Gefeiert, gefragt - und bald weg?
Der Mann der Stunde im südlichen Londoner Stadtteil South Norwood: Trainer Oliver Glasner.
„Das war sein Verdienst. Er hat uns alle dran glauben lassen, ich bin stolz“, sagte Klubbesitzer Steve Parish bei BBC Sport und befand: „Er hat uns auf ein neues Level gebracht.“
Glasner selbst gab sich gewohnt etwas zurückhaltender: „Die größte Errungenschaft ist nicht der Gewinn des Pokals, sondern die Tatsache, dass Zehntausende Fans einen solchen Moment in ihrem Leben erleben durften. Diese Verbundenheit bleibt für immer.“
Palace Ende November noch Vorletzter
Dass es so weit kommen konnte, lag auch daran, dass Parish in schwierigen Zeiten am 50-Jährigen festhielt. Denn: Nach acht Spielen und dem schlechtesten Start in die Premier-League-Saison in der Vereinsgeschichte war Palace noch sieglos, rutschte vier Spieltage später sogar auf den vorletzten Tabellenplatz ab.
Doch Glasner blieb, wie sich rund ein halbes Jahr später zeigte, völlig zu Recht.
Vor allem der Glaube an sich und seine Mannschaft brachte den Österreicher zurück in die Erfolgsspur, in der Liga liegt das Team im gesicherten Mittelfeld auf Rang zwölf. Durch den Sieg im FA Cup startet Palace in der kommenden Saison sogar in der Europa League.
Ein Wettbewerb, den Glasner bestens kennt, schließlich gewann er ihn 2022 mit der Frankfurter Eintracht.
Bleibt Glasner bei Palace?
„Wir können es kaum erwarten“, freute sich Parish bei Sky UK auf die internationalen Spiele: „Wir wissen, dass es schwierig ist, aber wir haben einen Trainer, der die Erfahrung hat“.
Doch bleibt Glasner auch wirklich bei Palace an der Seitenlinie? Zwei Klubs sollen bereits Interesse bekundet haben - die Rede ist von RB Leipzig mit Global Sports Director Jürgen Klopp sowie Tottenham Hotspur.
„Oliver wird nächste Saison bei uns sein. Jeder kennt die Länge seines Vertrags. Was darüber hinaus passiert, müssen wir sehen und besprechen. Wir wollen versuchen, seinen Vertrag zu verlängern. Aber es muss für alle Seiten passen“, machte Parish bei Sky UK klar. Glasners Vertrag läuft im Sommer 2026 aus.
Glasner: „Neues Kapitel schreiben“
Glasner selbst sagte nach dem Spiel zu den Medien, er und das Team wollten nun „ein neues Kapitel schreiben. Das erste Mal Europa“.
Ein Wechsel ist angesichts dieser Aussagen und der Erfolgswelle, die Palace und Glasner aktuell reiten, fraglich. Zumal Leipzig in der kommenden Saison international nicht vertreten ist - und die Spurs womöglich auch nicht.
„Für Oliver geht es nicht ums Geld oder Glamour. Er will Teil von etwas sein, das sich in die richtige Richtung bewegt. Das wollen wir alle“, sagte Parish.
Die Zeichen stehen auf Verbleib, doch das Trainer-Geschäft im Fußball hält immer wieder Überraschungen bereit.