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Der City-Dynastie droht das Ende

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Einer Dynastie droht das Ende

Während die Erfolgsmaschine Manchester City ins Stottern gerät, verdichten sich die Anzeichen für Kevin De Bruynes Abschied. Der belgische Spielmacher steht symbolisch für den Niedergang einer goldenen Ära.
Nach dem Ausscheiden gegen Real Madrid hat City-Coach Pep Guardiola zu schlucken. Er ist sich bewusst, dass die Citizens eine Leistungssteigerung brauchen, um sich in der Liga für die Champions League zu qualifizieren.
Während die Erfolgsmaschine Manchester City ins Stottern gerät, verdichten sich die Anzeichen für Kevin De Bruynes Abschied. Der belgische Spielmacher steht symbolisch für den Niedergang einer goldenen Ära.

Es war ein Bild mit Symbolcharakter: Kevin De Bruyne, jahrelang das schlagende Herz von Manchester City, saß beim entscheidenden Champions-League-Rückspiel gegen Real Madrid 90 Minuten lang auf der Bank. Kein Verletzungspech, keine taktische Vorsichtsmaßnahme – eine simple „Entscheidung“ von Pep Guardiola, wie der katalanische Trainer später nüchtern erklärte.

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Die 1:3-Niederlage im Bernabéu besiegelte nicht nur das europäische Aus der Citizens, sondern markierte möglicherweise auch den Anfang vom Ende einer der erfolgreichsten Ären des englischen Fußballs.

De Bruyne verkörperte den Aufstieg Citys zur Weltspitze wie kein anderer. Seit der Ankunft des heute 33-Jährigen 2015 veränderte der Belgier mit seiner Spielintelligenz, seinen Pässen und seinem Antrieb die DNA des Vereins.

In über 400 Einsätzen trug er maßgeblich zu den sechs Premier-League-Titeln, dem lang ersehnten Champions-League-Triumph 2023 und einer Flut weiterer Trophäen bei.

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Doch während Erling Haaland kürzlich einen Vertrag bis 2034 unterschrieb, tickt für „KDB“ die Uhr. Sein Vertrag läuft im Sommer aus und bislang gab es keine Gespräche über eine Verlängerung.

De Bruyne: Von Weltklasse zur Teilzeitkraft

Die letzten zwei Jahre standen für De Bruyne im Zeichen des körperlichen Verschleißes. Nahezu permanent kämpfte er mit Verletzungen – von der Leiste über den Oberschenkel bis zum Knie.

„Das ist die frustrierendste Verletzung, die ich je hatte“, gestand er nach seiner jüngsten Zwangspause. „Ich konnte überhaupt nicht schießen.“

Und die Einsatzstatistik spricht für sich: In der vergangenen Saison stand er nur in 18 Ligaspielen auf dem Platz, aktuell sind es magere 17 Auftritte mit drei Toren und sechs Vorlagen.

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Noch gravierender ist sein reduzierter Status im Team. Während er in der Saison 2020/21 im Schnitt noch 76 Minuten pro Spiel auf dem Platz stand, sind es aktuell nur noch knapp 55 – ein schleichender Abstieg vom Anführer zum Ergänzungsspieler.

Manchester City: Das Ende der Titelmaschine

Die De-Bruyne-Saga spiegelt einen größeren Niedergang wider. Nach Jahren der Dominanz zeigten sich in dieser Saison tiefe Risse in Citys Fundament.

Eine historische Serie von fünf aufeinanderfolgenden Niederlagen im Herbst, das frühe Champions-League-Aus und ein 17-Punkte-Rückstand auf Tabellenführer Liverpool in der Liga markierten eine beispiellose Krisensituation unter Guardiola.

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Didi Hamann brachte es in seiner Sky-Kolumne nach dem CL-Aus auf den Punkt: „Seit Mittwoch ist endgültig klar, dass die Zeit dieser Mannschaft mit Spielern wie De Bruyne, Gündogan, Stones und Bernardo Silva vorbei ist.“

Zwar hätte der Verlust des verletzten Rodri die strukturellen Probleme verschärft, doch die Krise gehe tiefer. „Wenn du so viel gewinnst, wie City in den vergangenen Jahren, ist es etwas Natürliches, dass der Erfolgshunger und die Leidenschaft nachlassen“, analysierte Hamann.

Ist auch die Zeit von Pep Guardiola vorbei?

Die Zeichen für einen nötigen Umbruch sind unübersehbar.

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Dass dieser auch mit Guardiola möglich wäre, bezweifelt der ehemalige Liverpool-Spieler aber: „Wenn du eine Mannschaft neu aufbauen willst, brauchst du Geduld, aber auch Energie und Feuer. Und das sehe ich bei Guardiola im Moment nicht.“

Spanischen Medienberichten zufolge sei der Premier-League-Klub trotz Vertragsverlängerung im vergangenen November nach jüngsten Ergebnissen dazu bereit, sich von dem katalanischen Trainer zu trennen, wenn dieser Bedenken äußere.

Kalifornische Träume statt Saudi-Millionen

Für De Bruyne scheint sich eine neue Perspektive abzuzeichnen. Anders als viele Stars zieht er offenbar nicht die lukrativen Angebote aus Saudi-Arabien in Betracht, sondern liebäugelt mit einem Wechsel in die amerikanische MLS – bevorzugt nach Kalifornien zum San Diego FC, wie The Athletic berichtete.

Dort könnte er, ähnlich wie Lionel Messi in Miami, einen gut dotierten „Designated Player“-Vertrag unterschreiben und seine glorreiche Karriere in der Sonne ausklingen lassen.

„In meinem Alter muss man für alles offen sein“, hatte De Bruyne schon im Sommer angedeutet. „Es geht hier um unglaubliche Summen in der vielleicht letzten Phase meiner Karriere. Manchmal muss man das bedenken.“

Und Guardiola schien sich mit dem Abschied seines Mittelfeldstars abgefunden zu haben: „Ich bin mir sicher, dass Kevin ehrlich sein wird. Er wird nach dieser oder der nächsten Saison hier aufhören wollen.“

So zeichnet sich das Ende einer Ära ab – für De Bruyne persönlich, für Manchester City und möglicherweise auch für Pep Guardiola. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann - und wie das letzte Kapitel einer glorreichen Geschichte geschrieben wird.