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Am Ende herrscht bei Woltemade große Verwunderung

Woltemade trifft - bitteres Ende folgt

Der deutsche Starstürmer Nick Woltemade trifft gegen den FC Arsenal. Der Gegner ist bedient, jubelt aber am Ende doch. Zwei Szenen sorgen bei Woltemade für Verwunderung.
Nick Woltemade wurde beim Länderspiel von Deutschland gegen Nordirland ausgepfiffen. Deutsche Fans reagieren auf den Aufreger - die Meinungen sind verschieden.
Der deutsche Starstürmer Nick Woltemade trifft gegen den FC Arsenal. Der Gegner ist bedient, jubelt aber am Ende doch. Zwei Szenen sorgen bei Woltemade für Verwunderung.

Nick Woltemade ist in die Startelf von Newcastle United zurückgekehrt und hat direkt für Ekstase, aber auch Ärger gesorgt - und dann ein bitteres Ende inklusive Elfer-Ärger erlebt.

Der deutsche Stürmerstar durfte beim Premier-League-Kracher gegen den FC Arsenal (Endstand: 1:2) von Beginn an ran und brachte das Heimteam in der 34. Minute in Führung.

Er verbeugte sich artig, die Zuschauer im St. James‘ Park stimmten ihren neuen Lieblingssong an: „Woltemade, Woltemade, olé, olé, olé“, hallte es von den Rängen.

Für Woltemade war es der zweite Treffer im Newcastle-Trikot.

„Der große Nick Woltemade versetzt den St. James‘ Park in Ekstase“, schrieb die Daily Mail: „Deshalb haben sie auch so viel Geld für den Jungen bezahlt.“

Experte feiert Woltemade

Gary Neville, ehemaliger Verteidiger von Manchester United, meinte bei Sky Sports: „Das ist ein großes, großes Tor. Für einen großen, großen Mann. Hut ab!“

Nach einer Flanke von der linken Seite köpfte der DFB-Angreifer aus kurzer Distanz ein. Arsenal - allen voran Gegenspieler Gabriel - monierte zwar ein Foulspiel, doch der Treffer zählte.

„Gabriel sollte sich schämen. Er wird sich schämen, wenn er das sieht“, sagte der ehemalige Spurs-Profi Les Ferdinand bei Sky Sports.

Die Aktion habe „nach einem Stoß ausgesehen, weil alle Spieler darauf hinweisen, aber wenn man es sich noch einmal ansieht, fragt man sich, wie er deswegen zu Boden gehen kann“.

Woltemade-Treffer ärgert Arsenal

Woltemade hatte die Hände am Rücken des Brasilianers, doch ein klares Schubsen war es nicht.

„Ja, er hat die Hand dran, aber Gabriel merkt, dass er falsch steht und versucht dann, aus der Situation rauszukommen“, analysierte Sky-Experte René Adler.

Im Liveticker der Daily Mail war zu lesen: „Er (Gabriel) geht zu Boden, als wäre er von den Rängen aus angeschossen worden.“

Dennoch sei Arsenal-Keeper David Raya „völlig durchgedreht“, während Woltemade jubelte, weil er ein Foul erkannt hatte. Auch Trainer Mikel Arteta schimpfte laut und wollte offenbar unbedingt einen VAR-Eingriff.

Woltemade gerät mit Gegenspieler aneinander

„Arsenal beschwert sich über einen Stoß. David Raya ist durchgedreht. Leandro Trossard beschwert sich über den Stoß“, schilderte auch Gary Neville.

Wenig später musste Woltemade auch noch einen Ellenbogen von Gabriel im Gesicht einstecken. Anschließend lieferte sich beide eine kurze Auseinandersetzung inklusive Wortgefecht.

„Ich habe es (den Arm am Kopf, Anm. d. Red.) auch so gespürt", sagte Woltemade bei Sky: „Vielleicht bin ich zu fair. Vielleicht gibt es mehr, wenn ich mich fallen lasse und eine Show daraus mache. Ich habe es nicht gesehen, aber auf jeden Fall gespürt und habe es auch dem Schiedsrichter klar gesagt.“

Woltemade weiter: „Wenn man schauspielern muss, damit es vielleicht bestraft wird, ist es schade. Das finde ich sehr, sehr schade. Weil ich nicht der Spielertyp dafür bin, der sich zu Boden fallen lassen will und da rumliegen will. Aber in der Situation wäre es besser gewesen – und das finde ich schade, dass man so handeln muss.“

Woltemade wird ausgewechselt - das endet bitter

In der 67. Minute war der Arbeitstag für den 23-Jährigen beendet, er wurde durch William Osula ersetzt.

Bitter: Von draußen musste Woltemade mit ansehen, wie Arsenal zwei späte Treffer erzielte und noch gewann.

In der 84. Minute traf Mikel Merino, Siegtorschütze im EM-Viertelfinale 2024 gegen Deutschland, in der sechsten Minute der Nachspielzeit ausgerechnet Gabriel für die Gunners, bei denen der deutsche Nationalspieler Kai Havertz weiterhin verletzungsbedingt fehlte.

Kein Elfer für Newcastle? „Sehr fragwürdig“

Zu allem Überfluss gab es für Newcastle in der Schlussphase auch noch einen Elfer-Ärger: In der 86. Minute hatte Gabriel einen Abschluss von Elanga mit dem Arm geblockt, doch weder der Schiedsrichter noch der VAR reagierten. Das wunderte auch Woltemade.

„Sehr fragwürdig, glaube ich. Ich habe es nur auf der Bank gesehen. Die Hand-Regel ist ja eh ein bisschen kompliziert, aber wenn der Arm so weit abgestreckt ist und so weit in der Luft ist, könnte man schon Elfmeter pfeifen”, meinte Woltemade - und wurde dann noch deutlicher.

„Ich wüsste ehrlicherweise nicht, wo es klarer ist, Elfmeter zu pfeifen. Die Hand war komplett abgespreizt vom Körper. Wenn der Ball da ran geht, ist es ein klarer Elfmeter in meinen Augen“, ergänzte er.

Statistisches Detail: Woltemade ist erst der zweite Deutsche, der für Newcastle United gegen Arsenal trifft. Der erste war 1999 Dietmar Hamann.

Arsenal schließt auf Liverpool auf

In der Tabelle liegen die Gunners auf Platz zwei, zwei Punkte hinter Spitzenreiter und Meister FC Liverpool. Die Reds um Florian Wirtz hatten am Samstag ihre erste Niederlage kassiert.

Liverpool verlor 1:2 (0:1) beim FA-Cup-Sieger und Tabellendritten Crystal Palace. Das Team aus Newcastle, das am Mittwoch in der Champions League bei den Belgiern von Union Saint-Gilloise ran muss, rangiert mit sechs Zählern auf dem Konto im unteren Tabellenmittelfeld.