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"In Top-Form ist er ein Weltklassespieler"

Hat seine Leidenszeit endlich ein Ende?

Ansu Fati hat nach seinem kometenhaften Aufstieg beim FC Barcelona eine lange Leidenszeit hinter sich. Sein Neustart bei der AS Monaco ist nun fulminant.
Ansu Fati trumpft bei Monaco auf
Ansu Fati trumpft bei Monaco auf
© IMAGO/Icon Sport
Ansu Fati hat nach seinem kometenhaften Aufstieg beim FC Barcelona eine lange Leidenszeit hinter sich. Sein Neustart bei der AS Monaco ist nun fulminant.

Nur 38 Sekunden hat Ansu Fati benötigt, um sein erstes Tor in der Ligue 1 zu erzielen. Drei Tage nach seinem Treffer in der Champions League beim Debakel der Monegassen beim FC Brügge (1:4) wurde der spanische Nationalspieler gegen den FC Metz (5:2) zur Halbzeit für den glücklosen Deutschen Paris Brunner eingewechselt - und lieferte direkt.

Kaum auf dem Platz, profitierte Fati von einer starken Hereingabe von Lamine Camara. Sieben Minuten vor Ende der regulären Spielzeit traf der Joker dann auch noch per Kopf nach einer scharfen Flanke von Krépin Diatta. Fati rechtfertigte damit das Vertrauen von Adi Hütter und sorgte für das schnelle Ende aufkommender Zweifel am österreichischen Coach, die es nach dem 1:4 in Brügge gegeben hatte.

Hütter: „Haben ihn geschützt, seit er bei uns ist“

„Wenn er in Top-Form ist, ist Ansu Fati ein Weltklassespieler, gar ein Ausnahmespieler“, frohlockte der ehemalige Bremer Regisseur Johan Micoud bei SPORT1. „Er tut Monaco gut und Monaco tut ihm gut. Nach einer solch langen Abwesenheit braucht er sicherlich noch einige Wochen, um regelmäßig zu liefern, aber er ist sicherlich wieder auf einem sehr guten Weg.“

Auch David Trezeguet äußert bei SPORT1 große Hoffnungen. „Er wird nicht nur Monaco, sondern der gesamten Ligue 1 guttun“, sagt er. Der 47-Jährige war einst Torjäger bei der AS Monaco.

„Er ist ein toller Spieler, der nun hoffentlich verletzungsfrei bleiben wird. Er hat alle Eigenschaften, um ein ganz Großer zu werden“, sagte Trezeguet: „Was er damals bei Barca geleistet hatte, war ja sensationell. Mit Geduld, Fleiß und Fitness kann er zweifelsohne wieder dahinkommen.“

Die Erwartungen an den Flügelstürmer schnellen nach Auftritten wie diesem wieder nach oben. Dabei trat Hütter auf die Euphoriebremse.

„Ansu hatte in Barcelona viele Probleme und Verletzungen“, sagte der Coach. „Seit er bei uns ist, haben wir ihn geschützt. Er hat schwierige Zeiten hinter sich, in denen er alleine trainieren musste, und man muss ihm gratulieren, ebenso wie den Menschen, die ihm geholfen haben. Die Erwartungen an ihn waren immer hoch, aber er blieb positiv. Er ist ein großer Name und möchte in Monaco Einfluss nehmen. Und nun hat er diese Woche drei Tore geschossen. Das ist kein Zufall“.

Fati verpasste mehr als 130 Spiele

Fati hatte in der Saison 2019/2020 im Trikot des FC Barcelona einen fulminanten Einstieg in die Welt des europäischen Fußballs hingelegt. Er war erst 16 Jahre alt bei seinem Debüt, brach danach Rekorde und wurde als möglicher Nachfolger von Lionel Messi gehandelt. Sieben Treffer erzielte er in seiner ersten Ligasaison. Doch danach folgte eine dunkle Zeit für das vermeintliche Wunderkind.

Der Körper streikte. Fati verpasste in seiner immer noch recht jungen Karriere bereits mehr als 130 Pflichtspiele und fehlte rund 680 Tage lang aufgrund seiner zum Teil schweren Verletzungen.

Zudem wurde ihm in seiner Zeit beim FC Barcelona auch vorgeworfen, dass sein Einsatz nicht immer gestimmt hat. So schickte ihn sein Ausbildungsverein im September 2023 per Leihe zu Brighton in die Premier League. Doch neuen Schwung nahm die Karriere nicht auf. In 27 Partien kam Fati auf vier Tore und war meist nur Joker.

Der Offensivmann kehrte nach einer Spielzeit zurück zu den Katalanen, spielte in den Planungen von Trainer Hansi Flick aber auch aufgrund von Verletzungen gar keine Rolle und sammelte in der gesamten Saison nicht einmal 300 Minuten Einsatzzeit.

Es musste ein erneuter Tapetenwechsel her. Nun scheint endlich das Ende der langen Durststrecke erreicht zu sein.