Boris Nicolai ist nach einem Krimi im Boccia-Wettbewerb der Paralympischen Spiele von Paris ausgeschieden. Der Saarländer verlor sein zweites Gruppenspiel gegen den Thailänder Pornchok Larpyen nach 4:0-Führung noch mit 4:5 und hat damit nach der Auftaktniederlage in der Startklasse BC4 keine Chance mehr auf den Viertelfinaleinzug und eine Medaille. Nicolai hatte im letzten End mit den letzten beiden Würfen die Chance auf den entscheidenden Punkt zum Sieg, brachte allerdings keine Kugel nah genug ans Ziel.
Deutsches Drama-Aus bei Paralympics
"Es war eigentlich ein gutes Spiel insgesamt. Ich habe gut angefangen, habe ihn unter Druck setzen können. Ich hatte die Chance, den Sack zuzumachen. Es ist sehr ärgerlich", sagte Nicolai. Dass er wie schon in Tokio, wo er als erster deutscher Boccia-Teilnehmer Geschichte schrieb, nach der Vorrunde die Heimreise antreten müsse, sei "enorm frustrierend, wenn man so lange auf ein Highlight hinarbeitet und es dann nicht schafft. Ich bin alles andere als glücklich."
Im letzten Gruppenspiel gegen den ebenfalls sieglosen Ägypter Mahmoud Allam geht es am Samstag lediglich noch um Platz drei. „Er wird nochmal zeigen, was er kann“, sagte Bundestrainer Tobias Weber: „Wir gucken, dass wir das Mindset wieder auf 100 Prozent bringen.“ Am Freitagabend hat die mit einem Sieg und einer Niederlage gestartete Anita Raguswaran noch die Chance auf den Einzug ins Viertelfinale, ein weiterer Erfolg würde für einen der beiden ersten Plätze reichen.