Dieses Debüt hatte sich Mathys Tel ganz anders vorgestellt. Im Rückspiel des Ligapokal-Halbfinals gegen den FC Liverpool fing sich der neue Klub der Leihgabe vom FC Bayern eine 0:4-Klatsche ein. Das Hinspiel hatten die Spurs noch mit 1:0 gewonnen und vom Finale geträumt.
Erste Zweifel an Tel
Und auch für Tel persönlich verlief der Abend alles andere als gut. Der Franzose kam kurz vor der Halbzeit in die Partie, weil sich der brasilianische Stürmer Richarlison verletzt hatte. Zu diesem Zeitpunkt lag Tottenham nach einem Gegentreffer in der 34. Minute von Cody Gakpo mit 0:1 zurück. Tel kam aber nur auf 18 Ballkontakte und blieb wie all seine Teamkollegen ohne einen Torschuss.
Tel? „Hat nicht die nötige Physis“
Auch wenn die meisten Teamkollegen in der Bewertung schlechter davonkamen als Tel, wurden direkt erste Zweifel am jungen Franzosen angemerkt. Ob die Position des Mittelstürmers auch in Zukunft richtig für das Talent sei, wurde unter anderem als Frage aufgeworfen.
„Wurde in der ersten Halbzeit für Richarlison eingewechselt, hat aber nicht die nötige Physis, um eine ähnliche Rolle im Sturmzentrum zu spielen. Eine schwierige Art, sein Debüt zu geben”, schrieb das Portal Football.London zu Tel, fügte aber auch an, er habe „viel Energie gezeigt“ und werde „noch bessere Tage erleben“.
The Standard fand: „Er hatte bei seinem Debüt bei den Spurs Mühe, sich in Szene zu setzen und wurde von Liverpools Innenverteidigern van Dijk sowie Konaté leicht im Griff gehalten.“ Auch The Express sah fast mitleidig „ein schwieriges Debüt gegen zwei der besten Innenverteidiger im Geschäft.“
Spurs Web honorierte immerhin den Einsatz des Neuzugangs: „Tel ersetzte Richarlison kurz vor der Halbzeitpause. Er hatte Mühe, ins Spiel zu kommen und musste sich oft tief fallen lassen, um den Ball zu bekommen. Er forderte oft den Ball, wurde aber nur selten von seinen Mitspielern gefunden.“
Experte nimmt Talente um Tel in Schutz
Jamie Redknapp, von 2002 bis 2005 bei den Spurs und zuvor elf Jahre bei Liverpool unter Vertrag, nahm die Talente wie Tel bei Sky nach der Partie in Schutz.
„Diese jungen Spieler tun mir leid. Ich hätte mir gewünscht, dass die erfahrenen Spieler die Führung übernehmen, aber das haben sie nicht getan. Es gab schon einige Tiefpunkte, aber das heute ist grauenhaft“, sagte er.
Für die Fachleute war der 19 Jahre junge Tel aber noch einer der besseren Spurs-Profis. Nahezu alle Portale gaben ihm fünf von zehn möglichen Punkten, was in Deutschland eine vier wäre. Einige Tottenham-Stars bekamen deutlich schlechtere Bewertungen.
Dabei wurde auch berücksichtigt, dass Tel erst seit wenigen Tagen im kriselnden Team ist und direkt als Mittelstürmer gebracht wurde. Diese Position hatte er beim FC Bayern kaum bekleidet und spielte meist auf dem Flügel.