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Den "neuen Rooney" ereilte ein bitteres Schicksal

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Was der „neue Rooney“ heute macht

Niemand hat in der Premier League jemals schneller als James Vaughan getroffen - obwohl er als „neuer Rooney” gefeiert wurde, konnte er sich im Spitzenfußball nie dauerhaft durchsetzen. Nun beeinflusst er die Top-Klubs aber auf einer anderen Ebene.
James Vaughan wurde sogar als "neuer Rooney" gehandelt
James Vaughan wurde sogar als "neuer Rooney" gehandelt
© IMAGO/Sportimage
Niemand hat in der Premier League jemals schneller als James Vaughan getroffen - obwohl er als „neuer Rooney” gefeiert wurde, konnte er sich im Spitzenfußball nie dauerhaft durchsetzen. Nun beeinflusst er die Top-Klubs aber auf einer anderen Ebene.

Geschwindigkeit war schon immer das Markenzeichen von James Vaughan. Der Engländer war schnell. Verdammt schnell. Und das in ganz jungen Jahren.

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Denn als Jugendspieler des FC Everton sorgte der Sohn eines ehemaligen Rugby-Spielers nicht nur auf dem Platz für Furore (in der Saison 1998/99 erzielte er in 29 Spielen unglaubliche 103 Tore), sein Talent ging weit über den Fußball hinaus: Mit 13 Jahren lief er die 100 Meter in 11,5 Sekunden und war der drittschnellste Sprinter seines Alters im Land. Bemerkenswert.

Pfeilschnell und treffsicher - kein Wunder, dass Eventon von seinem vielversprechenden Stürmer eine schnelle Entscheidung verlangte. Sollte er eine Fußballkarriere einschlagen oder sich wie sein Vater Dorrington Vaughan dem Rugby widmen? James selbst spielte unter anderem auch in der U-14-Auswahl der Grafschaft Staffordshire. Schweren Herzens entschied er sich aber, seine Rugby-Leidenschaft aufzugeben und sich ganz auf den Fußball zu konzentrieren. Zunächst mit großem Erfolg.

Vaughan knackte Milners Rekord

Denn so schnell, wie ihn seine Beine über den Platz trugen, ging es für Vaughan auch zu den Profis: Mit seiner Torgefahr machte er Trainer David Moyes nachhaltig auf sich aufmerksam, der Coach nominierte ihn am 19. Februar 2005 erstmals als Ersatzspieler für ein FA-Cup-Spiel gegen Manchester United.

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Eine Woche später gehörte er erneut zum Kader für ein Spiel gegen Aston Villa, bevor er am 10. April 2005 - heute vor 20 Jahren - gegen Crystal Palace in der 73. Minute eingewechselt wurde und sein Debüt feierte. Und gleich mehrere Rekorde brach!

Mit 16 Jahren und 271 Tagen avancierte Vaughan zum jüngsten Spieler, der jemals für den FC Everton auflief, und unterbot den bisherigen Rekord von Joe Royle um elf Tage. In der 84. Spielminute schrieb er erneut Geschichte, als er mit seinem Treffer zum 4:0-Endstand jüngster Torschütze der Premier League wurde - 86 Tage war er jünger als der vorherige Rekordhalter James Milner.

Eine große Nummer in England, ein neuer Star schien geboren. Dachte man. Denn in die Sphären der Stars wie Milner ist Vaughan nie vorgedrungen.

Der „neue Rooney“ hat großes Pech

Der einfache wie bittere Grund: großes Verletzungspech. Als er 2005 gerade seinen ersten Profivertrag für zwei Jahre unterschrieben hatte und als „neuer Rooney“ gehandelt wurde, riss sich der Mann aus Birmingham bei einem Länderspiel für die englische U-18-Auswahl mehrere Bänder im Knie.

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Die Komplikationen waren so schwerwiegend, dass er rund 15 Monate Pause einlegen musste. Sogar ein Karriereende stand im Raum. Erst im August 2006 gab er sein Comeback.

In der Saison 2006/07 kam Vaughan ab November wieder in der Premier League zum Einsatz und erzielte Anfang Dezember 2006 gegen West Ham United in der 93. Minute sein lang ersehntes zweites Tor für Everton.

Blut-Schock nach Comeback

Von körperlichen Blessuren blieb er jedoch nicht verschont, wobei ihm vor allem eine Partie gegen die Bolton Wanderers schmerzhaft in Erinnerung schwebt. Nach einem Duell mit Gegenspieler Abdoulaye Meïté riss Vaughan eine Arterie in Vaughans Fuß. Er trug zwar keine bleibenden Schäden davon, der Schreck war aber groß.

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„Als ich merkte, wie viel Blut aus mir heraussprudelte, erlitt ich eine Art Schock“, erzählte Vaughan einmal dem Guardian. „Zuerst dachte ich, es sei lediglich eine Schnittwunde, die genäht werden könnte. Ich wollte weitermachen, aber das Blut spritzte weiter. Da wurde mir klar, dass es etwas Ernstes ist. Meine Socken und Schuhe waren klatschnass. Und als ich sah, dass die Trage gerufen wurde, dachte ich mir nur: nicht schon wieder. Nicht noch eine Verletzung.“

Vaughans lange Odyssee

Es sollte nicht der letzte Rückschlag bleiben. In der Vorbereitung auf die Saison 2007/08 war Vaughan erneut vom Pech verfolgt, als er sich nach einem Zweikampf eine schwere Schulterverletzung zuzog. Diese zwang ihn zu einer weiteren langen Pause, die den jungen Vaughan so frustrierte, dass er erneut ans Karriereende dachte.

Zur Saison 2009/10 wechselte er auf Leihbasis zum englischen Zweitligisten Derby County. Der Beginn einer wahren Odyssee.

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Leicester City, Crystal Palace, Norwich City, Huddersfield Town, Birmingham City, FC Bury, AFC Sunderland, Wigan Athletic, FC Portsmouth und Bradford City - so hießen seine folgenden Klubs.

Von einer glanzvollen Karriere in der Premier League, die ihm viele zugetraut hatten, war Vaughan weit entfernt. Zu oft machten ihm Verletzungen einen Strich durch die Rechnung.

Am Ende brachte es der Rekordmann nur auf 52 Einsätze in Englands höchster Spielklasse, bevor er am 27. Mai 2021 seine Fußballschuhe an den Nagel hängte und seinem Jugendverein in einem anderen Bereich half.

Vaughan hilft wohl bald Alexander-Arnold

Nach seinem Karriereende war Vaughan als Manager für Leihspieler des Liverpooler Klubs tätigt. Zumindest bis jetzt. Denn englischen Medienberichten zufolge könnte er schon bald einen überraschenden Wechsel vollziehen.

Dass er seinen Posten aufgibt, steht ohnehin fest. „Everton bestätigt, dass James Vaughan, Leiter der Abteilung für akademische Rekrutierung und Spielerentwicklung, den Klub noch in diesem Monat verlassen wird“, teilte der Verein kürzlich mit.

Vaughan will sich nun offenbar dem Beraterteam von Liverpools Trent Alexander-Arnold anschließen - und dann bei einem möglicherweise großen Deal helfen. Der englische Nationalspieler will angeblich ablösefrei zu Real Madrid wechseln, wenn sein Vertrag bei den Reds im Sommer ausläuft. Es wäre ein neues Kapitel im Leben von Alexander-Arnold - und wohl auch für Vaughan.