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"Er kann der beste Spieler der Welt werden" - bei Bayern?

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Bayerns künftige Flügelwaffe?

Rafael Leao soll in den Fokus des FC Bayern gerückt sein. Der Portugiese bringt enormes Potenzial mit – doch ein Manko macht ihn zur Wundertüte.
Rafael Leao spielt seit 2019 für die AC Mailand
Rafael Leao spielt seit 2019 für die AC Mailand
© IMAGO/IPA Sport
Rafael Leao soll in den Fokus des FC Bayern gerückt sein. Der Portugiese bringt enormes Potenzial mit – doch ein Manko macht ihn zur Wundertüte.

Nach der Absage von Florian Wirtz richtet sich der Blick des FC Bayern offenbar auf einen neuen Kandidaten: Rafael Leao von der AC Mailand. Wie Sky berichtet, hat der deutsche Rekordmeister bereits Kontakt zu Leaos Berater Jorge Mendes aufgenommen.

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In den sozialen Medien rief die Meldung bei vielen Bayern-Anhängern positive Reaktionen hervor. Auch Edelfan Boris Becker plädierte auf X mehrmals für den 25 Jahre alten Leao. Der portugiesische Nationalstürmer „wäre eine Traum-Verpflichtung für den FC Bayern“, schrieb die deutsche Tennis-Legende.

Dass die Euphorie um Leao groß ist, überrascht kaum. Schließlich hat der gelernte Linksaußen, der auch als hängende Spitze oder im Sturmzentrum agieren kann, in den vergangenen Jahren einige Highlights gesetzt.

Leao schießt Milan zur Meisterschaft

Besonders hervorzuheben ist Leaos Traum-Saison 2021/22, als er als Dreh- und Angelpunkt der Milan-Offensive allein in der Liga elf Tore und zehn Vorlagen verbuchte – und folgerichtig in der Serie A zum Spieler des Jahres gekürt wurde.

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Am Ende sprang sogar Milans erste Meisterschaft seit 2011 heraus, womit sich Leao einen Eintrag in den Geschichtsbüchern des großen Klubs sicherte. Obendrein gelang ihm in jener Saison das schnellste Tor in der Serie A. Sein Treffer nach 6,2 Sekunden war sogar der schnellste in Europas Top-Ligen.

Bekannt ist Leao, der 1999 im portugiesischen Almada geboren und später bei Ronaldo-Klub Sporting Lissabon ausgebildet wurde, für seine explosiven Antritte, starken Dribblings, präzisen Pässe in die Tiefe und zielsicheren Abschlüsse.

Kurzum: Leao bringt alles mit, was ihn zu einem offensiven Flügelspieler auf absolutem Top-Niveau macht.

„Leao ist phänomenal“

Erst Anfang des Jahres bewies Leao, dass er bedeutenden Einfluss auf wichtige Spiele nehmen kann. In der Supercoppa lag Milan gegen Erzrivale Inter bereits mit 0:2 zurück, ehe der Angreifer in der 50. Minute eingewechselt wurde und in der Folge an allen drei Toren zum 3:2-Sieg seines Klubs beteiligt war.

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Landsmann und Trainer Sergio Conceicao unterstrich anschließend das Potenzial des Offensivkünstlers. „Leao ist phänomenal. Ich kenne ihn schon lange“, erklärte der Portugiese: „Er muss noch ein paar Dinge lernen und dann glaube ich, dass er der beste Spieler der Welt werden kann.“

Spieler in diesen Sphären sind natürlich auch für den FC Bayern interessant – auch weil die Zukunft von Leroy Sané weiterhin ungewiss ist. Leao könnte dessen Rolle auf der linken Außenbahn übernehmen und neuen Schwung ins Offensivspiel der Münchner bringen.

Milan-Abschied nach sechs Jahren?

Zudem deutet sich in Mailand ein Umbruch an, da die Rossoneri zum ersten Mal seit der Saison 2014/15 den Europacup verpasst haben. Auch Leao gehört dem Vernehmen nach zu den potenziellen Wechselkandidaten, wie italienische Medien berichten. Zwar läuft sein Vertrag noch bis 2028, doch als einer der Top-Verdiener belastet er Milans Etat erheblich.

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Mögliche Abnehmer sollten jedoch auch die zentrale Schwäche des Stürmers auf dem Schirm haben: die fehlende Konstanz in seinen Leistungen. Trotz seiner insgesamt erfolgreichen Zeit bei Milan konnte Leao diese Schwankungen nicht ablegen.

Schon sein ehemaliger Trainer Stefano Pioli, der Milan 2022 zur Meisterschaft führte, hatte es immer wieder betont: Leao könne im Prinzip alles, doch er zeige dies zu selten und sei insbesondere vor dem gegnerischen Tor zu selten effektiv.

Schwankende Leistungen als Manko

Bereits nach seiner Flucht 2018 von Sporting - infolge der gewaltsamen Fan-Attacken - hatte der Stürmer Schwierigkeiten, konstant zu performen: Bei Ligue-1-Klub OSC Lille gelangen Leao in 26 Einsätzen acht Tore - zu wenig für die Erwartungshaltung der Franzosen.

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Milan legte im Sommer 2019 dennoch rund 30 Millionen Euro Ablöse für den Offensivspieler auf den Tisch. Aber auch in der Lombardei verlief Leaos Anfangszeit schleppend.

In seiner ersten Saison kam er auf sechs Tore in 33 Spielen, wurde dabei meist nur als Joker eingesetzt. In der nachfolgenden Spielzeit erzielte Leao lediglich sieben Tore in 40 Pflichtspielen.

Es folgte die herausragende Spielzeit 2021/22 und eine sehr starke Folgesaison mit 16 Treffern und 15 Assists in 48 Pflichtspielen. Bei Milans Vizemeisterschaft 2023/24 kam jedoch erneut Kritik an Leaos unbeständigen Leistungen auf, als er in der Liga nur neun Tore beisteuerte.

Bei der EM 2024 in Deutschland blieb Leao ebenfalls hinter den Erwartungen zurück. In seinen vier Startelfeinsätzen für Portugal, das im Viertelfinale an Frankreich scheiterte, wurde er stets ausgewechselt und blieb ohne Scorerpunkt.

Egoistisch? Leao wehrt sich gegen Kritik

Den wiederholten Vorwurf des Egoismus ließ der 25-Jährige aber nicht unkommentiert.

„Als ich klein war, mochte ich es, zu dribbeln und Vorlagen zu geben. Ich habe alle beobachtet, vor allem Xavi und Iniesta, die 30-Meter-Pässe oder nur Fünf-Meter-Pässe gespielt haben, um einen Stürmer aufs Tor zu bringen. Deshalb bin ich nicht egoistisch“, stellte Leao vor der Saison im Interview mit der Gazzetta dello Sport klar.

Für Kritik von außen hat der Stürmer ohnehin wenig übrig: „Die einzige Kritik, die ich höre, kommt von meinem Trainer, den Managern und den Leuten bei Milan. Sie lieben mich hier, sie wissen, welches Niveau ich erreichen kann - und ich weiß es auch.“

Was genau Leao damit meint? „Ich kann einer der Besten sein, nicht nur bei Milan, sondern auf der ganzen Welt.“

Ein klares Statement – und eines, das zeigt: Am Selbstvertrauen für einen Wechsel zum FC Bayern mangelt es Rafael Leao ganz sicher nicht.