Serie A>

Ein Shootingstar, der Hummels begeistert

Um ihn kämpfen zwei Großmächte

Matias Soulé begeistert aktuell in der Serie A. Mats Hummels schwärmt von seinem ehemaligen Mitspieler, um den sich aktuell zwei Fußballmächte streiten.
Matias Soulé begeister in der Serie A
Matias Soulé begeister in der Serie A
© IMAGO/Insidefoto
Matias Soulé begeistert aktuell in der Serie A. Mats Hummels schwärmt von seinem ehemaligen Mitspieler, um den sich aktuell zwei Fußballmächte streiten.

Kurzer Zug nach innen, Abschluss mit dem starken linken Fuß und der Schlenzer landet sehenswert im linken Winkel. Was sich wie ein klassisches Tor von Arjen Robben oder Lionel Messi anhört, erzielte beim 2:1-Auswärtssieg bei der AC Florenz aber Matias Soulé für die AS Rom.

Der 22-Jährige ist aktuell der Shootingstar bei der Roma und einer der Gründe dafür, dass es sportlich für den Verein so gut läuft wie schon lange nicht mehr. Mit 15 Punkten nach sechs Spielen steht der Hauptstadt-Klub punktgleich mit dem Tabellenführer SSC Neapel auf dem zweiten Platz der Serie A.

Speziell für Soulé läuft es dabei aktuell unglaublich gut. Das Spiel in Florenz entschied er quasi im Alleingang. Erst glich er die Führung mit dem sehenswerten Treffer per Schlenzer aus, später bereitete er das Siegtor mit einer gut getimten Ecke vor.

In den bisherigen sechs Serie-A-Spielen stand Soulé immer in der Startelf und erzielte drei Treffer und bereitete zwei weitere Tore vor.

Hummels zeigt sich begeistert von Soulé

„Mathias Soulé kann man sich merken, den hat man in Deutschland noch gar nicht auf dem Schirm. Fantastischer Spieler, der jetzt einen Sprung gemacht hat“, lobte ihn deshalb zuletzt auch Mats Hummels im Podcast Copa TS mit Tommi Schmitt.

Und Hummels muss es wissen, denn er kennt Soulé so gut wie wohl kaum ein anderer in Deutschland. Immerhin spielte der Weltmeister von 2014 in der vergangenen Saison mit dem Argentinier zusammen bei der Roma.

„Im ersten halben Jahr, als ich da war, hat er noch relativ wenig gespielt“, erinnert sich Hummels: „Er ist ein guter Typ, macht eine richtig gute Entwicklung und ist ein geiler Fußballer.“

Erste vielversprechende Ansätze zeigte Soulé schon in der gemeinsamen Saison mit Hummels.

In insgesamt 39 Einsätzen kam er zwar nur auf fünf Tore und fünf Vorlagen. Betrachtet man aber nur die letzten 14 Spieltage der vergangenen Serie-A-Saison, in denen er sich zum unangefochtenen Stammspieler mauserte, beeindrucken die Zahlen doch. Denn dort erzielte er vier seiner fünf Saisontreffer und gab alle fünf Assists.

Kein Spieler in der Serie A ist gefährlicher aus der Distanz

Den Schwung aus dem Saisonendspurt nahm der 22-Jährige dann in dieser Saison so richtig mit, sodass er zum absoluten Schlüsselspieler der Roma wurde.

Soulé besticht speziell durch seine Vielseitigkeit. Er kam in dieser Saison gleich auf drei Positionen zum Einsatz und überzeugte als Rechtsaußen, als hängende Spitze und auch als Zehner.

„Geiles Eins gegen Eins, er ist ein bisschen so ein Straßenzocker“, sagte Hummels über die Qualitäten von Soulé. Diese Beschreibung passt sehr gut zum Spielstil des Argentiniers, der unglaublich trickreich agiert und in seinen Dribblings auch bereit ist, ins Risiko zu gehen.

Gepaart mit seinem Antritt, seinen schnellen kurzen Drehungen und seinem extrem starken Abschluss mit dem linken Fuß, strahlt er stets Gefahr aus.

Speziell von außerhalb des Strafraums ist sein Schuss eine echte Waffe. Sein Treffer gegen die Florentina war bereits sein sechster Treffer von außerhalb des Sechzehners. Kein Spieler erzielte seit der Saison 2023/24 in der Serie A mehr Tore aus der Distanz.

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War der BVB heiß auf Soulé?

Noch bevor Soulé in dieser Saison so richtig durchstartete, soll er im Sommer große Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen geweckt haben - auch aus Deutschland.

In Italien wurde damals berichtet, dass Borussia Dortmund nach der starken Rückrunde des Argentiniers Interesse an einer Verpflichtung gehabt haben soll. Zudem soll auch der VfB Stuttgart den Offensive-Spieler auf seiner Liste gehabt haben.

Richtig konkret wurde es in beiden Fällen nicht. Es war aber wohl nicht das erste Mal, dass Vereine aus Deutschland heiß auf Soulé gewesen sein sollen.

Schon vor seinem Wechsel zur Roma berichteten Gazzetta dello Sport und Transfer-Experte Fabrizio Romano über ein starkes Interesse des BVB. Auch der FC Bayern, Bayer Leverkusen und RB Leipzig sollen den talentierten Angreifer auf dem Zettel gehabt haben.

Doch 2024 zog es Soulé von Juventus Turin, zu dem der Argentinier mit 16 Jahren 2020 von Velez Sarsfield gewechselt war, für knapp 25 Millionen Euro zur Roma. In Turin hatte er zuvor über mehrere Jahre in der Jugend gespielt und auch erste Schritte in der Serie A gemacht.

Argentinien oder Italien? Soulé hat Qual der Wahl

Und weil Soulé jetzt schon so lange in Italien spielt, entbrennt aktuell eine große Diskussion um das Offensive-Talent.

Da sein Heimatland Argentinien ihn bisher trotz der überzeugenden Leistungen noch nicht für die A-Nationalmannschaft berufen hat, wirbt Italien aktiv um Soulé. Sein Berater versucht damit Druck auf den argentinischen Verband auszuüben.

„Er ist eines der wenigen argentinischen Talente, das noch keine einzige Minute spielen durfte“, beklagte der Agent Martin Guastadisegno gegenüber LaRoma24.it: „Sein Traum ist es bei der Weltmeisterschaft zu spielen. Er ist Italo-Argentinier. Ich weiß nicht, was passieren könnte, wenn sich die Situation in Argentinien nicht verändert.“

Argentiniens Cheftrainer Lionel Scaloni reagierte am Rande der aktuellen Länderspiele gelassen: „Ich glaube nicht, dass das möglich ist. Wir sehen ihn als Teil der Zukunft der argentinischen Nationalmannschaft und er wird bald seine Chancen bekommen.“

Und auch Soulé selbst meldete sich zu Wort und machte im Interview mit Il Messagero deutlich, dass Argentinien seine erste Wahl ist: „Der italienische Fußballverband hat mich zweimal angerufen. Ich bin dankbar, aber ich möchte für Argentinien spielen.“

Nur eines ist sicher - die Entwicklung des aktuell größten Shootingstars der Serie A werden neben den beiden Nationen sicher auch zahlreiche Klubs aus anderen Ländern aufmerksam verfolgen.