Ekstase in Neapel! Die SSC Napoli hat das Herzschlagfinale in der Serie A für sich entschieden und sich zum neuen italienischen Meister gekrönt.
„Das Wunder eines ganzen Vereins“
Am letzten Spieltag setzte sich Napoli im heimischen Diego-Maradona-Stadion mit 2:0 (1:0) gegen Cagliari Calcio durch – und verteidigte damit seinen knappen Vorsprung (einen Punkt) gegenüber Inter Mailand.
Scott McTominay hatte Neapel mit einem Seitfallzieher in Führung gebracht (42.), Romelu Lukaku erhöhte nach einem traumhaften Solo-Lauf über 35 Meter (51.).
„Italienischer Meister, wie es im August niemand vermutet hätte, über alle Grenzen hinausgehend und einen Titel holend, der die Synthese aus Mut und Zähigkeit ist“, schrieb die Gazzetta dello Sport.
Für die Corriere dello Sport war es derweil „das Wunder eines ganzen Vereins“.
Inter gewann zwar zeitgleich mit 2:0 (1:0) beim Aufsteiger Como, hätte jedoch auf einen Patzer der Neapolitaner hoffen müssen, um noch an die Tabellenspitze zu klettern. Damit verpasste der Klub den erhofften Meister-Boost vor dem Champions-League-Endspiel gegen Paris Saint-Germain am 31. Mai in München.
Neapel geht steil
Wäre Napoli eine Niederlage unterlaufen und Inter hätte nur ein Unentschieden erreicht, wäre es sogar zu einem Entscheidungsspiel um die Meisterschaft gekommen – beide Teams hätten dann 79 Punkte auf dem Konto gehabt.
Doch Napoli zeigte keine Nerven, spielte souverän und sicherte sich den vierten Scudetto der Vereinsgeschichte.
Nach Abpfiff brachen alle Dämme, die Spieler lagen sich freudetaumelnd in den Armen, Trainer Antonio Conte flossen einige Tränen über die Wangen.
Tausend Lichter über Neapel
Auch außerhalb des Stadions gingen die Fans steil, veranstalteten Autokorsos und fuhren hupend durch die ganze Stadt. Über den Dächern blinkten tausend Lichter, ihr Widerschein glänzte im Golf von Neapel.
Erst in der Saison 2022/23 hatte der Klub nach über 33 Jahren wieder den Titel geholt. In der vergangenen Spielzeit durfte noch Inter jubeln, während Neapel sich mit Platz zehn zufriedengeben musste.
Rekordmeister bleibt mit großem Abstand Juventus Turin. Die „Alte Dame“ kommt auf 36 Meisterschaften, hat den Titel allerdings zuletzt 2020 gewonnen.