Ein letzter Auftritt auf der großen Bühne: Barren-Weltmeister Lukas Dauser steht kurz vor seinem Abschied vom internationalen Turnen. Vor dem Swiss Cup in Zürich am Samstag blickt der 31-Jährige auf eine bewegte Zeit zurück - mit Zufriedenheit und ein wenig Bedauern. „Ich bin grundsätzlich stolz auf meinen Weg“, sagte Dauser in der Mitteldeutschen Zeitung.
Ein Olympia-Drama hallt nach
Sein leicht verkorkster Auftritt mit Platz sieben im Barrenfinale der Olympischen Spiele in Paris aber beschäftigt den Bayern noch immer: „Es ist Wahnsinn, dass ich es mit der extremen Vorgeschichte zu meinen dritten Olympischen Spielen und dann auch bis ins Finale geschafft habe“, sagte Dauser, der sich wenige Wochen vor Olympia am rechten Oberarm verletzt hatte und nach einer durchkreuzten Vorbereitung gerade so für die Spiele fit geworden war. Aber: „Ich hätte mir einen schöneren Abschluss gewünscht. Es wurmt mich nach wie vor, es wird mich vermutlich mein ganzes Leben lang wurmen, dass es nicht geklappt hat“, sagte er.
Dauser vor Abschied auf internationaler Bühne
Dem Event in Zürich misst Dauser nicht die größte Relevanz bei: "Es ist kein Weltcup, keine WM, kein Olympia, es geht eher in die Richtung Showevent. Aber in der Bundesliga habe ich zuletzt gut performt und will auch jetzt noch einmal meine Leistung abrufen", sagte Dauser - er wolle einfach versuchen, "es noch einmal zu genießen".
In der Bundesliga wird Dauser, der aktuell für den KTV Straubenhardt aktiv ist, voraussichtlich noch eine weitere Saison dranhängen. "Ich finde es nicht gut, von 100 auf Null runterzufahren, komplett aufzuhören. So kann ich abtrainieren, das ist gut für meinen Körper." Die Prioritäten haben sich durch die Geburt seines Sohnes Willi dennoch längst verschoben - "in eine schöne Richtung. Wir sind sehr glücklich, genießen die Zeit des Kennenlernens", sagte er.
Dauser hatte nach seiner fehlerhaften Übung im Barrenfinale in Paris sein internationales Karriereende angekündigt. In Tokio hatte der Weltmeister von 2023 noch Silber am Barren geholt, wie auch 2022 bei der Weltmeisterschaft.