Die vergangenen 13 Jahre war Olivier Giroud im Ausland unterwegs. Nun vergingen gerade einmal zehn Minuten, ehe sich der 38-Jährige in seiner Heimat Frankreich eindrucksvoll zurückmeldete.
Eine lebende Legende des Fußballs feiert ein Traum-Comeback
Traum-Comeback für lebende Legende
Einen Steilpass in den Strafraum verwertete der Routinier beim Ligue-1-Auftakt seines neuen Klubs LOSC Lille bei Stade Brest in bester Stürmermanier direkt mit links - der Ball schlug platziert rechts unten im Eck ein.
Ein bisschen Glück sei dabei gewesen, gestand der Torschütze später, „denn der Ball ging zwischen den Beinen des Verteidigers hindurch und der Torwart war etwas auf dem falschen Fuß“.
Giroud hält durch: „Nicht mehr viel Benzin im Tank“
Erst vor wenigen Wochen kehrte Giroud nach Frankreich zurück. Nach seinem Abschied vom Los Angeles FC unterschrieb er einen Einjahresvertrag beim OSC Lille.
Und dass der Weltmeister von 2018 auch im hohen Alter nichts verlernt hat, bewies er mit seinem ersten Tor am Sonntag. „Meine Stärke liegt im Strafraum“, betonte Giroud.
Bemerkenswert: Giroud spielte sogar die vollen 90 Minuten durch. „Ich habe dem Trainer gesagt, dass ich mich gut fühle und noch genug Energie habe, um bis zum Ende durchzuhalten, auch wenn nicht mehr viel Benzin im Tank war. Aber ich denke, das gilt für alle.“
So reichte es am Ende nur zu einem 3:3, was Giroud aber verschmerzen konnte.
Giroud auch von gegnerischen Fans gefeiert
„Es ist eine große Freude, wieder auf den Rasen der Ligue 1 zurückzukehren“, sagte der Rückkehrer und nannte die Zutaten eines gelungenen Fußballnachmittags: „Ein schönes kleines Stadion, eine tolle Atmosphäre und ein großartiges Spektakel für die Fans und Fernsehzuschauer, denke ich.“
Sogar von den gegnerischen Fans gab es in Brest Applaus. „Auch deshalb freue ich mich, nach Frankreich zurückzukehren“, sagte Giroud.
„Das Verhalten des Publikums ist übrigens lobenswert, denn das ist in Frankreich nicht immer der Fall“, sagte LOSC-Trainer Bruno Genesio.
Trainer schwärmt von Giroud
Zudem schwärmte er von seinem neuen Angreifer. „Wenn man Rekordtorjäger der französischen Nationalmannschaft ist, hat das schon seine Gründe“, sagte der Coach.
Genesio würdigte Giroud als Dreh- und Angelpunkt des Spiels, der mit seinen Fähigkeiten am Ball, in der Luft und in Zweikämpfen seiner Mannschaft sehr geholfen habe.
Als Giroud zuletzt in der französischen Ligue 1 traf, sah die Fußballwelt noch ein wenig anders aus. Als Torschützenkönig hatte er damals 2012 den HSC Montpellier überraschend zum Meistertitel geführt - sein Ex-Klub stieg in diesem Jahr in die zweite Liga ab.