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Deutscher Coup! WM-Medaille dank "Regenmacherin" Lückenkemper

„Regenmacherin“ Lückenkemper glänzt

Die deutschen Sprinterinnen um Gina Lückenkemper wiederholen in Tokio ihren Erfolg von Paris. Zu verdanken haben sie dies wohl auch dem Regenwetter.
Die Leichtathletik-WM findet dieses Jahr in Tokio statt. Wie oft gibt es Gold zu gewinnen? Welche Prämien werden gezahlt? Die wichtigsten Fragen und Antworten zur WM.
Die deutschen Sprinterinnen um Gina Lückenkemper wiederholen in Tokio ihren Erfolg von Paris. Zu verdanken haben sie dies wohl auch dem Regenwetter.

Die deutsche Sprintstaffel um Gina Lückenkemper (Berlin) hat bei der Leichtathletik-WM in Tokio wie schon bei Olympia in Paris Bronze geholt.

Das DLV-Quartett mit Sina Mayer (Zweibrücken), Rebekka Haase (Wetzlar), Sophia Junk (Frankfurt) und Schlussläuferin Lückenkemper musste sich bei sintflutartigem Regen nur den USA und Jamaika geschlagen geben.

Deutsche Hoffnung auf Regen zahlt sich auf

Für das deutsche Team war der Regen dabei ein doppelter Vorfall. Zum einen lag das daran, dass die deutsche Bahn weniger nass als andere waren, was auch Mayer einräumte: „Wir hatten echt Glück mit Bahn 8.“

Doch Deutschland war sowieso bestens auf den Regen vorbereitet. „Gina hat den Regen bestellt. Sie hat gesagt: ‚Wir können das, die anderen nicht so.‘ Und deshalb haben wir heute den ganzen Tag das Essen nicht aufgegessen, damit es auch regnet", sagte Haase lachend.

ARD-Reporter Claus Laufen scherzte daraufhin, dass dies von Fritz-Walter-Wetter in Lückenkemper-Wetter unbenannt werden könnte.

Auch Junk bestätigte, dass das DLV-Team sich über den Regen freute: „In Lausanne sind wir 4x 100 Meter geschwommen, da waren die Bedingungen so viel schlechter als heute. Ich habe heute in den Himmel geschaut und gedacht, das sind unsere Bedingungen.“

Lückenkemper mit starkem Schlusssprint

In 41,87 Sekunden lag das Team vor allem dank der formidablen Schlussläuferin Lückenkemper nur knapp hinter den US-Frauen um die dreimalige Tokio-Weltmeisterin Melissa Jefferson-Wooden (41,75) und den Jamaikanerinnen (41,79).

Für Jamaika gewann Shelly-Ann Fraser-Pryce zum Abschluss ihrer großen Karriere noch einmal eine Medaille.

Das DLV-Quartett hatte zuletzt 2022 in Eugene eine WM-Medaille geholt. Damals gab es mit Lückenkemper ebenfalls Bronze.

„Auf Bahn 8 waren wir echt ein wenig im Blindflug unterwegs. Ich wusste bei Überquerung der Ziellinie auch gar nicht, ob es gereicht hat. Es war eine saugeile Teamleistung heute, das kann man nicht anders sagen“, sagte Lückenkemper über die Bronzemedaille.

Leichtathletik-WM: Männer-Staffel auf Rang fünf

Im Männer-Rennen über 4x100 m sprintete das DLV-Quartett mit Julian Wagner (Wattenscheid), Marvin Schulte (Köln), Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah (beide Hamburg) in 38,29 Sekunden auf den guten fünften Platz.

Die DLV-Männer hatten sich erstmals seit 2015 (Platz vier) wieder für ein WM-Finale mit der Sprintstaffel qualifiziert. Gold holten die USA mit Topstar Noah Lyles (37,29) vor Olympiasieger Kanada (37,55) und den Niederlanden (37,81).

Lyles ist Trainingspartner von Lückenkemper, weshalb es nach der deutschen Bronzemedaille zu einer innigen Umarmung der beiden kam.

„Wir haben uns schon auf dem Warm-up-Track heute unterhalten und gefreut, dass wir beide Position 4 laufen und beide das Ding nach Hause holen können für unsere Mannschaften. Dass das dann auch noch geklappt hat, ist natürlich besonders schön“, sagte Lückenkemper.

Botswana holt schon wieder WM-Gold

Über 4x400 m führte Einzelweltmeister Busang Collen Kebinatshipi den Olympiazweiten Botswana zum ersten WM-Titel in der langen Staffel.

In einem packenden Rennen siegten die Afrikaner in 2:57,76 Minuten vor den USA (2:57,83), die eigentlich im Vorlauf schon ausgeschieden waren, nach Protest aber noch einmal zum Ausscheidungsrennen antreten durften und noch das Finale erreichten.

Bei den Frauen lief die herausragende 400-m-Weltmeister Sydney McLaughlin-Levrone die USA zum Sieg und zum Meisterschaftsrekord (3:16,61) vor Jamaika und den Niederlanden.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)