Rasmus Hojlund wechselte im Sommer 2023 als großes Sturmtalent von Atalanta Bergamo zum Manchester United. Ein Transfer, für den die Engländer die stolze Ablösesumme von 73 Millionen Euro nach Italien überwiesen.
Vom Transferflop zum Hoffnungsträger
Allerdings konnte der Däne den hohen Erwartungshaltungen, die auch durch die Summe generiert wurden, nicht gerecht werden und wurde aufgrund von schwachen Leistungen bereits von vielen als Transfer-Flop abgestempelt.
Er traf zwar in der Champions League fünfmal, tat sich dafür aber in der Premier League extrem schwer und blieb in den ersten 14 Partien ohne einen einzigen Scorerpunkt. Kritik gab es unter anderem von ManUnited-Legende Paul Scholes, der im Dezember sagte, dass der 21-Jährige froh sein könne, dass er überhaupt noch auf dem Platz stehen dürfe.
Tor an Weihnachten bringt die erhoffte Kehrtwende
Hojlund selbst wollte sich aber davon nicht verrückt machen lassen und versuchte sich weiterhin auf sein Spiel konzentrieren – mit Erfolg!
Pünktlich zu Weihnachten platzte endlich der Knoten und der Stürmer durfte beim 3:2-Sieg über Aston Villa am 19. Spieltag sein erstes Premier-League-Tor bejubeln. „Natürlich ist es eine Erleichterung, mein erstes Tor in der Liga zu erzielen, aber es ist nicht so, dass ich noch keine Tore geschossen habe. Ich habe in der Champions League bereits fünfmal getroffen. Dennoch bin ich jetzt sehr erleichtert, dass ich jetzt auch in der Liga getroffen habe“, erklärte der Däne damals.
Für Trainer Erik ten Hag war dieser Treffer nur eine Frage der Zeit und er gab sich sicher, dass noch einige folgen werden: „Ich weiß, dass es ihm von diesem Zeitpunkt an Selbstvertrauen geben wird. Er wird mehr Tore schießen. Ich bin mir sicher, wenn einer drin ist, werden noch mehr kommen. Es geht um den Glauben und den muss man annehmen und sich durch seine Investition selbst verdienen. Glaubt weiter und es wird kommen. Ich habe mit ihm gesprochen. Er ist so glücklich.“
Eine Einschätzung, mit der ten Hag recht behalten sollte, denn Hojlund spielte nach dem Brustlöser wie ausgewechselt und kann nun endlich die Leistung bringen, die man von ihm erwartet.
Der Däne traf in allen seiner letzten fünf Ligapartien, verwandelte dabei fünf seiner acht Chancen (62,5 Prozent). Dafür wurde er sogar von dem sonst eher kritikfreudigen Roy Keane gelobt: „Er sieht wie ein anderer Spieler aus. Er wirkt stark, aggressiv, er nutzt seine Chancen, er hat den Wunsch, ein Tor zu schießen. Wenn man ihn ansieht, ist er ein großer, starker Junge.“
„Ich glaube, es war schwierig, als er in den Verein kam. Wenn man darüber nachdenkt, kam er nach einer Verletzung (am Rücken, Anm. d. Red.) zu uns. In ein United-Team, das nicht viele Chancen für ihn kreiert hatte. Das hat er in den letzten Wochen durch harte Arbeit und seinen Willen ein bisschen geändert“, führte der 52 Jahre alte Ex-Profi aus.
Hojlund sorgt für Aufschwung bei den Red Devils
Hojlunds Aufschwung sorgt auch dafür, dass es bei Manchester United besser läuft und auch die Kritik an ten Hag abebbt. Der Trainer stand nach dem bitteren Aus in der Gruppenphase der Königsklasse und mäßigem Erfolg in der Liga stark in der Kritik, gewann mit den Red Devils aber vier der letzten fünf Spiele und führte sie nach oben auf den sechsten Tabellenplatz.
Trotzdem gibt es gerade im Zusammenspiel zwischen Hojlund und seinen Teamkameraden immer noch Verbesserungspotenzial. Der Stürmer muss sich seine Chancen noch häufig selbst herausspielen und wird selten von seinen Mitspielern bedient. Von Hojlunds elf Saisontoren wurden gerade einmal die Hälfte von einem Mitspieler vorbereitet.
Zusammenspiel mit den Mitspielern noch nicht optimal
Der United-Star äußerte sich Ende Dezember noch zu diesem Problem: „Mir ist es egal, ob ich mit Marcus Rashford, Garnacho oder Anthony zusammenspiele. Generell kann ich aber sagen, dass wir noch zueinander finden müssen.“ Sollte man das Zusammenspiel in den nächsten Wochen verbessern können, könnte der Stürmer zu noch mehr Abschlüssen kommen. Gerade da er mit seiner Körpergröße von 1,91 Metern bei den richtigen Hereingaben zur Waffe werden kann.
Rasmus Hojlund hat es also geschafft, sich in den vergangenen Wochen vom Transfer-Flop zum Hoffnungsträger zu mausern und kann in den kommenden Wochen sogar Geschichte schreiben. Sollte er im nächsten Spiel gegen Luton Town treffen, würde er der jüngste Spieler in der Geschichte der Premier League werden, der es geschafft hat, in sechs aufeinanderfolgenden Partien zu einzunetzen. Aktuell hält diesen Rekord noch Joe Willock.