Manchester United schlägt mal wieder zu – und das nicht gerade sparsam: Umgerechnet 74 Millionen Euro soll Ex-Bundesliga-Profi Matheus Cunha kosten, wenn er von den Wolverhampton Wanderers zu den Red Devils wechselt.
Der nächste teure Fehlkauf?
Noch ist der Deal nicht fix, doch die Verkündung ist wohl nur noch eine Frage der Zeit.
Der Offensivspieler soll einen Vertrag bis 2030 mit der Option auf ein weiteres Jahr unterschreiben - und reiht sich damit in eine Liste von United-Verpflichtungen ein, die alle extrem kostspielig waren, aber eher so wirkten, als wäre eine klare Transfer-Strategie nicht vorhanden. Eher die Hoffnung, dass sich die Einzel-Qualität schon irgendwie durchsetzt.
ManUnited haut das Geld raus
Um nur ein paar zu nennen: Paul Pogba (105 Millionen Euro laut transfermarkt.de), Antony (95 Millionen), Jadon Sancho (85 Millionen) oder Ángel Di María (75 Millionen) - auf lange Sicht scheiterten alle und brachten United nicht voran.
Allein in der vergangenen Saison gab der Klub über 246 Millionen Euro für Neuzugänge aus – doch der sportliche Erfolg blieb (mal wieder) aus.
Nun also mit Cunha der nächste Versuch, die lahme Offensive in Gang zu bringen.
Ist Cunha reif genug?
Die Bilanz des 26 Jahre alten Brasilianers in der zurückliegenden Saison liest sich durchaus ordentlich: In 33 Liga-Spielen gelangen ihm 15 Tore und sechs Assists.
Doch wie steht es um seine emotionale Reife? Erst Anfang Februar 2025 hatte Cunha seinen Vertrag bei den Wolves vorzeitig um zwei Jahre bis 2029 verlängert.
Keine zwei Monate später sprach er dann von Abschied. „Ich habe klargemacht, dass ich den nächsten Schritt gehen muss. Ich will um Titel kämpfen, um große Dinge. Ich habe Potenzial“, sagte er im Gespräch mit dem Guardian.
Titel bei Manchester United?
Um Titel zu gewinnen, sagte er nun ausgerechnet „Ja“ zum kriselnden Premier-League-Riesen ManUnited. In der abgelaufenen Saison verpassten die Red Devils die Qualifikation für die Königsklasse, beendeten die Saison auf einem enttäuschenden 15. Platz - und mussten gegen Tottenham Hotspur eine bittere 0:1-Pleite im Europa-League-Finale einstecken.
Ob ausgerechnet Cunha jetzt die Wende bringt? In der Vergangenheit fiel der brasilianische Offensivspieler immer wieder durch hitzköpfiges Verhalten auf.
Im FA Cup-Viertelfinale 2025 verlor er nach einem harmlosen Foul von Milos Kerkez die Nerven: Der Abwehrspieler von AFC Bournemouth hielt Cunha am Trikot, woraufhin dieser mit beiden Händen nach ihm schlug.
Der Streit ging weiter und endete mit einem Kopfstoß von Cunha. Nach dem Platzverweis wütete er auf dem Weg in die Kabine weiter und lieferte sich mit den Offiziellen und Betreuern Wortgefechte.
Labbadia: „Er war unterirdisch“
Auch bei seinen frühen Klubs hatte Cunha immer wieder Probleme mit Autoritäten: Während seiner Zeit bei Hertha BSC zoffte er sich mit Trainer Bruno Labbadia. Beim Auswärtsspiel in Freiburg (1:4) im Dezember 2020 wurde Cunha zur Halbzeit ausgewechselt.
Später kritisierte der Trainer die Haltung des Offensivspielers. „Für mich war er in der ersten Hälfte unterirdisch, damit meine ich vor allem Körpersprache, Mitarbeiten, Position-Halten“, sagte Labbadia.
Unrühmlich bleibt auch sein Vorfall im Spiel gegen den 1. FC Köln im Januar 2021 in Erinnerung: Kurz vor Schluss soll Cunha in Richtung der Kölner Bank die Worte „F*** you“ gerufen haben.
Dass er sich später entschuldigte, machte die Sache nicht ungeschehen.
Ob Cunha, der für die Wanderers in 92 Pflichtspielen insgesamt auf 33 Tore und 15 Vorlagen kommt, in Manchester der nächste Antony wird oder den Red Devils doch eine neue Identität geben kann, wird die kommende Saison zeigen.