Mit einer unglaublichen Leistungssteigerung hat sich Alexander Stepanov in Windeseile einen Namen in der deutschen Leichtathletik gemacht. Der erst 20 Jahre alte Mittelstreckenspezialist pulverisierte in Pfungstadt seine persönliche Bestleistung und konnte völlig unerwartet die WM-Norm knacken.
Lauf-Hoffnung gelingt Unglaubliches
Als die Uhr nach seinem couragierten 800-Meter-Lauf bei 1:44,17 Minuten stoppte, schlug Stepanov die Hände über den Kopf zusammen und feierte seinen Erfolg ausgelassen.
Seit über 20 Jahren ist es keinem deutschen Athleten mehr gelungen, die 800-Meter-Distanz schneller zu meistern. Dem im Jahr 2009 verstorbenen René Herms war das beim Ländervergleich in München 2004 mit 1:44,14 Minuten letztmals geglückt.
Stepanov mit gewaltiger Steigerung: „Absoluter Hammerlauf“
Besonders bemerkenswert bei der Darbietung von Stepanov ist die Tatsache, dass seine Bestzeit vor dem Lauf bei 1:46,08 Minuten gelegen hatte. Zwar klingen zwei Sekunden nicht nach sonderlich viel, sind über die 800 Meter jedoch kleine Welten.
„Es war ein absoluter Hammerlauf. Es ist unvorstellbar, wie ich das geschafft habe. Ich kann es noch gar nicht realisieren, zumal die Vorbereitung nicht optimal lief“, freute sich Stepanov laut leichtathletik.de über den Überraschungscoup.
Die deutsche Lauf-Hoffnung hatte im Vorfeld mit Kniebeschwerden zu kämpfen und musste einige Trainingseinheiten auslassen.
Stepanov nur gut eine halbe Sekunde vom Rekord entfernt
Sollte Stepanov die kleineren Verletzungsprobleme komplett hinter sich lassen, könnte zukünftig auch der deutsche Rekord wackeln. Seine 1:44,17 Minuten sind aktuell die siebtschnellste 800-Meter-Zeit eines Deutschen. Rekordhalter Willi Wülbeck war im Jahr 1982 in 1:43,65 Minuten nur 52 Hundertstel schneller.
Die deutsche Lauf-Szene scheint nach einigen dünnen Jahren wieder auf dem Weg nach vorne zu sein. Zuletzt brillierte Robert Farken mit seinen deutschen Rekorden über 1500 Meter und die Meilendistanz. Nun weckt auch Stepanov Hoffnungen, den Anschluss an die Spitze schaffen zu können.
Das Highlight der Saison stellt die Leichtathletik-WM (13.-21. September) in Tokio dar. Stepanov kann den Flieger nach seinem grandiosen Lauf schon mal buchen.