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35 Jahre nach der WM 1990: Ein legendäres Bild, das heute traurig macht

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Ein Mythos, der heute traurig macht

Salvatore Schillaci schoss Gastgeber Italien bei der WM 1990 vor 35 Jahren in einen unvergesslichen Rausch, sein eigener Stern verglühte danach. Im vergangenen Jahr starb er viel zu früh.
Salvatore Schillaci erzielte bei der WM 1990 sechs Tore
Salvatore Schillaci erzielte bei der WM 1990 sechs Tore
© IMAGO/Buzzi
Salvatore Schillaci schoss Gastgeber Italien bei der WM 1990 vor 35 Jahren in einen unvergesslichen Rausch, sein eigener Stern verglühte danach. Im vergangenen Jahr starb er viel zu früh.

Es war eine Nachricht, die im vergangenen Jahr in ganz Italien große Trauer und Bestürzung auslöste: Salvatore Schillaci ist im vergangenen September im Alter von nur 59 Jahren verstorben.

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Schillaci war der Mann, der seine Landsleute bei der WM 1990 im eigenen Land in einen unvergesslichen WM-Rausch schoss - und dessen Leben ebenso früh endete wie wenige Monate zuvor das von Andreas Brehme, Held des deutschen Final-Triumphs in Rom. Heute vor 35 Jahren endete Schillacis legendärer Lauf - der sein erster und letzter großer Wurf auf der Fußball-Weltbühne war.

Salvatore Schillaci: Italiens Held der WM 1990

Wenn es im Fußball einen One-Hit-Wonder geben würde, dann wäre Schillaci das perfekte Beispiel dafür. Der Stern des Mittelstürmers ging bei Italiens Heim-WM genau so rasend schnell auf, wie er anschließend wieder verglühte.

In jenen vier Wochen im Frühsommer war der Angreifer aber der unumstrittene Hauptdarsteller. Die „Notti Magiche“, die zauberhaften Nächte, von denen Rockröhre Gianna Nannini in diesem Sommer sang, wurden aus Sicht der Gastgeber fast ausschließlich von Schillaci inszeniert. Seine Torjubel mit weit aufgerissenen Augen waren aus italienischer Sicht die ikonischen Bilder des Turniers. Damit stahl er den eigentlichen Stars, wie Gianluca Vialli oder Roberto Baggio die Show.

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Sechs Treffer gelangen dem damaligen Juventus-Stürmer in jenen Wochen. Der Traum vom ganz großen Triumph in der Heimat hielt bis zum Halbfinale am 3. Juli 1990 in Neapel.

Nach den „Notti magiche“ verglühte sein Stern

Schillaci schoss die Gastgeber in der 17. Minute gegen Titelverteidiger Argentinien mit dem ebenfalls zu früh verstorbenen Diego Maradona in Führung. In der 67. Minute glich Claudio Caniggia aus, es kam zu Verlängerung und Elfmeterschießen - wo Gaucho-Keeper Sergio Goycochea den Unterschied machte: Er hielt gegen Roberto Donadoni und Aldo Serena, Argentinien zog ins Finale gegen Deutschland ein, Italien beendete das Turnier auf Platz 3 - Schillaci schoss bei 2:1 gegen England das Siegtor per Foulelfmeter.

An das, was Schillaci damals vollbracht hatte, konnte er jedoch nie anknüpfen.

Der aus einfachen Verhältnissen stammende Sizilianer wurde nach dem Turnier zwar weiterhin für die Squadra Azzurra berufen, doch der Zauber der WM war verflogen. Ein einziges Törchen gelang Schillaci ein Jahr später noch, dann trudelte seine Karriere in der Nationalmannschaft langsam aus.

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Trotz Torflaute blieb Schillaci eine Ikone in Italien

Dass die magischen Nächte tatsächlich eine Art Zauber versprüht haben mussten, wird auch bei einem Blick in Schillacis Vereinsbilanz deutlich. Einzig in der Saison vor der WM 1990 traf Totò, wie er liebevoll genannt wurde, für Juventus Turin zweistellig.

„Es gibt Spieler, die spielen 20 Jahre, und schaffen nicht das, was ich erreicht habe. Es war nur ein Sommer, na und? Es gibt Schlimmeres im Leben“, sagte Schillaci einst. Trotz seiner Torflaute nach dem WM-Rausch blieb der in Palermo geboren Stürmer in den Herzen der Italiener.

„Die Einfachheit, die Bescheidenheit und die Tatsache, dass ich aus dem Nichts kam und plötzlich jemand war - all das hat dazu geführt, dass mich selbst Leute liebten, die vorher gar nicht wussten, wer ich war“, sagte Schillaci einmal im 11Freunde-Interview: „Und natürlich die Tore - der Ruhm kommt im Fußball immer über Tore.“

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Interessanterweise fand Schillaci auf seiner letzten Station bei Jubilo Iwata, wohin er als erster Italiener in der japanischen J-League gewechselt war, doch noch seinen Torriecher wieder und erzielte in 78 Spielen 56 Tore.

Am 18. September 2024 verstarb der dreifache Familienvater Schillaci nach einem Krebsleiden im Alter von 59 Jahren. Und nicht nur Italien weinte.