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Ein hässliches Ende in Liverpool

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Ein hässliches Ende in Liverpool

Trent Alexander-Arnold erlebt in Liverpool ein hässliches Ende. Von frustrierten und enttäuschten Fans hagelt es Pfiffe.
Arne Slot beschreibt in Trent Alexander-Arnold einen sehr guten Außenverteidiger und sehr guten Menschen, der Liverpool verlassen wird.
Trent Alexander-Arnold erlebt in Liverpool ein hässliches Ende. Von frustrierten und enttäuschten Fans hagelt es Pfiffe.

Wie viel ihm der FC Liverpool bedeutet, zeigte Trent Alexander-Arnold zuletzt deutlich, als er Mitte April den späten Siegtreffer in Leicester erzielte. Völlig frenetisch riss sich das zum Superstar gereifte Eigengewächs sein Trikot vom Leib und feierte den großen Schritt in Richtung Meisterschaft leidenschaftlich.

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Diese ist mittlerweile gewonnen, auch das offene Geheimnis seines feststehenden Abschieds hat er inzwischen gelüftet. Nur noch die Verkündung von Real Madrid ist offen, laut Transferexperten allerdings nur noch Formsache. Ein versöhnliches Ende voller Wertschätzung, wie es der „Local Boy“ gemäß seiner Errungenschaften eigentlich verdient, wird es in seiner Heimatstadt Liverpool jedoch nicht geben. Stattdessen ist nach 20 Jahren LFC ein hässlicher Abschied im Gange.

Am Sonntag gab es von den Rängen in Anfield Applaus, die Buhrufe drangen jedoch lautstark in den Vordergrund, als der 26-Jährige in der 67. Minute beim Remis gegen Arsenal (2:2) eingewechselt wurde. Anstatt von Alexander-Arnolds eigenen Fangesang stimmte das Stadion „Es gibt nur einen Conor Bradley“ an. Als wolle man klarmachen, dass man schon über ihn hinweg sei, obwohl die Frustration und Enttäuschung über seinen Abgang so nur noch deutlicher wird.

Bei Ballkontakten des scheidenden Rechtsverteidigers gab es zudem Pfiffe. Womöglich auch dadurch verunsichert, hatte TAA beim Ausgleichstreffer der Gunners einen entscheidenden Anteil. Erst ein ungenauer Fehlpass, dann ein Stellungsfehler, durch den er das Abseits aufhob.

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Carragher: Alexander-Arnold verdient keinen großen Abschied

Wenngleich auch er das Pfeifkonzert für unangemessen hielt, fand Liverpool-Legende Jamie Carragher, dass Alexander-Arnold keinen emotionalen Abschied bei seinem letzten Spiel verdient.

„Ich denke nicht, dass man ihm am Ende der Saison eine große Sache schenken oder ihm ein Mikrofon geben sollte, um eine große Rede vor dem Publikum zu halten“, erklärte Carragher bei Sky Sports. Extra eingewechselt werden sollte er ebenfalls nicht: „Er braucht nicht auf das Spielfeld zu kommen. Er muss nicht eingewechselt werden.“

Als Grund für seine Meinung fügte Carragher an, dass er sich ja schließlich selbst für diesen Schritt entschieden habe. Wer einen Klub aufgrund seiner eigenen Entscheidung verlasse, verdiene keine Ehrung, so der Tenor.

Daran ändern offenbar auch 353 Einsätze mit 115 Torbeteiligungen nichts, ganz zu schweigen von zwei Meisterschaften und einem Henkelpott.

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Beim Gewinn der Champions League war es Alexander-Arnold, der mit der legendären schnell ausgeführten Ecke gegen Barcelona das geschichtsträchtige Comeback initiiert hatte. Nach der 0:3-Niederlage im Halbfinal-Hinspiel 2019 in Katalonien gewann Liverpool in Anfield noch mit 4:0.

Während Trainer Arne Slot etwas distanziert mit der Situation umging und von Meinungsfreiheit sprach, gab Freund und Flügelzangen-Partner Andy Robertson zu, dass die Buhrufe ihn ärgerten.

Emotionale Robertson-Worte zum Abschluss

„Es gibt eine Menge Emotionen, die damit verbunden sind. In diesen Momenten ist es wichtig, dass ich dir nicht sage, was du fühlen sollst, und du sagst mir nicht, was ich dabei fühlen soll. Alles, was ich tun kann, ist, ihnen zu sagen, wie ich mich dabei fühle“, schob der schottische Nationalspieler vorweg.

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„Zunächst einmal bin ich enttäuscht, dass ich meinen besten Freund verliere. Er ist ein großartiger Spieler und Mensch. Er hat mich zu einem besseren Spieler gemacht, und das kommt aus tiefstem Herzen“, legte Robertson los und würdigte Alexander-Arnolds Errungenschaften im LFC-Trikot: „Sein Vermächtnis in diesem Verein ist unübersehbar. Die Trophäen, die er gewonnen hat, die Momente, die er in der Geschichte hatte, werden immer da sein.“

Ein prunkvoller Abschied mit diesen Fans?

„Es ist eine emotionale Entscheidung. Für Trent war es keine leichte Entscheidung. Natürlich ist sie das nicht. Aber er hat die Entscheidung getroffen“, so Robertson weiter, der auch seine Meinung zu den Pfiffen kundtat: „Es ist nicht schön, wenn ein Freund ausgebuht wird, das war nicht schön.“

Womöglich ist es tatsächlich sinnvoll, von einem prunkvollen Abschied für TAA abzusehen, wie es Carragher vorschlägt. Allerdings nicht, weil er es nicht verdienen würde, sondern vielmehr, weil es aufgrund des aktuellen Frustrationslevels noch hässlicher werden könnte, als es derzeit eh schon ist. Mit etwas Abstand wird man auch in Liverpool wieder erkennen, wie viel man dem Mann aus der eigenen Stadt zu verdanken hat.