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Der tragische Fall Jack Wilshere

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Der tragische Fall Jack Wilshere

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Der tragische Fall Jack Wilshere

Einst galt er als der Heilsbringer des englischen Fußballs und eine Weltklasse-Karriere schien ihm garantiert. Doch dann machte ihm sein Körper einen Strich durch die Rechnung. Heute vor zwei Jahren zog Jack Wilshere deswegen den Schlussstrich.
Jack Wilshere war vor einigen Jahren Arsenals Wunderkind und jüngster Spieler in der Premier League. Doch das ist lange her, mittlerweile ist er am Tiefpunkt seiner Karriere angelangt.
Alexander Kortan
Alexander Kortan
Einst galt er als der Heilsbringer des englischen Fußballs und eine Weltklasse-Karriere schien ihm garantiert. Doch dann machte ihm sein Körper einen Strich durch die Rechnung. Heute vor zwei Jahren zog Jack Wilshere deswegen den Schlussstrich.

Mit 16 Jahren galt er einst als eines der größten Talente des europäischen Fußballs - und zunächst wurde er den Erwartungen auch gerecht. Doch am 8. Juli 2022 hing er seine Fußballschuhe endgültig an den Nagel, und das mit lediglich 30 Jahren.

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Jack Wilshere sollte einer der ganz Großen werden, doch Verletzungen und mentale Probleme standen einer Weltklasse-Karriere im Weg.

Jack Wilshere - eines der größten Talente in England

Als „das vielversprechendste Talent, das der englische Fußball zu bieten hat“, hatte die Daily Mail Wilshere zu Teenager-Zeiten gepriesen, nachdem er im September 2008 im zarten Alter von 16 Jahren sein Debüt beim FC Arsenal gefeiert hatte.

Nach einer Leihe zu Ligakonkurrent Bolton in der folgenden Saison schaffte der Wunderknabe in der Saison 2010/11 mit 18 Jahren dann seinen Durchbruch bei den Gunners, wo er seit seinem 9. Lebensjahr sämtliche Jugendmannschaften durchlaufen hatte.

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In seinem ersten vollen Jahr bei der ersten Mannschaft von Trainer Arsène Wenger stand er für Arsenal 49-mal auf dem Feld, zumeist sogar in der Startelf. Mit elf Torbeteiligungen, davon vier in der Champions League, rechtfertigte er die Vorschusslorbeeren und galt zu Recht als der Heilsbringer des englischen Fußballs.

Wilshere: Durchbruch 2010/11 - dann ein Jahr kein einziges Spiel

Doch dann nahm das Unheil seinen Lauf. Im Juni 2011 verletzte er sich bei der englischen Nationalmannschaft am Knöchel, später erlitt er einen Ermüdungsbruch und musste sich dann noch einer Operation am Knie unterziehen. In der Saison 2011/12 absolvierte er dadurch kein einziges Spiel für die Gunners, für die damals noch Lukas Podolski und Per Mertesacker aufliefen.

Die darauf folgenden Spielzeiten (12/13 und 13/14) liefen zunächst besser, an den Hype aus seiner Debüt-Saison konnte er jedoch nie wieder anknüpfen - auch, weil er immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte.

In den Saisons 14/15 und 15/16 schrumpfte seine Spielzeit aufgrund von langwierigen Knöchel- und Knieproblemen dann so sehr, dass er in beiden Saisons zusammen lediglich auf 17 Einsätze in der Premier League kam und in der Folge den Absprung aus Nordlondon wagte.

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Absprung nach 17 Jahren Arsenal

So zog es Wilshere zunächst leihweise nach Bournemouth, wo er neue Kraft schöpfte und es in der folgenden Saison wieder bei seinem Ausbildungsverein versuchte - mit Erfolg. Denn in dem Jahr, welches sein letztes im Trikot der Gunners werden sollte, schaffte es der mittlerweile 25-Jährige noch einmal auf 38 Einsätze und acht Torbeteiligungen für Arsenal, ehe er den Klub nach 17 Jahren und 197 Einsätzen für die erste Mannschaft ablösefrei für verließ und zum Stadtrivalen West Ham ging.

Dort machten ihm jedoch - mal wieder - zahlreiche Verletzungen einen Strich durch die Rechnung, sodass er sich mit dem Klub im Oktober 2020 auf eine vorzeitige Vertragsauflösung einigte.

In der Folge heuerte er für die Rückrunde bei Bournemouth an, ehe es ihn danach zu Aarhus GF nach Dänemark verschlug - es sollte seine letzte Karrierestation sein.

„Habe nie das Niveau erreicht, das ich leisten könnte“

„Die harte Wahrheit ist, dass ich durch Verletzungen zu viel Fußball verpasst habe in den letzten Jahren. Ich habe nie das Niveau erreicht, von dem ich dachte, dass ich es leisten könnte“, hatte Wilshere Anfang 2022 (kurz vor seinem Engagement in Dänemark) zur Daily Mail gesagt.

Wie er damals auch verriet, hatte er neben seinen Verletzungen auch immer wieder mit mentalen Problemen zu kämpfen. „Ich möchte das Wort ‚Depression‘ nicht verwenden. Es gibt viele Menschen in schlechterer Lage, aber ich hatte depressive, negative Gedanken“, hatte der Engländer offenbart. „Ich lag bis zum Mittag im Bett, schlief nicht einmal, sondern stritt nur mit mir selbst. Wofür trainiere ich? Für wen mache ich das? Ich war verloren.“

Von einem Karriereende, das nicht einmal ein halbes Jahr später folgte, wollte er damals jedoch noch nichts wissen. „Ich bin davon überzeugt, dass meine Spielerkarriere noch nicht vorbei ist“, hatte er vor seinen Dänemark-Wechsel betont. Doch daraus wurde nichts.

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Ohne Verletzungen? „Einer der besten Mittelfeldspieler in Europa“

„Es war eine unglaubliche Reise mit vielen unglaublichen Momenten, und ich fühle mich privilegiert, alles erlebt zu haben, was ich in meiner Karriere erlebt habe“, blickte er bei der Verkündung seines Karriereendes heute vor zwei Jahren auf seine Laufbahn zurück.

„Was wäre wohl aus ihm geworden, wenn er nicht andauernd verletzt gewesen wäre?“, lautet wohl der vorherrschende Gedanke unter Fußball-Fans.

„Es ist eine Schande, dass er so häufig verletzt war“, meinte auch Barcelona-Legende und Ex-Katalanen-Trainer Xavi Hernández einmal: „Wenn er eine verletzungsfreie Karriere gehabt hätte, würden wir schon jetzt über ihn als einen der besten Mittelfeldspieler in Europa sprechen.“

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Inzwischen hat er immerhin zu seinem Herzensverein zurückgefunden. Wilshere trainiert seit seinem Karriereende als aktiver Fußballer die U18 des FC Arsenal.