauptstadt ist Paris Saint-Germain in Zukunft also nicht mehr der einzige Erstligist.

Was hinter dem Aufstieg steht: Die reichste Familie Frankreichs will es mit den Scheichs von PSG aufnehmen.

Steinreiche Eigentümerfamilie bei Paris FC

Im vergangenen November kaufte der Franzose Bernard Arnault, Eigentümer zahlreicher Luxusmarken (u.a. Louis Vuitton und Moët & Chandon) über seine Holding Agache SCA 52 Prozent der Anteile des Klubs. Sohn Antoine, der zuvor als CEO beim Modekonzern Christian Dior gearbeitet hatte, installierte er als operativen Chef.

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Bei den bisherigen Eigentumsverhältnissen soll es aber nicht bleiben, so sollen spätestens im nächsten Jahr weitere 30 Prozent hinzukommen, die aktuell noch der langjährige Vereinspräsident Pierre Ferracci hält.

Spannend: knapp elf Prozent der Anteile gehören Red Bull, weshalb die Geschehnisse in der Modemetropole auch für Jürgen Klopp von großem Interesse sind. So war der globale Fußballchef des Getränkeherstellers bereits im Januar zum Antrittsbesuch vor Ort.

46 Jahre keine Ligue 1

Für die Pariser ist der Aufstieg in die erste französische Liga ein wahr gewordener Traum. Seit 1978/79 kickte der Klub nicht mehr in der Ligue 1, zeitweise rutschte das Team sogar bis in die vierte Liga ab. Nun, nach 46 Jahren, gelang das Comeback.

Ein Comeback mit einem soliden Zweitligakader, der mit Jean-Philippe Krasso wohl den größten Trumpf in seinen Reihen hat. Der Stürmer wurde einst in Stuttgart geboren und erzielte bislang 15 Tore.

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Vor dem ersten Spiel in Frankreichs Oberhaus dürfte aber wohl noch der ein oder andere teurere und renommiertere Spieler seinen Weg nach Paris finden. Am nötigen Geld mangelt es dank der Eigentümerfamilie – Bernard Arnault ist laut Forbes rund 200 Milliarden Euro schwer – und Sponsorengeldern aus Bahrain nicht.

Stadien direkt nebeneinander

Woran es bislang allerdings mangelt, ist der Support der Zuschauer. In der laufenden Zweitligasaison fanden durchschnittlich 10.000 Fans ihren Weg ins Stade Charlety, das eigentlich Platz für 20.000 Menschen bieten würde.

In der kommenden Spielzeit zieht der FC Paris dann aber in das Stade Jean-Bouin um. Eine ursprünglich für Rugby-Spiele errichtete Arena, die ebenfalls 20.000 Menschen Platz bietet und direkt neben dem Parc des Princes, dem Stadion von PSG steht. Die Beschreibung „neben“ ist dabei wörtlich zu nehmen, so trennt die beiden Arenen lediglich eine Straße.

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Gut möglich also, dass die Rivalität, die beide Klubs einst pflegten, wieder aufblüht. Im Herrenbereich fand das bis dato letzte Derby zwar bereits 1979 statt, Liebe empfinden Verantwortliche und Anhänger für den jeweils anderen aber mitnichten.

Eskaliert die Stimmung?

Schwierig in diesem Zusammenhang: 1991 half der Pariser Stadtrat den seinerzeit finanziell in eine Schieflage geratenen Paris Saint-Germain mit einer Millionenspritze, die Zuschüsse für den FC Paris wurden im gleichen Atemzug aber gekürzt. Nicht erst seit damals ist die Stimmung angespannt.

Im Jahr 2011 spielten Jugendmannschaften beider Klubs in einem Pokalspiel gegeneinander. Rauchbomben wurden gezündet, zudem zerstörten PSG-Anhänger nach ihrer Pleite im Elfmeterschießen das Spielfeld.

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Worauf sich Fans, Verantwortliche und vor allem die Polizei beim ersten Aufeinandertreffen einstellen müssen, das dürfte noch unklar sein. Klar ist aber schon jetzt, dass der Aufstieg des FC Paris durchaus für Wirbel sorgt.

„Das neue Schreckgespenst in Paris“, titelte die spanische Zeitung As. Le Figaro in Frankreich schrieb vom „nächstgelegenen Derby der Welt“.