16 Punkte Rückstand auf den FC Liverpool in der Premier League und in den Champions-League-Playoffs mit einer Hypothek ins Bernabéu - Manchester City droht eine Seuchensaison. Doch was sind die Gründe für den Absturz des Königsklassensiegers 2023, der in den vergangenen Jahren Top-Teams regelmäßig zur Verzweiflung gebracht hat?
Kann er die City-Krise beenden?
Der wahrscheinlich wichtigste Spieler von Pep Guardiola, Weltfußballer Rodri, riss sich im September gegen den FC Arsenal das Kreuzband und hinterließ eine riesige Lücke im defensiven Mittelfeld. Diese Vakanz soll Neuzugang Nico González nun schließen - und die Horror-Monate der Sky Blues beenden.
Die Guardiola-Elf gewann zwischen Ende Oktober und Weihnachten wettbewerbsübergreifend nur ein Spiel. Ob ManCity mit Rodri in eine solche Krise gestürzt wäre? Bleibt sicherlich zu bezweifeln. Schließlich war Rodri der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Himmelblauen, mit dem sie in den vergangenen Jahren Titel um Titel gewannen.
González für 60 Millionen Euro zu ManCity
Deswegen reagierte City im Winter auf den Ausfall des Weltfußballers. Nico kam kurz vor der Deadline vom FC Porto auf die Insel und ersetzte den Sechser positionsgetreu. Für rund 60 Millionen Euro Ablöse sicherten sich die Citizens die Dienste des 23-Jährigen.
González durchlief alle Jugendmannschaften der berüchtigten Jugendakademie „La Masia“ vom FC Barcelona. Nach einer Leihe zum FC Valencia war der Spanier in Porto gelandet. Guardiola kennt González bereits aus seiner Zeit als Barca-Trainer. Damals spielte der Youngster noch in der Jugendakademie.
Am Wochenende stand der Spanier beim 4:0-Sieg in der Liga gegen Newcastle United das erste Mal in der Startelf - und überzeugte auf Anhieb. Nach seinem Startelfdebüt wurde Nico von der englischen Presse für seinen souveränen Auftritt im Mittelfeld gefeiert. „Das war ein großer Unterschied für das ganze Team“, sagte Ex-ManCity-Verteidiger Micah Richards. Er fügte an: „Die Ausgewogenheit der Mannschaft sieht mit González schon viel, viel besser aus.“
„Mini-Rodri“ begeistert beim Startelf-Debüt
González bringt ähnliche Attribute mit wie Rodri - Ruhe, Sicherheit am Ball, Zweikampfstärke. Vor allem war er in zahlreichen Situationen zur Stelle, die in Kontern für Newcastle hätten enden können - genau so kassierte die Guardiola-Elf schon zahlreiche Tore in dieser Saison.
Die Parallelen zwischen Rodri und González sind nicht zu übersehen. Guardiola bezeichnete Nico nach der Partie bereits als „Mini-Rodri“. Guardiola schwärmte im Gespräch mit BBC Sport von seinem Neuzugang: „Ich war sehr zufrieden, denn wir haben ihn gebraucht. Es waren drei harte Monate.“
Auffällig war gegen die Magpies, dass González nach Ballverlusten die Situationen direkt antizipierte und so hohe Ballgewinne für City erzielte. „Ich habe ein paar Situationen gegen Newcastle gesehen, bei denen City in vorherigen Spielen große Probleme gehabt hätte“, bestätigte Richards.
González als X-Faktor für Guardiola?
In den kommenden Wochen kann González für City zum X-Faktor werden. Das erste wichtige Spiel steht am Mittwoch an, wenn die Sky Blues in der Champions-League-Zwischenrunde auf Real Madrid treffen und versuchen, die 2:3-Pleite aus dem Hinspiel aufzuholen. Am Sonntag folgt dann das nächste schwere Auswärtsspiel: Die Citizens sind beim FC Liverpool an der Anfield Road zu Gast.
Es sind wegweisende Wochen, die vor Guardiolas Manchester City liegen. Dabei könnte sich Nico González als Ass im Ärmel zum Unterschiedsspieler mausern. Der Auftakt am Wochenende war schon einmal vielversprechend.