Meistercoach Arne Slot vom FC Liverpool sieht sein Team nach der vierten Liga-Pleite in Folge an einem Tiefpunkt angekommen. „Meiner Meinung nach war das heute der schlimmste der vier Tage“, sagte der 47-Jährige nach dem 2:3 (1:2) beim FC Brentford am Samstag, „wir haben die Basics in der ersten Halbzeit und in Teilen der zweiten Halbzeit nicht umgesetzt.“
Liverpool auf Talfahrt: "Jeder muss in den Spiegel schauen"
Presse schlägt bei Reds Alarm
Man könne die vier verlorenen Partien nicht miteinander vergleichen, ergänzte Slot, „aber das besorgniserregendste ist, dass wir vier Spiele hintereinander verloren haben.“
Slot hatte anders als noch beim 5:1-Sieg unter der Woche in der Champions League bei Eintracht Frankfurt auf Nationalspieler Florian Wirtz in der Startelf gesetzt. Doch auch der weiterhin torlose Neuzugang aus Leverkusen verhinderte den nächsten Rückschlag nicht.
Slot: Liverpool kann oben nicht mithalten
„Die Gegner haben eine bestimmte Art, gegen uns anzutreten“, konstatierte Cheftrainer Slot: „Das ist eine gute Strategie und wir haben darauf noch keine Antwort gefunden. Dass wir dann jedes Mal in Rückstand geraten, hilft uns auch nicht wirklich.“
Nach einem Traumstart in der Premier League mit fünf Siegen kassierte Liverpool in Brentford im neunten Pflichtspiel in Serie mindestens ein Gegentor. Mit einem Sieg am Sonntag gegen Crystal Palace (ab 15 Uhr im LIVETICKER) könnte Tabellenführer Arsenal den Reds bereits um sieben Punkte enteilen.
„Wir können dort oben nicht mithalten, weil wir einfach zu viele Gegentore kassieren“, erklärte Slot diesbezüglich. „Nach so vielen Veränderungen im Sommer ist es nicht unbedingt eine Überraschung, dass so etwas passiert. Ich hätte aber nicht erwartet, dass wir gleich vier Spiele in Serie verlieren.“
Van Dijk kann Realität „nur schwer ertragen
Einen einzelnen Spieler beschuldigen will man in Liverpool derweil nicht, das bestätigte auch Kapitän Virgil van Dijk: „Am Ende ist es eine kollektive Angelegenheit. Jeder muss in den Spiegel schauen, auch ich selbst.“
Der 34-Jährige, für den die aktuelle Realität in Liverpool nur „schwer zu ertragen“ ist, zeigte sich dennoch optimistisch, „dass wir da herauskommen, aber wir werden es nicht schaffen, indem wir nur darüber reden. Wir brauchen einander, wir brauchen die Menschen, die letztes Jahr mit uns gefeiert haben, damit sie jetzt noch mehr zu uns halten.“
Und weiter: „Wir werden das überstehen, weil wir sowohl in der Offensive als auch in der Defensive über die nötige Qualität verfügen.“
Britische Presse entsetzt
In der britischen Presse fielen die Reaktionen auf die nächste Ligapleite der Reds derweil deutlich aus. „Es ist nicht nur so, dass die Uhren zurückgestellt werden an diesem Wochenende. Für Liverpool war das ein weiterer massiver Schritt in die falsche Richtung“, formulierte das Liverpool Echo.
Der Guardian konstatierte: „Der Sieg in Frankfurt am Mittwoch war, wie sich herausstellte, nur eine vorübergehende Atempause. Liverpool kassierte nicht nur die vierte Niederlage in Folge in der Liga – zum ersten Mal seit Februar 2021 –, sondern wurde von Brentford auch in puncto Spielstärke und Kampfgeist völlig übertrumpft."
Das Boulevardblatt The Sun sieht Slot „in seiner ersten Krise“ seit seinem Amtsantritt als Nachfolger von Jürgen Klopp.
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)